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0921 - Kontakt auf Scharzo

Titel: 0921 - Kontakt auf Scharzo
Autoren: Unbekannt
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Überlegung. ES hatte den Planeten EDEN II geschaffen, und auch ES war eine Superintelligenz.
    War das der Zusammenhang?
    Konnte es je einen Nachfolger für einen Unsterblichen geben?
    Ellert versuchte, seine Erinnerungen und Vermutungen an EDEN Il zurückzudrängen und sich seiner augenblicklichen Lage zu widmen. Um ES zu helfen, war er in die Klemme geraten. Früher wäre alles kein Problem gewesen. Da konnte er einen entliehenen Körper jederzeit nach Belieben verlassen und sich einen neuen suchen.
    Körperlos konnte er gedankenschnell durch das Universum eilen und sogar die Zeitdimensionen wechseln.
    Wie anders war die Situation heute!
    Es war ihm nicht möglich, den Körper des Mannes zu verlassen, den ES ihm und Gorsty Ashdon gegeben hatte. Immer und immer wieder hatte er es versucht, aber vergeblich.
    Damit war Ellert zu einem fast „normalen" Menschen geworden, was ihn nicht unerheblich beunruhigte.
    Aber noch immer war er davon überzeugt, daß sein Bewußtsein - und das von Ashdon - weiter existieren würde, wenn der Mann, dessen Körper sie nun teilten, starb.
    Aber das war nur Vermutung, keine Gewißheit.
     
    *
     
    Obwohl Akrobath eine radikale Erhöhung der Geschwindigkeit feststellte, weckte er Ellert/Ashdon nicht.
    Er wollte das Phänomen allein und ungestört beobachten und analysieren.
    Die fremde Galaxis sprang förmlich auf ihn zu, wenn er auf den Bildschirm sah.
    Die KARMA raste mit mehr als dreimilliardenfacher Lichtgeschwindigkeit auf sie zu!
    Ohne zu entmaterialisieren! Ohne in den Linear- oder Hyperraum zu gehen!
    Die Zeit mußte verrückt spielen, aber ohne jeden Bezugspunkt blieb das jetzt bedeutungslos. Das würde sich erst später auswirken, wenn überhaupt.
    Akrobath betete, daß es nicht der Fall war. Im gleichen Augenblick wurde ihm bewußt, daß er betete. Er war fast zum Menschen geworden!
    Zurück zur Realität! befahl er sich selbst. In der Tat, die andere Galaxis kam schnell näher. Schon waren einzelne Sterngruppen zu unterscheiden, dann die einzelnen Sonnen.
    Besonders eine, die ungemein hell und groß strahlte. Die KARMA flog direkt auf sie zu.
    Akrobath hatte sich mit allen Kontrollen vertraut gemacht, die nicht blockiert waren und manuell bedient werden konnten. Mit ihrer Hilfe konnte der Flug des Schiffes nicht beeinflußt werden. Aber sie vermochten zumindest, Daten einzuholen.
    Seine Aufmerksamkeit konzentrierte sich auf die unnatürlich hell strahlende Lichtquelle.
    Nein, ein Quasar konnte das nicht sein, wenn die Ähnlichkeit aus der Entfernung auch sehr groß sein mochte.
    Es mußte ein Stern von unerhörter Größenordnung sein.
    Akrobath begann regelrecht zu fiebern. Einen derartigen Stern, den man bereits erkennen konnte, ehe man die Grenzen seiner Galaxis erreichte, konnte es eigentlich gar nicht geben! Waren es vielleicht Dutzende. von Sonnen, die zusammengestürzt waren? Ein Riesenstern konnte es nicht sein, denn allein seine gewaltige Gravitation hätte ein Schwarzes Loch erzeugt.
    Was aber war es dann?
    Erfand keine Antwort und wußte, daß er Ellert/Ashdon wecken mußte. Die von ihm prophezeite Frist von fünf Tagen besaß ‘keine Gültigkeit mehr.
     
    *
     
    Der Mann wachte bei der ersten Berührung sofort auf.
    „Warum weckst du uns?" war Ellerts Frage. „Was ist passiert? Hast du endlich die Nuß knacken können?"
    „Im Gegenteil!" erwiderte Akrobath etwas beleidigt. „Die KARMA hat ihre Geschwindigkeit verzehnfacht.
    Wir erreichen die fremde Galaxis in wenigen Stunden. Aber das ist es nicht, was mich beunruhigt. Kommt, seht selbst!"
    Ellert stand auf und folgte Akrobath, der voranschwebte.
    In der Zentrale blieb er stehen und starrte auf den Bildschirm.
    Die gewaltige Lichtquelle befand sich nicht unmittelbar am Rand der Galaxis, sondern einige Dutzend Lichtjahre von ihm entfernt in ihrem Innern. Ihr ungewöhnlich hell strahlender Glanz verschluckte förmlich die Sterne in ihrer Nachbarschaft.
    „Mein Gott!" sagte Ashdon, der sich nicht zurückhalten konnte. „Was ist das?"
    „Habt ihr je in eurem Leben einen solchen Stern gesehen?" fragte Akrobath, von dem Ausruf sichtlich beunruhigt. „Wir fliegen direkt darauf zu, so als hätten die Sceddors ausgerechnet diese Sonne angepeilt, als sie das Schiff programmierten."
    „Eine Sonne strahlt keine Gedankenimpulse ab", sagte Ellert, und es klang, als wolle er sich selbst beruhigen. „Bist du sicher, Akrobath?"
    „Du meinst den Kurs? Ja, ganz sicher! Wenn nichts geschieht, werden wir den Rand der
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