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0940 - Geburt einer Dunkelwolke

Titel: 0940 - Geburt einer Dunkelwolke
Autoren: Unbekannt
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Probanden entgeht es nicht, daß mein geistiger und körperlicher Verfall immer rascher fortschreitet.
    „Ich werde versuchen, dich würdevoll zu vertreten", versucht Zhaurga mich zu trösten. Es ist kein Trost für mich. Ich bin schon alt und werde vermutlich bald sterben, ohne noch einmal meine Anima hervorkehren zu können.
    Aber in diesem Augenblick nehme ich mir vor, wenigstens das beste aus meiner Situation zu machen und HarzelKold meine Dienste als Blinizzer anzubieten. Dann kann ich in der Nähe des Königspsychods sein und habe wenigstens indirekt an der Ausführung des Planes Anteil. Auch wenn ich mir dessen nicht bewußt sein werde.
     
    9.
     
    Jennifer Thyron
     
    und Ronald Tekener Zum erstenmal seit Tezohrs Psychod die Geschichte der Zwotter-Läander aufgehellt hatte, wurden sich Jenny und Tek ihrer gegenseitigen Anwesenheit bewußt. Es war aber nicht so, daß ihr Geist in ihre Körper zurückkehrte und sie sich im sogenannten Krönungssaal von Lakikrath wiederfanden. Sie waren noch immer exsomatisieit, zirkulierten sozusagen in Bereichen jenseits von Zeit und Raum.
    Der Rückblick war noch nicht beendet. Ihnen war klar, daß alles bisher Gezeigte sogar nur mehr oder weniger die Einleitung gewesen war. Eine Ouvertüre gewissermaßen, die zum besseren Verständnis des Hauptthemas notwendig war.
    Die bisherigen Handlungsträger, die Zwotter/Läander traten zugunsten menschlicher Akteure in den Hintergrund. Die degenerierten Zwotter übernahmen die Rolle von Statisten und Handlangern, die die Stichworte für den Einsatz der Hauptdarsteller weitergaben. Der Schauplatz war Zwottertracht und die Provcon-Faust vor der einmaligen Kulisse der paraplasmatischen Sphäre. Und in diesem psionisch aufgeladenen Staubmantel saßen die eigentlichen Fädenzieher, die die Schauspieler wie Marionetten lenkten: die Million körperloser und vergeistigter Prä-Zwotter.
    Der Vincraner Harzel-Kold war ihr liebstes Medium. Er, der Sucher und Forscher, der sich über alle Tabus seines Volkes hinweggesetzt hatte, war inzwischen längst schon den Psychoden verfallen. Hoffnungslos in ihre Abhängigkeit geraten. Harzel-Kold sprach auf die Psychode nicht anders als andere Vincraner an. Er unterschied sich von seinen Artgenossen nur dadurch, daß er keine Angst davor hatte, sich eingehend mit den Psychoden zu beschäftigen.
    Und das machte ihn zu Tezohrs Werkzeug.
    Harzel-Kold nahm das Königspsychod in seine Sammlung auf, und so hatte Tezohr die Möglichkeit, ihn zu steuern. Harzel-Kold wurde permanant von seinen parusischen Sendungen berieselt und dadurch geformt, ohne daß er sich dessen bewußt wurde. Er erfuhr Teilwahrheiten, begann zu ahnen, daß die PräZwotter um ihn waren, im Staubmantel lebten und die Geschicke der Provcon-Faust steuerten.
    Aber bis zu seinem Tod wußte er nicht, daß er ihr Werkzeug war. Erst kurz vor seiner Abberufung aus dieser Welt durchschaute er das Spiel der Körperlosen. Doch zu diesem Augenblick benötigte ihn der Regisseur des kosmischen Schauspiels nicht mehr, und Harzel-Kold konnte den weiteren Verlauf des Dramas nicht mehr beeinflussen. Er hatte seine Schuldigkeit getan und schied aus der Handlung aus.
    Doch für Jenny und Tek waren die Geschehnisse noch nicht soweit gediehen. Sie mußten jeder für sich zuerst einmal das Schicksal der beiden Personen nachvollziehen, von denen alles ihren Ausgang nahm.
    Jenny und Tek strebten auseinander und fanden erst wieder im Jahre 3491 zusammen. Und waren ...
     
    10.
     
    Virna Marloy und Harzet-Kold
     
    Harzel-Kold ist der Vaku-Lotse der GLUSMETH, die Flüchtlinge aus der von den Laren unterdrückten Milchstraße in die Provcon-Faust bringt.
    Virna Marloy gehört zur Mannschaft der GLUSMETH und betreut die Flüchtlinge. Sie ist Gäanerin, ein echtes Kind der Provcon-Faust, hier geboren. Ihre Eltern sind vor etwas mehr als dreißig Jahren mit dem ersten Flüchtlingsstrom hierhergekommen, gehören zu den Begründern von Gäa und der Menschenstadt Soltown.
    Harzel-Kold sieht Virna Marloy und weiß: dies soll seine Partnerin fürs Leben sein. Er bittet-sie, mit ihm zu kommen, und sie willigt ein. Er bringt sie in seine Burg auf Zwottertracht, wo sie bald Bekanntschaft mit den degenerierten Zwottern, den Psychoden und den Sandorkanen macht.
    Keiner von ihnen hat eine Ahnung davon, daß sie durch den Willen Tezohrs zusammengeführt werden.
    Harzel-Kold glaubt, daß der Wunsch nach einer Gefährtin für einsame Stunden ihm selbst entsprungen ist. Wie soll er
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