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092 - Schreie aus dem Sarg

092 - Schreie aus dem Sarg

Titel: 092 - Schreie aus dem Sarg
Autoren: A.F.Morland
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Diamanten klaut.«
    Diesmal brauchten sie länger, um sich zu den Augen des Todes vorzuarbeiten. Schließlich mußte Mr. Silver etliche Kabel der Alarmanlage magisch »abnabeln«.
    Erst dann konnte er die Türschlösser sprengen.
    Boram machte den Ex-Dämon auf eine Veränderung aufmerksam: »Die Gitter haben sich gehoben.«
    »Dann muß außer mir noch jemand anders am Alarmsystem herumgespielt haben«, gab der Hüne leise zurück. »Entweder jemand, der etwas von diesen Dingern versteht, oder jemand, der weiß, wie man solchen Anlagen mit schwarzer Magie zuleibe rücken kann.«
    Er schickte den Nessel-Vampir voraus, um das Terrain zu sondieren, und wenig später meldete Boram, daß sich vier Zombies an der Panzerglasvitrine zu schaffen machten, in der sich die Augen des Todes befanden.
    ***
    Die Männer, die das Haus während Chet Boscos Abwesenheit bewachten, hatten den Auftrag, dafür zu sorgen, daß Petula nicht verschwand. Vor ihrer Tür saß zwar niemand mehr, aber dennoch war eine Flucht unmöglich.
    Petula bangte um ihr Leben. Sie hatte Dinge erlebt und gehört, die haarsträubend und eigentlich unmöglich waren.
    Dennoch war das alles grauenvolle Wirklichkeit.
    Ihr Bruder befehligte tatsächlich lebende Leichen. Chet war auf einmal nicht nur ein Gangsterboß, sondern hatte sich auch noch mit der Hölle verbündet. Petula war es in seiner Nähe nicht mehr geheuer.
    Allein würde sie die Flucht möglicherweise nicht schaffen, aber es gab einen Gefangenen im Keller. Petula hatte gelauscht und wußte über diesen Tony Ballard Bescheid.
    Mit seiner Hilfe konnte es ihr gelingen, von hier fortzukommen. Doch nicht nur deshalb war Petula entschlossen, Tony Ballard zu befreien.
    Sie wollte außerdem verhindern, daß diesem Mann ein Leid zugefügt wurde. Er war Privatdetektiv. Er würde dafür sorgen, daß Chet ins Gefängnis kam.
    Nie hätte Petula gedacht, daß sie sich einmal so entschlossen gegen ihren Bruder stellen würde, aber irgend jemand mußte Chet Bosco Einhalt gebieten.
    Er hatte das Maß aller Dinge verloren.
    Er hatte Gewalt über Zombies ! Wie würde sein nächster Schritt aussehen, wenn man ihn nicht stoppte?
    Petula verließ ihr Zimmer. Sie eilte unbemerkt die Treppe hinunter und wandte sich der Kellertür zu. Genau genommen hatte sie noch nie eine gute Tat begangen. Sie war immer nur auf ihren Vorteil bedacht gewesen.
    Hatten die schrecklichen Ereignisse der letzten Nacht sie geläutert?
    ***
    Ich hatte mich von den Prügeln, die ich bezogen hatte, einigermaßen erholt. Es war reichlich Zeit dafür gewesen. Stille herrschte im Haus. Die Galgenvögel schienen ausgeflogen zu sein.
    Als das metallische Klacken zu hören war, dachte ich sofort an Terence Pasquanell. Als nächstes fiel mir Yora ein. Kam sie schon, um mich zu holen?
    Die Tür öffnete sich, und ein hübsches schlankes Mädchen erschien. Sie hatte ihr langes Haar zu einem Pferdeschwanz gebunden und schaute mich nervös und ängstlich an.
    »Ich bin Petula Bosco, Chet Boscos Schwester. Er hält mich in seinem Haus wie eine Gefangene.«
    »Das scheint ein Tick von ihm zu sein.«
    »Werden Sie mir helfen, von hier fortzukommen, Mr. Ballard?«
    »Mit dem größten Vergnügen«, sagte ich.
    Petula erzählte mir alles, was sie wußte, und ich fragte sie, ob sie bereit wäre, all das vor einem ordentlichen Gericht zu wiederholen.
    Zuerst zögerte sie, aber dann nickte sie entschlossen. »Ja, Mr. Ballard, ich werde gegen meinen Bruder aussagen. Er hat den Bogen überspannt.«
    »Das kann man wohl sagen. Er hat sich mit der Hölle eingelassen.«
    Wir verließen den Keller. Ich achtete darauf, daß die Schwester des Gangsterbosses immer hinter mir blieb. Ich hatte diesem Mädchen ungemein viel zu verdanken. Mein Leben nämlich. Gibt es etwas Wertvolleres?
    Yora hätte es mir genommen, wenn ich in der Zelle geblieben wäre.
    »Diese Richtung, Tony«, sagte Petula. »Zur Hintertür.«
    »Augenblick. Zuerst hole ich mir wieder, was mir Ihr Bruder abgenommen hat.«
    Ich hoffte, daß sich alles noch in dem Schrank befand, den ich mit dem Brieföffner aufgebrochen hatte. Und wirklich - Chet Bosco hatte es nicht der Mühe wert gefunden, meine Sachen anderswo unterzubringen.
    Lang lebe Boscos Trägheit, dachte ich und nahm mein Eigentum an mich. Danach fühlte ich mich gleich um vieles besser.
    Petula zeigte mir den Weg zur Hintertür.
    Als ich sie öffnete konnte ich nicht ahnen, daß gleich dahinter ein Wächter stand. Der bullige Mann fuhr herum, sah
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