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0939 - Wenn der Satan tötet...

0939 - Wenn der Satan tötet...

Titel: 0939 - Wenn der Satan tötet...
Autoren: Jason Dark
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passiert, werdet ihr geweckt.«
    Suko strich über sein Stoppelkinn. »Wenn ich mir das anhöre, habe ich den Eindruck, als würden wir allmählich alt.« Er schielte mich dabei an, doch ich tat, als hätte ich nichts gesehen und hob nur lässig die Schultern.
    »Soll ich euch in das Gästezimmer bringen?«
    »Nein, den Weg kennen wir.« Ich stand schon auf.
    Suko folgte meinem Beispiel kopfschüttelnd. Er fügte noch entschuldigend zum Abbé gewandt hinzu: »Es kommt noch soweit, daß ich bei ihm Babysitter spielen muß.«
    Bloch lachte wieder. Endlich. In dieser verdammten Zeit war ein Lachen wirklich so etwas wie Balsam für Herz und Seele.
    Das Zimmer kannten wir. Die beiden Liegen standen dort immer, und sie waren frisch bezogen.
    »Eine Frage noch«, sagte Suko, als ich mich bereits gesetzt hatte. »Bist du wirklich müde, oder hast du dem guten Abbé nur etwas vorgespielt, um allein agieren zu können?«
    Ich verschränkte meine Hände hinter dem Kopf und ließ mich zurückfallen. »Reicht das als Antwort?« fragte ich.
    »Vollkommen!«
    ***
    Es hatte überhaupt keinen Ärger während der Fahrt gegeben. Nicht einmal war Carlos in eine Kontrolle geraten. Er war durchgefahren, und so etwas wie Müdigkeit kannte er nicht. Er befand sich in einer Hochstimmung und konnte sich kaum vorstellen, überhaupt jemals wieder müde zu werden.
    Es war ungemein wichtig, gewisse Dinge durchzuziehen, um endlich sein Ziel, den Tod des dritten, erreichen zu können.
    Alles andere konnte er vergessen, das war einfach uninteressant. Für das herrliche Wetter und auch für die Landschaft hatte er keinen Blick. Ihm ging es um den Ort, den er gegen Mittag erreichte, in den er aber nicht hineinrollte, sondern ihn zunächst umfuhr. An einem Hang entdeckte er einige Häuser, die ein wenig abseits standen. Eine Straße führte zu den Häusern hin.
    Das Lächeln huschte über seine Lippen, als er in die Straße einbog und zu dieser Siedlung fuhr.
    Es war Herbst, schon Ende Oktober.
    Zwar schien noch die Sonne, aber die Menschen hatten ihren Urlaub aufgebraucht, deshalb standen diese Ferienhäuser leer.
    Es sah alles bestens aus.
    Schon während der Fahrt hatte sich Carlos für eines der Häuser entschieden. Es lag an der linken Seite und bot einen unverbauten Blick auf den Ort.
    Bewohnt war es zur Zeit wohl nicht. Die Rolladen waren heruntergelassen worden.
    Den Wagen konnte er neben dem Haus abstellen, was nicht günstig war, da man ihn dort von unten her sah. Also rollte er um das Haus herum, durchbrach eine Hecke und fuhr auf einen Rasen, der einen kleinen Pool umgab.
    Er stieg aus.
    Ein Beobachter war nicht zu sehen. In das Haus einzubrechen, war für ihn kein Problem. Mit einem Stein, den er zuvor mit seiner Jacke umwickelt hatte, schlug er die Scheibe der Terrassentür ein, nachdem er die ungesicherte Rollade hochgeschoben hatte. Der Lärm störte ihn nicht, auch nicht die kleinen Splitter, die sich auf seinem Gesicht festbissen.
    Carlos durchsuchte das Haus. Er gab sich völlig sicher. Er schaute in jedes Zimmer des Bungalows. Alles war menschenleer. Selbst der Kühlschrank war abgeschaltet. Nicht mal eine Flasche Wasser hatten die Besitzer zurückgelassen.
    Der Satanist ging in den Wohnraum. Die Rollade zog er hoch, um auf den Ort schauen zu können, wo das Leben normal lief. Er wollte noch etwas warten und sich dann auf den Weg nach Alet-les-Bains machen.
    Wo sich dieser Bloch versteckt hielt oder wo er wohnte, mußte Carlos noch herausfinden.
    Etwa eine halbe Stunde später verließ er das Haus, wobei er seinen Wagen nahe einer Tankstelle unter einem Baum stehenließ.
    Wer konnte ihm Auskunft geben?
    Sein Blick fiel automatisch auf die Tankstelle. Man konnte dort nicht nur tanken, sondern auch Lebensmittel einkaufen. Das Angebot war groß.
    Tankwarte oder Verkäuferinnen gehörten zumeist zu den geschwätzigen Personen, das würde sich auch in den letzten dreißig Jahren nicht geändert haben. Im Moment stand nur ein Wagen, ein Renault Espace, nahe der Zapfsäulen. Der Fahrer mußte bereits getankt haben, durchwanderte aber noch den Shop, wie Carlos sehen konnte, als er einen Blick durch die Scheiben in den Laden warf.
    Er vertraute auf sein günstiges Schicksal und auf die Hilfestellung der Hölle, daß alles glatt über die Bühne ging. Schon jetzt war für ihn die Welt völlig in Ordnung, auch wenn die dritte Person noch lebte.
    Das würde sich bald ändern.
    Er blieb vor der Tür des Ladens stehen und schaute sich die Hände
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