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0932 - Statue der Macht

Titel: 0932 - Statue der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gedankenlosigkeit erklären ließ. Dann aber erkannte sie das Potential für weitere Erkenntnisse, die sich aus der Einsicht ergab, und machte sich sofort an die Arbeit.
    Es hatte damit begonnen, daß sie die beiden Lokalisatoren kalibrierte, die sie ständig auf dem laufenden darüber halten sollten, wo Perry Rhodan und Atlan sich befanden. Die Geräte orientierten sich an der Streustrahlung der hyperenergetischen Aura und arbeiteten, nachdem die Justierung vollzogen war, einwandfrei. Ennea sammelte ein paar Minuten lang Aufzeichnungen. Dann ließ sie die Daten durch den Rechner auswerten, um zu erfahren, ob es irgendwann in dieser Zeitspanne zu Flackereffekten gekommen sei.
    Die Antwort des Computers war negativ. Das gab Ennea zu denken. Die beiden Männer befanden sich, seitdem sie auf Prisor gelandet waren, nur noch 260 Millionen Kilometer von der Sonne Mofura entfernt, und von Mofura hatte man inzwischen in Erfahrung gebracht, daß ihre Strahlung im Bereich hochfrequenter Hyperimpulse wesentlich intensiver war, als man aus der Ferne vermutet hatte. Hinzu kam noch, daß Prisor selbst ein Hyperstrahler in dem verdächtigen Frequenzbereich war. Wieso kam es also nicht häufiger zum Auftreten des Flakkereffekts?
    Ennea fertigte eine vergleichende Feinanalyse der verschiedenen Impulsformen an und stellte fest, daß es winzige Unterschiede gab, die ihr bisher entgangen waren. Impulse entstehen durch Überlagerung vieler unifrequenter Schwingungen verschiedener Frequenz. Der Unterschied der verschiedenen Impulse ließ sich, das zeigte Enneas Analyse ganz eindeutig, darauf zurückführen, daß Schwingungen rings um die Frequenz 2,83 Gigahef mit unterschiedlichen Amplituden in die Schwingungsmischung eingingen. Und zwar erschienen die Amplitudenwerte quantisiert - d.h. nicht jeder beliebige Wert war zulässig, sondern zwei benachbarte Werte mußten sich um einen bestimmten, nicht vernachlässigbaren Betrag unterscheiden.
    An dieser Stelle erkannte Ennea, was sie bisher übersehen hatte. Soweit man wußte, war der Flackereffekt bisher dreimal aufgetreten: zweimal an Rhodan und einmal an dem Arkoniden. Wenn die Hyperstrahlung der Sonne Mofura der ausschlaggebende Faktor war, warum unterlagen dann nicht beide Männer gleichzeitig dem Effekt?
    Warum war es stets entweder der eine oder der andere?
    Das war der Augenblick, in dem Ennea sich am liebsten geohrfeigt hätte, weil es ihr unglaublich erschien, daß eine derart grundlegende Frage so lange hatte übersehen werden können. Dann aber begann sie eine fieberhafte Suche. Sie holte aus ihren rechnergespeicherten Unterlagen die Daten hervor, die zum Zeitpunkt des Auftretens der Flackereffekte gemessen worden waren. Ihr besonderes Augenmerk war auf eine winzige Frequenzspanne rings um den Wert 2,83 Gigahef gerichtet. Und jetzt, da sie wußte, wonach sie suchte, fand sie ohne besondere Mühe die Antwort auf die Frage, die sie sich so lange zu stellen versäumt hatte.
    Zwei Impulsserien waren in der Tat miteinander identisch. Die dritte dagegen war um eine Winzigkeit verschieden. Die 2,83-Gigahef-Komponente war in ihr mit einer Amplitude vertreten, die um einen Quantensprung unterhalb des Wertes lag, mit dem die kritische Frequenz an der Erzeugung der anderen beiden Impulsserien mitmischte. In zeitlicher Reihenfolge waren die beiden identischen Serien die Nummer eins und drei. Die Abweichung wurde in der Serie Nummer zwei beobachtet.
    Da hatte Ennea ihre Antwort! Impulsserien eins und drei hatten den Flackereffekt an Perry Rhodan bewirkt.
    Die Serie zwei hatte den Arkoniden flackern lassen. Die Intensität der Hyperstrahlung mit der Frequenz 2,83 Gigahef war dafür verantwortlich, ob der Flackereffekt Rhodan, Atlan oder keinen von beiden betraf.
    Diese Erkenntnisse gewann Ennea noch an ihrer Datenstation im Kommandostand. Jetzt jedoch flüchtete sie in die Stille des Rechnerraums, der in diesen aufregenden ersten Minuten nach der Landung auf Prisor verlassen lag. Eine ungeheure Erregung hatte sich ihrer bemächtigt. Ein unwiderstehlicher Drang bewegte sie dazu, der abenteuerlichen Hypothese, die sich in ihrem Bewußtsein geformt hatte, sofort nachzugehen.
    In der Einsamkeit des Rechnerraums stürzte sie sich Hals über Kopf in die Arbeit.
     
    *
     
    Payne Hamiller fand sie dort, mehr als eine Stunde später, nachdem die TRANS-X längst knapp einen Kilometer westlich des größten der fünf Metallseen gelandet war. Ennea hatte sich in einen Stapel von Ausgabefolien gewühlt.

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