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0928 - Solo für einen Androiden

Titel: 0928 - Solo für einen Androiden
Autoren: Unbekannt
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ist nicht wahr."
    „Was ist hier anders?"
    „Alles. Das hier sind nur Attrappen."
    Tifflor fragte sich, ob Plekeehr die Projektionen als solche durchschaute, oder ob er nur von Attrappen sprach, weil die Wiedergabe der UFO-Einrichtung nicht naturgetreu war. War ersteres der Fall, dann würde das bedeuten, daß Plekeehr Wahrnehmungsorgane besaß, die weit über den optischen Bereich hinausgingen. Und dabei konnte es sich um Para-Sinne handeln oder um Ortungsgeräte technischer Art oder um völlig unbekannte Sensoren.
    Immerhin, Alurus hatte ausgesagt, daß es sich bei Plekeehrs Art weder um Menschen noch um Roboter handelte.
    Tifflor zog für die nächste Frage den Computer zu Rate, und auf dem Bildschirm wurden ihm eine Reihe von Möglichkeiten für die Fortführung der Befragung vorgegeben.
    „Gehen Sie zu einer Schaltwand und versuchen Sie, eines der Geräte zu bedienen", verlangte Tifflor.
    Plekeehr kam der Aufforderung nach und ging zur Wand, die zu seiner Rechten lag. Er streckte seine Hand aus und stieß gegen die zweidimensionale Projektionsfläche. In dieser Stellung harrte er aus, bis Tifflor sagte: „Haben Sie den Trick nicht durchschaut?"
    „Was für einen Trick?" wollte Plekeehr wissen.
    „Daß es sich bei der technischen Einrichtung nur um eine Projektion handelt."
    „Ich habe nur getan, was Sie mir geraten haben", erwiderte Plekeehr.
    Tifflor seufzte. Er wollte nicht zuviel Zeit mit dem Testen der Fähigkeiten des UFOnauten vergeuden und steuerte mit seiner nächsten Frage einem anderen Thema zu.
    „Sind Sie es gewohnt, alles zu tun, was man von Ihnen verlangt, ohne über Sinn und Zweck nachzudenken, Blacky?" Tifflor entschloß sich spontan zu dieser vertraulichen Anredeform.
    „Ich habe zuviel nachgedacht."
    „Es ist Ihnen aber untersagt, sich Gedanken zu machen und Fragen zu stellen?"
    „Wäre dies der Fall, hätte ich mich auf Terra nicht so lange durchsetzen können."
    „Zugegeben, Sie haben sich recht gut gehalten für einen Fremdling. Aber mit meiner Frage wollte ich nur klären, ob Sie ein Befehlsempfänger sind oder ein Kommandierender."
    „Alurus ist der Kommandant."
    „Das wissen wir. Und Sie und die anderen haben seine Befehle ausgeführt."
    Darauf gab Plekeehr keine Antwort, und Tifflor wertete sein Schweigen als Bestätigung.
    „Welche Befehle hat Ihnen Alurus gegeben, als Sie in dieses Sonnensystem einflogen?" fragte Tifflor. „Hat er den Namen des Zielplaneten genannt?" Tifflor machte eine Pause, und als er keine Antwort erhielt, stellte er die nächste Frage: „Hat er Ihnen gesagt, warum er ausgerechnet dieses Sonnensystem zum Ziel auserkoren hat?" Wieder keine Antwort. „Erklärte er die besondere Bedeutung des dritten Planeten? Wie nannte er uns Menschen, Terraner oder wie sonst? Wie umriß er eure Aufgabe? Sagte er, daß ihr wahllos eine gewisse Anzahl von Menschen entführen solltet, oder mußten es nur Kinder einer bestimmten Altersgruppe sein? Legte er sich auf bestimmte Kinder fest? Nannte er Namen, oder hattet ihr euch bei der Identifikation eurer Opfer nach anderen Gesichtspunkten zu richten? Was war der Maßstab für die Entführungen? Welche Befehle gab euch Alurus?"
    Plekeehr ließ alle diese Fragen unbeantwortet. Er blieb unbewegt, zuckte die ganze Zeit über nicht einmal mit der Wimper. Tifflor hatte nicht den Eindruck, daß er eine Mental-Sperre besaß, die ihm die Beantwortung dieser Fragen nicht erlaubte. Er war einfach desinteressiert, stur.
    „Was sagt Ihnen der Begriff ‘Zeit’, Blacky?" wechselte Tifflor wieder das Thema.
    „Heute ist der 10. Mai 3587", antwortete Plekeehr.
    Diese Antwort verblüffte Tifflor, denn er hatte auf etwas ganz anderes hinausgewollt. Aber er griff den Faden auf.
    „Das Datum stimmt", sagte Tifflor. „Aber das ist die terranische Zeitrechnung. Und nach welchen Maßstäben berechnen Sie die Zeit?"
    „Überhaupt nicht", antwortete Plekeehr.
    „Heißt das, daß Sie überhaupt keinen Zeitbegriff haben?" fragte Tifflor. „Teilen Sie Ihr Leben nicht in gewisse Zeitabschnitte ein?"
    „Nein."
    „Aber Sie müssen doch zwischen gestern, heute und morgen unterscheiden."
    „Das schon."
    „Dann wissen Sie auch, was Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ist."
    „Ja."
    „Und von wo kommen Sie?"
    „Aus der Vergangenheit."
    „Nicht aus der Zukunft?"
    „Ich kenne die Zukunft nicht."
    „Ist meine Zukunft, die Zukunft dieses Planeten überhaupt, Ihre Gegenwart?"
    „Ich kann mir nicht denken, wie das möglich sein
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