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0918 - Höllen-Engel

0918 - Höllen-Engel

Titel: 0918 - Höllen-Engel
Autoren: Jason Dark
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Spuren sehr deutlich ab, und sie konnten nur von normalen Füßen stammen.
    Der Weg führte hoch!
    Wir hatten den Eindruck, uns in einem Geisterhaus zu bewegen, in dem die Gefahren nur darauf warteten, plötzlich erscheinen zu können.
    Suko hatte den Anfang übernommen, ich ging hinter ihm, und Cheryl bildete den Schluß.
    Wir hielten uns an den Außenkanten der Stufen und dabei dicht an der Wand. Geräusche waren nicht zu vermeiden, aber trotzdem hörten wir die anderen.
    Suko blieb stehen. Er schaute in die Höhe. »Da müssen sie sein!« wisperte er.
    »Sie?«
    »Ja, ich glaubte, mehrere Stimmen gehört zu haben.«
    »Mein Gott, dann hätten wir sie ja zusammen!« flüsterte Cheryl.
    »Du wirst nicht mitkommen!« befahl ich ihr. »Du bleibst außen vor. Keinen Schritt in die Wohnung!«
    Sie senkte den Kopf und schwieg. Es paßte ihr nicht. Dafür hatte ich auch Verständnis, aber in diesem Fall ging es um ihre eigene Sicherheit, denn mit den Vasallen eines Höllen-Engels war sicherlich nicht zu spaßen.
    Ich tippte Suko an, er verstand das Zeichen und ging weiter. Auf Zehenspitzen bewegte er sich dicht am Rand der Treppe entlang und gab dabei acht, nicht mit der Kleidung über die Hauswand zu scheuern. Wir näherten uns dem Ziel. Die Stimmen nahmen an Lautstärke zu. Wir erreichten die entsprechende Etage und sahen vor uns eine dunkle Tür, die nicht ganz geschlossen war.
    Hinter ihr spielte sich das Geschehen ab.
    Ein gefährliches Geschehen, denn ich spürte plötzlich den Dunst der Magie.
    Mein Kreuz reagierte!
    ***
    Der Kuß!
    Der Kuß zwischen Mensch und Göttin. Zwischen der Gegenwart und der Urzeit.
    Dan Walcott wußte nicht, was ihm dabei alles durch den Kopf schoß, aber dieser Kuß, den er spürte, der war nicht freiwillig erfolgt, und er hielt auch keinen Vergleich zu den Küssen stand, die er einigen weiblichen Personen schon gegeben hatte.
    Er war anders.
    Aber wie anders?
    Es fiel ihm nicht leicht, sich von seinen Gedanken, Vorstellungen und Erinnerungen zu befreien und sich einzig und allein auf diese eine Szene zu konzentrieren. Mit seinem menschlichen, warmen, weil normal durchbluteten Lippen küßte er die Göttin, weil ihn der Druck im Nacken dazu zwang.
    Stein ist hart. Dieser hier gab nach und war noch nicht richtig weich, sondern befand sich in einem Zwischenstadium.
    Die Lippen waren glatt, sehr glatt, als hätte man sie geschliffen. Sie waren so anders, und er kam nicht umhin, sich auf ihren Geschmack zu konzentrieren.
    Schmeckten sie nach Blut und deshalb leicht metallisch oder auch süßlich? Schmeckten sie vielleicht nach Staub oder alter Erde? Es kam dabei einiges zusammen; möglicherweise hatte er auch den Geschmack oder Ungeschmack von Moder in seinem Mund.
    Er konnte es nicht sagen. Dan wußte nur, daß er an diesem verdammten Mund festhing, als wäre er zuvor von ihm gelockt worden. Aus eigener Kraft würde er sich von ihm nicht lösen können, denn die Göttin berührte ihn nicht nur mit ihrem Mund, sie war auch dabei, ihn regelrecht anzuziehen, sich an ihm festzusaugen, als wollte sie ihn nie wieder loslassen, und er wurde zugleich an einen Vampir erinnert.
    Auch der saugte sich fest. Allerdings gab es- da schon einen gravierenden Unterschied, denn der Vampir biß zuvor in den Hals eines Menschen, hier war es anders, hier lag kein Biß vor, sondern nur einfach das Saugen an den Lippen.
    Luft kriegte er nur durch die Nase. Der fremde Mund bewegte sich auch auf seinen Lippen, als wollte er noch einmal jeden Winkel und jede Falte auskosten.
    Er öffnete sich weiter, und die Lippen des Polizisten wurden gezwungen, diese Bewegung mitzumachen. Der Begriff eines Zungenkusses kam ihm in den Sinn, und tatsächlich spürte er wenige Herzschläge später, wie sich seine Zunge von der anderen Seite her etwas näherte und plötzlich die Spitze berührte.
    Ob es eine normale Zunge war, konnte er nicht herausfinden. Es war zumindest ein feuchter und etwas weicher Klumpen, der gegen seine eigene Zunge schlug, mit ihr spielte, sie umkreiste, und ihm dabei noch einen intensiveren Blutgeschmack vermittelte.
    Es gab keine Täuschung. Er hatte sich auf keinen Fall geirrt. Was Dan jetzt schmeckte, das konnte nur das Blut dieses Höllen-Engels sein.
    Er hörte nur sich. Die Göttin brauchte nicht zu atmen, sie stöhnte auch nicht. So konnte er sich einzig und allein auf seine Geräusche konzentrieren, aber er spürte zugleich, daß sich bei ihr etwas tat.
    Sie war kräftiger geworden und bewegte nicht
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