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0921 - Kontakt auf Scharzo

Titel: 0921 - Kontakt auf Scharzo
Autoren: Unbekannt
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erwischt, ich darf es nicht bewegen, sonst schnappt das Ding wieder zu."
    Ellen legte den Hammer auf den Boden und ging auf die andere Seite des Sockels, um den Roboter nicht zu behindern. Er stemmte sich mit beiden Händen gegen das auf dem Block liegende Oberteil, das sich nur um Millimeter bewegen ließ. In der KARMA betrug die künstliche Schwerkraft etwa ein Gravo, der Deckel mochte nahezu einen Zentner wiegen. Aber er war verhältnismäßig klein und kaum anzupacken.
    „Kräftiger schieben!" mahnte Akrobath, der seine Instrumentenhand längst wieder eingezogen hatte. „Bei deiner Statur sollte es doch ein Kinderspiel sein, das Ding..."
    „Vorsicht!" rief Ellen, als der Deckel zu kippen begann.
    Akrobath stieg nach oben.
    Ellen trat einen Schritt zurück. Der Deckel rutschte in seiner Schräglage nun von allein weiter. Mit großer Wucht polterte er auf den Boden und verursachte eine beachtliche Einbuchtung.
    Jetzt erst war der Blick in das Innere der Programmierungseinheit möglich. Akrobath kam ebenfalls näher.
    „Genauso stellte ich es mir vor", teilte er befriedigt mit. „Ich glaube nicht, daß wir etwas beschädigten. Das dort ist die Schablone. Du brauchst sie nur herauszunehmen."
    Das erwies sich jedoch als unmöglich.
     
    *
     
    Die unheimliche Lichtquelle stand noch immer in Schirmmitte und wurde immer größer und heller.
    Ellen gab seine Versuche, die Schablone aus der Halterung herauszulösen, nach minutenlangen Bemühungen auf. Er trat zurück.
    „So geht es nicht, Akrobath. Das Ding ist gesichert, und zwar wesentlich besser als der Deckel. Was schlägst du vor?"
    „Der Hammer!" sagte Akrobath entschlossen. „Nimm ihn und schlage auf die Schablone. Sie sieht nicht besonders massiv aus, und wenn sie kaputt ist, kann sie auch die Kontrollen nicht mehr blockieren."
    Ellert zögerte. Er versuchte sich vorzustellen, was alles passieren konnte, wenn die Schablone zerstört wurde. Sie war der eigentliche Steuermann des Schiffes und bestimmte den Kurs. Einen Kurs allerdings, der jetzt direkt in den Tod führte. Wenn also die KARMA von diesem Kurs abweichen würde, konnte das nur ein Schritt in Richtung Rettung bedeuten.
    Aber warum sollte sich der festgesetzte Kurs überhaupt ändern, wenn der Steuermann ausfiel?
    „Nun mach schon!" drängte Akrobath. „Wir verlieren wertvolle Zeit."
    Ellert bückte sich und hob den Hammer auf. Irgendwo tief in seinem Unterbewußtsein spürte Ellert den Protest Ashdons, schenkte ihm jedoch keine Beachtung. Die sonst übliche Koordination zwischen den beiden Bewußtseinen schien gestört zu sein.
    Ellert dominierte rücksichtslos und ohne Skrupel. Er hob den Hammer einen halben Meter hoch an, hielt ihn genau über die Schablone und ließ ihn los.
    Gleichzeitig sprang er zurück, als hätte ihn eine innere Stimme gewarnt. Das war sein Glück.
    Der Hammer traf die Schablone, die durch den wuchtigen Schlag in den Sockel hineingetrieben wurde und in der Mitte auseinanderbrach. Aus der Halterung schoß eine blaue Stichflamme senkrecht in die Höhe und brannte ein Loch in die Decke der Zentrale. Sie erlosch Sekunden später wieder, aber in dem Raum stank es nach Ozon und verbranntem Kunststoff.
    Akrobath hatte sich ebenfalls rechtzeitig in Sicherheit bringen können. Jetzt kam er näher und begutachtete Ellerts Zerstörungswerk.
    „Sehr schön, keine Programmierung mehr." Er deutete zu den Kontrollkonsolen. „Nun probier aus, ob die Sperre lahmgelegt ist."
    Ellert hatte in den vergangenen Tagen ebenfalls Zeit gehabt, sich mit den Instrumenten der KARMA vertraut zu machen, ohne sie benutzt zu haben. Trotzdem war er jetzt für Akrobaths Hilfe dankbar, der ihm die Bedeutung der Hebel und Schaltungen noch einmal erläuterte.
    „Nimm zuerst Energie weg, damit wir langsamer werden. Das sind dort die Serienschalter unter dem Glasdeckel. Er ist nicht verschlossen. Ja, öffne ihn und unterbreche die Kontakte der unteren Reihe."
    „Der Kurs ...", erinnerte ihn Ellert.
    „Später! Erst die Geschwindigkeit!"
    Ellert widersprach nicht mehr. Er befolgte die Ratschläge des Roboters. Als die Kontakte der Energiezufuhr unterbrochen waren, schlugen einige Zeiger auf Instrumentenskalen aus, die bisher offensichtlich außer Betrieb gewesen waren. Akrobath rechnete blitzschnell.
    „Geschafft! Die Geschwindigkeit verringert sich merklich. So, und nun der Kurs. Dort drüben..."
    Wieder richtete sich Ellert nach den Anweisungen des Roboters, und wenig später geschah das Wunder: Die
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