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0940 - Die Zombie-Zeche

0940 - Die Zombie-Zeche

Titel: 0940 - Die Zombie-Zeche
Autoren: Jason Dark
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Bennet zusammen in einem Zimmer, aber zwischen dem ersten-und dem zweitenmal gab es doch einen großen Unterschied.
    Gordon Bennet existierte nicht mehr. Zumindest sein Körper nicht, obwohl der Kopf noch auf dem Kissen lag.
    Und es gab noch einen zweiten Unterschied. Helma Bennet wußte jetzt genau Bescheid, daß ihr Mann nicht mehr so existierte, wie sie ihn kannte und auch akzeptiert hatte.
    Nicht mehr als Mensch, sondern als Monstrum oder als eine Mischung aus beiden.
    Darüber wollte ich mit ihr reden. Sie würde mir bestimmt einiges sagen können, aber freiwillig tat sie es nicht. Auch sie hatte wieder die gleiche Position eingenommen, hielt den Kopf gesenkt und zog ihre Schultern fröstelnd zusammen.
    »Ich denke schon, daß Sie mir eine Erklärung schuldig sind, Mrs. Bennet.«
    »Warum?«
    »Wir sind schließlich gekommen, um einen Fall aufzuklären, nicht, um ihn zu vertuschen. Ich kann mich sehr gut daran erinnern, daß Ihr Mann auf meiner Seite stand, dann aber in die Tiefe gerissen wurde und als Veränderter zu Ihnen zurückkehrte. Das stimmt doch so -oder?«
    Sie hob die Schultern.
    »Warum haben Sie es akzeptiert?«
    Erst jetzt rührte sie sich und gab mir zunächst durch eine Bewegung zu verstehen, daß sie auch antworten wollte, wobei sie noch ein schweres Seufzen ausstieß. »Glauben Sie denn, daß wir Menschen gegen diese Mächte ankommen?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Sie schob ihr Kinn vor. »Seien Sie doch nicht so arrogant, Mr. Sinclair! Wir Menschen erleben oft genug Situationen, in denen wir so klein sind.«
    Was sie damit meinte, deutete sie mit dem Daumen und dem Zeigefinger an.
    »Richtig!« stimmte ich ihr zu. »Sie werden von mir keinen Widerspruch hören, aber es gibt auch Situationen, da sollten wir Menschen uns nicht damit abfinden.«
    »Nicht jetzt«, flüsterte sie mir zu. »Dieses Stück Erde ist verloren. Lange genug haben die anderen in der Tiefe gehaust. Es gibt nur noch eine Chance für Sie.«
    »Welche meinen Sie?«
    »Die Flucht. Fliehen Sie. Fliehen Sie so schnell wie möglich. Ich habe es vor einigen Stunden auch nicht gewußt, aber jetzt weiß ich es. Ich sage es Ihnen. Ich habe auch versucht, die anderen Menschen zu warnen, aber niemand hat auf mich gehört. Die Erde kocht. Was in der Tiefe gelauert hat, will nicht mehr dort bleiben, sondern herauskommen. Es will durchbrechen, es will sich an die Menschen heranwagen. Es will die Menschen als Opfer…«
    »Was ist es denn?«
    Die Frau hob die Schultern. Sie war bleicher im Gesicht geworden. »Was soll es schon sein? Das Urböse, der dämonische Urschlamm. Vor Millionen von Jahren entstanden, und zwar aus gefährlichen Organismen, die mit einer schlimmen Kraft verseucht waren. Aus Pflanzen, aus Fischen. Es entstand, als sich auch die gewaltigen Kohlefelder bildeten. Da wurden sie mit hineingepreßt, und sie haben so lange Zeiträume über gewartet, bis die Zeit endlich reif gewesen ist. Und heute ist es soweit. Es gibt sie auch weiterhin, und es wird sie auch noch in der Zukunft geben.«
    »Sie wissen viel.«
    Helma nickte mir zu. »Ja, ich kriegte Besuch von meinem Mann. Er ist von den Urkräften übernommen worden. Der Schlamm hat sich wieder geteilt. Er wurde zu dem, was er einmal vor langer Zeit war.«
    »Sie denken am die aalartigen Wesen.«
    »So ist es. Sie sind die Keime gewesen oder die Träger der Keime. Sie waren nicht zu zählen, sie lebten im Urschlamm, in den Urgewässern, und als die Kohle damals geboren wurde, da haben auch sie sich verändert und wurden zusammengepreßt. Aber aus ihnen entstand keine Kohle, sie blieben einfach der Schlamm, der seine Heimat in der Tiefe gefunden hatte und überlebte. Er breitete sich aus, er wollte nicht im Dunkel sein, er wollte an die Oberfläche, und das hat er geschafft. Da kann er sich teilen, es werden wieder die dämonischen Aale entstehen und ihren Weg suchen, das verspreche ich euch. Sie sind in der Lage, Gewalt über die Menschen zu bekommen. Sie können mit ihnen machen, was sie wollen, sie lösen die Körper auf, sie bilden sie dann neu, aber nicht mehr aus Fleisch, Blut und Haut, sondern aus diesen schlüpfrigen Fischen.« Helma schwieg und bewegte die Hände wie jemand, der irgend etwas fangen will. »Ich weiß auch nicht, wie alles gekommen ist, aber es ist da. Die Urzeit hat uns wieder eingeholt«, erklärte sie mit flüsternder Stimme.
    Sie hatte recht. Ich sprach nicht dagegen. Ich kannte auch keine andere Lösung. Hier war etwas passiert, das man
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