0926 - Mörderische Lockung

Himmel und wollte von der übrigen Umgebung nichts sehen.
    Zwei Männer waren tot.
    Der Chef aber lebte noch.
    Die Kugel hatte ein großes Loch in seine Schulter gerissen. Er hatte viel Blut verloren, und ob die Männer der Rettung es schafften, ihn bis zum Krankenhaus noch durchzubringen, das wußte ich nicht. Ich hatte auch die einheimische Polizei alarmiert. Aus Malaga war ein Coronel gekommen, der sich alles angehört hatte, aber nicht viel begriff. Für ihn war wichtig, daß er den Don hinter Gitter bringen konnte. Die Chancen standen ausgezeichnet, denn in den feuchten Kellerräumen hatten seine Leute fünf junge Mädchen entdeckt, die nach Afrika verkauft werden sollten. Deshalb ging ich davon aus, daß diese Felsenvilla bald leerstehen würde.
    Wir mußten noch bleiben, hielten uns aber abseits des Trubels auf, tranken Sangria und sprachen über Beth und uns.
    »Sie hat es gerade noch geschafft, John. Wahrscheinlich hat sie Furcht vor dir gehabt.«
    »Mehr vor meinem Kreuz.«
    »Oder das.«
    »Jedenfalls ist sie weg, Jane«, sagte ich und stieß mit ihr an. »Wir sollten sie vergessen.«
    Jane schüttelte den Kopf. »Kannst du sie vergessen, John?«
    Ich hob die Schultern. »Wenn ich ehrlich bin, kann ich das nicht.«
    »Mir ergeht es ebenso.«
    »Du meinst, wir hören noch von ihr?«
    »Ich rechne damit.«
    »Okay, aber erst will ich ein paar Tage Urlaub machen. Muß ja nicht gerade hier sein. Im Landesinneren gibt es alte Klöster und Landsitze die zu wunderschönen Hotels umgebaut worden sind. Ein paar Tage Ruhe würden uns dort schon etwas geben.«
    Jane lachte und umarmte mich dabei. »Okay, John, in diesem Fall ist dein Wille Gesetz.«
    »Du bist einverstanden?«
    »Und wie.«
    »Dann werden wir morgen schon starten.«
    Was wir auch taten, aber ein etwas ungutes Gefühl blieb schon zurück…
    ENDE