Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0921 - Die Trennung

0921 - Die Trennung

Titel: 0921 - Die Trennung
Autoren: Christian Schwarz
Vom Netzwerk:
fuhr Robin auf, grinste dann aber schräg. »Also gut, drei Strafzettel frei. Wer könnte einer so hübschen Polizistin schon widerstehen?«
    »Haben Sie was mit ihr?«, fragte Atouma ungeniert.
    »Ständig Ärger, weil sie allen möglichen Leuten Strafzettelnachlass gewährt«, antwortete er mit unbewegtem Gesicht. »Jetzt dürfen Sie sich zurückziehen, Monsieur. Wir brauchen Sie vorerst nicht mehr. Und es könnte gefährlich werden.«
    Atouma verschwand sofort.
    Nicole versuchte die Hand mit ihrem Dhyarra auszuloten. »Ja, ich spüre eine leichte schwarzmagische Aura«, sagte sie schließlich.
    »Das ist die Mordhand, die wir suchen, ich bin mir sicher. Aber sie scheint inaktiv zu sein.«
    »So eine Art terroristischer Schläfer also.«
    »Wenn du so willst, ja. Was machen wir nun?«
    »Woher soll ich das wissen? Du bist doch die Fachfrau. Vernichte das Ding doch einfach. Dhyarra, blaues Licht flammt auf, bumm, Hand am Allerwertesten.«
    »Hand am Allerwertesten? Aber bitte nicht an meinem, ja? Hm, ich weiß nicht. Das würde ich eher für unklug halten. Wir wissen nicht, wo Carax ist. Vielleicht kann uns ja die Hand zu ihm führen.«
    »Die Führhand. Gibt’s die nicht beim Boxen?« Robin grinste schon wieder. »Wer sagt’s ihr, dass sie uns führen soll? Du oder ich?«
    »Der, der dumm fragt. Nein, ich fürchte, wir müssen abwarten und die Hand beobachten lassen. Das könnten doch ein, zwei Flics machen. Ich würde sie mit Schutzamuletten ausstatten, das wäre kein Problem. Sie müssten sich nur umgehend melden, wenn irgendwas mit der Hand passiert. Was das sein wird, weiß ich jetzt natürlich auch noch nicht.«
    »Na gut. Wir werden’s mit Emile abstimmen.«
    Inspektor Gaudin war einverstanden und organisierte zwei Beamte, während Nicole Schutzamulette herstellte.
    Eine Stunde später tauchte Gaudin höchstpersönlich in Nicoles Wohnung auf. Er wirkte aufgeregt. »Wir haben eine Spur«, berichtete er. »Eine ganz heiße sogar. In der Clinic Pergolese-Alphand wurde ein Mann eingeliefert, ein Pfarrer. Mittelschwerer Herzinfarkt. Père Auguste, so heißt der Mann, liegt auf Intensiv. Er kann kaum sprechen. Aber er stammelt immer wieder etwas von Zombie und Weihwasser. Und einen Namen hat er auch genannt. Terner haben alle verstanden. Eine der Schwestern hat uns den Fall schließlich gemeldet. Sie hatte in der Zeitung gelesen, dass die jungen Leute von einem als Zombie verkleideten Mann angegriffen worden waren und Rückschlüsse gezogen.«
    »Sofort einstellen, die Frau, doppeltes Gehalt«, sagte Robin.
    »Von mir aus auch dreifaches«, murmelte Gaudin. »Aber es kommt noch besser. Père Auguste ist Pfarrer in der Eglise Ste. Therese. Und die liegt im 16. Arrondissement.«
    »Passy.«
    Gaudin nickte Nicole zu. »Passy, ja. Mein sehr geschätzter Assistent Pedro Cavarro hat daraufhin das 16. Arrondissement auf Namen durchforsten lassen, die so ähnlich wie Terner klingen. Da gibt’s ein paar. Und so hat er die Namen auf das ehemalige Dorf Passy eingeschränkt. Hängen geblieben ist er schließlich an einem Michel Tournier. Der wohnt dort mit Frau und Kind. Tournier war gestern den ganzen Tag nicht bei der Arbeit. Hat Außendienst vorgeschoben. Aber seine Sekretärin sagt, dass sie sich Sorgen um ihren Chef mache. Denn zwei Kunden hätten empört angerufen, dass Tournier nicht zu den vereinbarten Terminen erschienen sei. Auch heute ist er nicht in seinem Büro aufgetaucht, hat sich noch nicht einmal gemeldet. Zudem hat das verschwundene Mädchen ganz in der Nähe der Tourniers gewohnt. Der Hund, mit dem sie nachts noch kurz raus ist, wurde alleine eingefangen, ebenfalls völlig verstört.«
    »Da müsste man doch glatt mal nach dem Rechten schauen. Oder was meinst du, Emile?«
    »Ist bereits passiert. Sagte ich schon, dass ich Cavarro für einen fä- higen Ermittler halte? Er ist als Postmann verkleidet bei den Tourniers vorbei gegangen und hat geklingelt. Die Frau hat nicht geöffnet und gesagt, er solle das Paket vor dem Eingangstor liegen lassen, sie würde es dann holen. Die Frau war laut Cavarro extrem nervös und hat sich ein paarmal verhaspelt. Er hat daraufhin nachgefragt, ob sie vielleicht Hilfe brauchte? Natürlich hat sie versichert, dass alles in Ordnung sei…«
    »Natürlich.« Nicole nickte.
    »Ja. Danach hat Cavarro ausfindig gemacht, wo der Junge in die Schule geht und mit der Lehrerin gesprochen. Und was soll ich sagen? Mit dem kleinen Marc ist’s nicht anders. Er wirkt auf die Lehrerin
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher