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0932 - Grausame Zeit

0932 - Grausame Zeit

Titel: 0932 - Grausame Zeit
Autoren: Jason Dark
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Verfolger.
    Und er hatte Buzea sehen können. Der ehemalige Sträfling saß auf der Rückbank, so gedreht, daß er ohne Mühe nach draußen schauen konnte. Wer diese Haltung einnahm, der rechnete mit einer Verfolgung und hockte nicht so verdreht, um sich die Landschaft anzuschauen.
    Harry mußte etwas unternehmen, wenn er nicht auffallen wollte. An der nächsten Haltestelle überholte er den Bus und fuhr relativ langsam weiter.
    Das Ziel des Entlassenen war ihm klar. Männer wie Buzea trieb es einfach in die Innenstadt hinein, zwischen die Menschen, die sie so lange vermißt hatten.
    Aber die City war recht groß, und wo stieg er aus?
    Auch darüber dachte Harry nach und kam zu dem Ergebnis, daß Buzea den Bus im Zentrum verlassen würde. Genau dort, wo sich die Geschäft befanden, wo er einkaufen konnte, um sich ein neues Outfit zu geben.
    Es war ein Risiko, aber Harry ging es ein. Er stellte seinen Wagen kurz vor der City ab und ging den Weg zurück bis zur Haltestelle. Er hoffte, daß ihn Buzea nicht zuvor im Auto gesehen hatte, aber das Wetter war doch schlecht gewesen, und der dünne Sprüh hatte wie eine Wand zwischen Bus und Wagen gestanden.
    Harrys Herz klopfte schon, als er den Bus betrat und einen vorsichtigen Blick zurück warf.
    Ja, Buzea war noch da. Er saß nach wie vor auf seinem Platz, wie ein armer Sünder auf der Bank. Die Tasche mit seiner persönlichen Habe hatte er zwischen seine Füße gestellt.
    Harry fühlte, wie er sich entspannte. Er lächelte sogar. Seiner Meinung nach hatte er perfekt reagiert. Außer ihm saßen noch andere Männer im Bus; er würde kaum auffallen, denn sein Gesicht war Buzea nicht bekannt.
    Sie fuhren in die City. Es trat das ein, was er angenommen hatte. Buzea stieg erst im Zentrum aus, wo sich die Kaufhäuser befanden.
    Stahl ließ den Mann vorgehen, der zunächst an der Plakatsäule Deckung fand und sich umschaute.
    Sollte er. Harry war unter eine Markise geeilt, die man vergessen hatte aufzurollen, von deren Rand der Regen tropfte.
    Lange blieb der Mann nicht an seinem Platz stehen. Er ging auf den Eingang eines Kaufhauses zu, und je näher er kam, um so schneller bewegte er sich.
    Das Betreten des Kaufhauses glich schon einer Flucht. Aber Harry war ihm auf den Fersen geblieben, zudem bewege sich Buzea später normal und orientierte anhand der Tafeln, in welchem Stockwerk was angeboten wurde. Als er zufrieden war, bewegte er sich auf eine Rolltreppe zu und ließ sich in die Höhe fahren.
    In der zweiten Etage hatte er sein Ziel gefunden. Dort konnte er sich neu einkleiden.
    Harry blieb in Deckung. Er mußte jetzt achtgeben, denn viel Betrieb herrschte in dieser Abteilung nicht.
    Buzea war noch immer vorsichtig und reagierte wie ein in die Enge getriebenes Tier. Zwei Verkäufer hatte er schon abgeschüttelt und schaute sich immer wieder um, und sicherlich hatte er Harry schon entdeckt, der sich für die Winter Jacken interessierte, die auf verschiedenen Ständern verteilt hingen.
    Buzea suchte eine Jacke und eine Hose. Als er beides gefunden hatte, winkte er einem Verkäufer zu. Es war ein blaßgesichtiger Jüngling, der heranwieselt und dem Käufer eine Kabine zuwies, in der er sich umziehen konnte.
    Buzea verschwand darin. Er zog die Tür zu und war erst mal allein.
    Harry schlenderte näher. Er wollte die Kabine im Auge behalten, auf keinen Fall durfte ihm der Mann entwischen, der den winzigen Ort sehr schnell wieder verließ.
    Umgezogen diesmal.
    Er trug ein graues Jackett und eine hellblaue Jeans. Für ein schwarzes Hemd hatte er sich ebenfalls entschieden. Vor dem Spiegel drehte er sich ein paarmal, und der junge Verkäufer lächelte, weil er wußte, daß er einen Käufer gefunden hatte.
    Buzea war noch nicht fertig. Er hielt nach einer Jacke Ausschau, die ihm über den Winter half. Er brauchte eine gefütterte, die auch das Wasser abwies.
    Er entschied sich für eine graue, probierte sie an, und dies geschah alles im Blickfeld des Verkäufers und auch eines gewissen Harry Stahl, der sich allerdings im Hintergrund hielt.
    Alfons Buzea ließ die Jacke gleich an und begab sich zur Kasse, wo er bar zahlte.
    Stahl bekam dies alles mit. Er hatte sich seiner Meinung nach gut aufgebaut, wo er nicht so schnell entdeckt werden konnte.
    Wohin würde sich der ehemalige Sträfling wenden?
    Darüber hatte Harry auch nachgedacht. Inzwischen war wieder Zeit verstrichen, der Mittag lag wie auf dem Präsentierteller, und in den Restaurants ließen sich die Menschen um diese Zeit
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