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0915 - Die Rückkehr des Schrecklichen

0915 - Die Rückkehr des Schrecklichen

Titel: 0915 - Die Rückkehr des Schrecklichen
Autoren: Christian Schwarz
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was in seiner Macht stand.
    Asmodis seufzte, nachdem er festgestellt hatte, dass die seltsame magische Kraftlinie momentan keine Aktivitäten zeigte und es hörte sich fast menschlich an. Dann drehte er sich drei Mal um seine Längsachse und verschwand schwefelstinkend im Nichts. Im selben Moment materialisierte er innerhalb der Burg, direkt im Saal des Wissens.
    Der Ex-Teufel schaute sich um. Die kristallenen Wände des riesigen Saales, der schon für sich weitaus größer war als die äußeren Abmessungen der Burg, beherbergten immenses Wissen, das er aber noch nicht so abrufen konnte, wie er wollte. Hin und wieder widersetzte der Saal sich ihm, so war jedenfalls sein Gefühl.
    Asmodis stutzte. Was war das? Zum ersten Mal glaubte er eine Art Wispern zu vernehmen, das aus den Kristallen kam. Er konzentrierte sich. Tatsächlich! Das Kalte, Tote, das er bisher hier gespürt hatte, gab es nicht mehr. Stattdessen spürte er etwas - Freundliches? Etwas Lebendiges auf jeden Fall, etwas, das ihn zu begrüßen schien.
    Lebt der Saal des Wissens etwa? Hat er eine Seele, ein Bewusstsein? So ähnlich wie Merlins Stern? Das wäre… hm, erstaunlich.
    Asmodis versuchte, Kontakt zu diesem Wispern aufzunehmen, aber er schaffte es nicht. Es blieb seltsam unklar, verschwommen und weckte auch weiterhin nicht mehr als eine Ahnung in ihm. Immerhin glaubte er zu verstehen, dass das Wispern, das sich »anfühlte«, wie eine sanfte Brise auf warmer Haut, auch von der riesigen Bildkugel kam, die über einem Sockel direkt im Zentrum des Saals schwebte.
    Auf ein Fingerschnippen des Ex-Teufels hin wuchs aus dem Nichts ein Stuhl empor, auf dem er es sich gemütlich machte. Vielleicht schaffte er den Kontakt, wenn er entspannter war. Momentan trieb ihn noch immer der Ärger um, sich möglicherweise in etwas verrannt zu haben, was keinerlei Substanz besaß. Denn Asmodis wurde das Gefühl nicht los, dass es sich bei JABOTH um den Erbfolger Rhett Saris handeln könnte. Dieser war eine der geheimnisvollsten magischen Existenzen überhaupt, mit mächtiger Magie ausgestattet und so ganz sicher ein Kandidat für die Erneuerung des KAISERS. Jemand Anderen aus dem Kreis der magischen Menschen um Zamorra konnte er sich momentan aus den verschiedensten Gründen nicht vorstellen. Irgendein Instinkt sagte ihm, dass er richtig lag.
    Dass irgendetwas im Busch war, zeigte die plötzliche Schwangerschaft Stygias, die sie sich anscheinend nicht erklären konnte. Asmodis hatte neulich davon erfahren, denn seine alten Kontakte in die Schwefelklüfte funktionierten noch immer ganz gut.
    Vielleicht mache ich mich ja unnötig verrückt. Vielleicht hat das Balg, das da in Stygia heranwächst, aber auch nicht das Geringste mit der Sache zu tun. Vielleicht, vielleicht, vielleicht. Vielleicht handelt es sich bei dem Balg aber auch um CHAVACH, den Jäger, wer weiß das schon?
    Schon seit Wochen beobachtete der Ex-Teufel Rhett Saris intensiv, sowohl durch die Dreifingerschau als auch direkt vor Ort. Und auch die Entwicklung von Stygias Balg versuchte er so lückenlos wie möglich mitzubekommen.
    Vielleicht sollte ich es ja sofort eliminieren, egal, ob es nun CHAVACH ist oder nicht. Dann wäre eine mögliche Gefahrenquelle auf jeden Fall beseitigt. Mit etwas Schwund muss schließlich immer gerechnet werden. Und ich hätte den Schwefelklüften gleichzeitig Stygias Nachwuchs erspart. Sicher kein allzu großer Verlust…
    Er hatte beschlossen, noch abzuwarten, zumindest bis das Balg geboren war. Denn auf der anderen Seite plagte ihn durchaus die Neugier, was die Hölle da zu sehen bekommen würde. Ein Kind, dessen Herkunft sich keiner erklären konnte, war… spannend.
    Dass es sich ausgerechnet Stygia als Amme erwählt hat, zeigt, dass das Schicksal einen äußerst schlechten Geschmack hat.
    Asmodis wollte sich künftig noch stärker auf den Erbfolger konzentrieren, auch wenn dieser momentan die Quelle seiner Übellaunigkeit war. Denn Rhett Saris hatte trotz intensivster Observation nicht den geringsten Anhaltspunkt geboten. Wahrscheinlich hatte LUZIFER recht und er musste zusätzlich die Magie der Burg nutzen, die ihm das Schicksal - und auch hier zeigte es seiner Meinung nach einen äußerst schlechten Geschmack - so unverhofft an die Hand gegeben hatte. Aber die Nutzung würde eben noch ein wenig dauern.
    Asmodis fuhr hoch. Unvermittelt begannen die Kristalle um ihn herum zu leuchten.
    Im nächsten Moment leuchtete der komplette Saal in einem milchigen Weiß. Asmodis kniff
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