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0925 - Boten der Finsternis

Titel: 0925 - Boten der Finsternis
Autoren: Unbekannt
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er.
    Balcen Nard setzte ihn behutsam auf den Boden.
    „Ich bin euer Meister!" sagte Boyt.
    „Du bist unser Meister!" wiederholten die vier Haluter im Chor.
    „Ihr werdet alles tun, was ich euch befehle!" erklärte Boyt Margor.
    „Wir werden alles tun, was du uns befiehlst!" sagten die Haluter.
    Boyt hob die Hände. „Hört meine Befehle! Nehmt diese Statue, das Ladonnia-Psychod, begebt euch mit ihr auf euer Schiff und kehrt nach Varsok zurück! Dort werdet ihr es in eurem Stützpunkt aufstellen, so daß alle dort stationierten Haluter es betrachten können!"
    „Es wird alles so geschehen, wie du es befohlen hast, Meister", sagte Panec Leigh feierlich.
    „Aber was wird dann aus uns?" fragte Olmer Fruhn. „Dürfen wir nicht wieder hierherkommen, Meister?"
    Boyt Margor lächelte und zeigte mit ausgestrecktem Arm auf das Ladonnia-Psychod.
    „Dieses Bildnis wird euch sagen, was ihr zu tun habt. Vertraut ihm genauso, wie ihr mir vertraut, dann werdet ihr das ewige Glück finden!"
    „So soll es sein!" erwiderte Frocen Tahn, ging zum Tisch und nahm äußerst behutsam das Psychod an sich.
    „Wir danken dir, Meister, daß du uns die Gnade gewährst, in deine Dienste zu treten."
    „Ja, wir danken dir, Meister", wiederholten seine Gefährten im Chor.
    „Pyon, bringe unsere halutischen Brüder zur ONOS zurück!" sagte Boyt Margor.
    „Jawohl, Meister!" erwiderte der alte Prospektor, eilte tänzelnd um die Haluter herum und ging ihnen voraus.
     
    3.
     
    INTERMEZZO AUF LURIA
     
    „Sie antworten nicht", meldete das Semor-Gehirn des Ewigkeitsschiffs.
    Tengri Lethos’ smaragdgrünes Gesicht mit den goldfarbenen Mustern blieb unbewegt. Er stand allein in der Mentozentrale seines dreißig Kilometer durchmessenden Raumschiffs, das es schon gegeben hatte, bevor auf der Erde das Leben vom Wasser aufs Land gegangen war. Allerdings hatte Tengri Lethos diese Zeit nicht bewußt erlebt.
    Seine Eltern hatten ihn gleich nach der Zeugung einer Maschinerie anvertraut, die seine weitere biologische Entwicklung steuerte und ihn zum Zeitpunkt der körperlichen und geistigen Reife in einen Tiefschlaf versetzte, der so programmiert war, daß er erst erwachte, wenn in der Nähe des Ewigkeitsschiffs Wesen auftauchten, die über paranormale Fähigkeiten verfügten.
    Das war im Jahre 2406 terranischer Zeitrechnung geschehen, als terranische Mutanten in der Schlußphase des Kampfes gegen die Meister der Insel in der Andromeda-Galaxis das Ewigkeitsschiff entdeckten. Seitdem war Tengri Lethos unterwegs durch zahlreiche Galaxien und Dimensionen, um als Hüter des Lichts dafür zu sorgen, daß bei, den Evolutionsschüben der Materie keine Fehlentwicklungen zum Schlechten hin erfolgten.
    Das war das Vermächtnis, das seine Eltern ihm hinterlassen hatten. Sie selbst hatte er trotz intensiver Nachforschungen nicht finden können. Er nahm an, daß sie während der Mission ums Leben gekommen waren, bei der sie verhindern wollten, daß Invasoren aus einem fremden Universum die Völker Andromedas versklavten. Da auch von jenen fremden Invasoren keine Spuren mehr zu finden waren, mußte ihre Mission dennoch erfolgreich verlaufen sein - um den Preis ihres Lebens.
    So wie Tengri Lethos mußten in anderen Bereichen des Universums noch viele andere Hüter des Lichts existieren wie er die Nachkommen derer von Hathor. Auch sie arbeiteten allein, blieben einsam, auch wenn sie hin und wieder für begrenzte Zeiten Helfer aus fortgeschrittenen Kulturen unterrichteten und sie für bestimmte Aufgaben einsetzten.
    Zur Zeit befand sich Tengri Lethos in der Galaxis Chjenjenya, um Kontakt mit den Bewohnern des Planeten Luria aufzunehmen. Die Lurianer hatten nicht nur eine weit fortgeschrittene Zivilisation entwickelt, sie hatten es auch mit Tengris Hilfe geschafft, mit friedlichen Mitteln einen verheerenden Krieg zwischen den beiden größten Sternenreichen Chjenjenyas zu beenden und die Saat zu einer galaktischen Gemeinschaftszivilisation zu legen.
    Und nun antworteten die Lurianer nicht.
    „Was mag sie daran hindern, mir zu antworten?" fragte Tengri Lethos das Semor-Gehirn, das für ihn nicht Diener, sondern Partner war.
    Das Semor-Gehirn hätte daraufhin erwidern können, die Lurianer wollten möglicherweise nicht antworten.
    Aber eine solche Erwiderung hätte in krassem Gegensatz zu den gespeicherten Fakten über die lurianische Zivilisation gestanden. Es war keine Entwicklung denkbar, die die Lurianer dazu bewegen könnte, sich gegen eine Zusammenarbeit mit dem
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