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0927 - Reigen der Paratender

Titel: 0927 - Reigen der Paratender
Autoren: Unbekannt
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gab es keine Raumschiffe, keine Transmitter und keinerlei Fluchtmöglichkeit. Aber es schien unsichtbare und wirkungsvolle Gespenster zu geben.
    „Ein ganzer Planet wird nach uns suchen, Tek", sagte Jennifer. „Wir haben nicht die geringste Chance."
    Sie sahen, wie Raumschiffe landeten. Ein Schwarm schwerer Luftgleiter verschwand jenseits der fernen Hügel. In kurzer Zeit konnte das riesige Areal der Ruinenstadt umstellt sein.
    „Unsere Chancen sehen nicht schlecht aus", meinte Tekener. „Du bist immerhin wieder dem Einfluß Margors entkommen, weitgehend wenigstens."
    „Das ist richtig. Aber wir können nicht mit Steinbrocken werfen, wenn Zehntausende Tekheter nach uns suchen."
    „Noch haben sie uns nicht gefunden. Wir können uns hier notfalls jahrelang verbergen, Liebste!"
    antwortete er nachdrücklich.
    Sie verließen die Spitze des Säulenbündels und gingen vorsichtig die Stufen einer riesigen Treppe hinunter.
    Dschungelpflanzen streckten ihre Ranken nach allen Seiten und sprengten die Steine. Vor den Stiefelspitzen Tekeners und Jennifers begannen die Ranken und die dicken Halme zu zittern und bogen sich zurück. Hier, auf dem hellen Stein der Stufen, wurde der Effekt besonders deutlich. Jennifer packte die Hand Ronalds und flüsterte: „Da! Schon wieder. Mir ist, als würde uns jemand helfen!"
    Ronald zog sie weiter und entgegnete: „Endlich hast du es auch gesehen. In der vergangenen Zeit konntest du das nicht bemerken. Hier geschieht etwas, das wir nicht kontrollieren können."
    „Wer oder was handelt hier?"
    „Ich weiß es nicht", gab er zu. „Es stellt sich so dar, als ob ausgerechnet uns die verstorbenen Vorfahren der Zwotter helfen. Vermutlich ist das eine idiotische Annahme, aber hier sehen wir es schon wieder."
    Die Pflanzen wichen aus und schoben sich, nachdem die Flüchtenden vorbeigegangen waren, wieder an die alten Plätze zurück. Tekener hatte schon während der Fahrt mit dem Gleiter diesen Eindruck gehabt.
    „Es ereignen sich wirklich höchst merkwürdige Dinge", sagte er. „Während du geschlafen hast, suchte ich nach Früchten. Die eßbaren hoben sich förmlich aus dem Blättergewirr hervor, die schädlichen, muß ich jetzt annehmen, zogen sich zurück."
    „Eine Aura aus allerfernster Vergangenheit?" fragte Jennifer zögernd.
    „Nichts ist unmöglich."
    Tekener war Realist und viel zu erfahren, um an mystische Vorfälle glauben zu können. Es gab sicherlich reale Erklärungen für jene Vorfälle. Jetzt war nicht die Zeit, sich darum zu kümmern. Durch. das Rauschen des Falles dröhnten andere, pfeifende Geräusche. Ronald hob den Kopf, drehte sich herum und faßte Jennifer an den Schultern. Er sprang von den untersten Stufen der Treppenanlage in die Richtung des ineinander verschlungenen Gewirrs aus Ästen, Lianen, Blättern und Blüten. Bäume und Büsche schüttelten sich wie im Sturm - und direkt vor ihnen öffnete sich ein Tunnel in der Vegetation. Spürte Lakikrath, daß von den Gleitern Gefahr für die Flüchtenden ausging?
    Sie sprangen in den Schutz der Pflanzen hinein und duckten sich zu Boden. Ein Verband von drei Gleitern flog langsam über die Wipfel der Bäume und kreiste suchend um die Türme und Säuen.
    „Sie suchen uns wirklich!" flüsterte Jennifer. Sie schien sich wirklich von der Wirkung des Psychods erholt zu haben. Vermutlich wirkte der Zellschwingungsaktivator, sagte sich Tekener. Er spähte zwischen den feuchten Blättern hinaus und glaubte zu erkennen, daß in den Kanzeln der Gleiter Menschen. und Vincraner saßen, aber keine Bewohner von Tekheter.
    „Sie werden nicht aufgeben, bis sie uns gefunden haben. Margor muß uns als Gefahr allerersten Ranges einschätzen", gab er zurück. „Und wenn er uns findet, wird er uns töten. Ohne die geringsten Skrupel."
    „Das weiß sogar ich", gab Jennifer zu.
    Jetzt blitzte weit über ihnen ein Reflex auf. Sie erkannten ein kleines Kugelraumschiff, das in großer Höhe über Lakikrath schwebte und langsam tiefer sank. Also setzten Margors Paratender Erkennungssysteme des Raumschiffs ein. Die Zweige und Blätterbüschel schlossen sich enger zusammen und berührten vorsichtig die Menschen. Sie schienen die Fremden streicheln zu wollen. Hinter ihnen ertönten ächzende und knarrende Laute.
    Langsam drehte Tekener sich um und sah, daß sich die riesigen Wurzelsysteme eines Baumriesen bewegten und aus dem weichen Boden hoben wie die Knochenhand eines Begrabenen. Darunter entstand eine kleine, gerundete
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