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0908 - Das Golem-Trio

0908 - Das Golem-Trio

Titel: 0908 - Das Golem-Trio
Autoren: Jason Dark
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antreten.
    Cigam sollte nicht triumphieren!
    ***
    Suko ging nach dem Motto vor, so gelassen wie möglich zu reagieren, wenn es sich machen ließ. Hier war es der Fall. Er brauchte nichts zu überstürzen, denn noch war die Entfernung zwischen ihnen nicht lebensbedrohlich geworden. Er hatte Zeit, in aller Ruhe die Dämonenpeitsche zu ziehen und einmal den Kreis über den Boden zu schlagen, damit die drei Riemen hervorrutschten.
    Und der Inspektor nahm sich die Zeit, noch einen Blick auf Lady Sarah zu werfen.
    Sie hatte ihr Grundstück nicht verlassen. Wie eine Statue stand sie am Ende des Vorgartens. Die Spannung war in ihrem Gesicht zu sehen und auch, daß sie Suko die Daumen drückte.
    Er selbst sagte nichts. Mit einem letzten knappen Lächeln wandte er sich wieder um und seinem Gegner zu.
    Der Golem ging.
    Es war natürlich kein normales Gehen. Er stampfte. Es schien ihm Qualen zu bereiten die Füße zu heben. Er schien am Boden zu kleben, aber er kam, und er ließ sich nicht beirren.
    Ein unfertiger Klotz aus Lehm, Erde, Blättern, kleinen Zweigen und Würmern. Bösartig, grausam, aufs Töten programmiert; kalt, unmenschlich, Suko suchte vergeblich nach Rissen in der Gestalt. Er hoffte stark, daß sich dies nach dem ersten Treffer der Dämonenpeitsche ändern würde. Die Waffe war stark. Die Riemen bestanden aus der Haut des mächtigen Dämons Nyrana, und die Peitsche hatte Suko so gut wie noch nie im Stich gelassen. Dieses Wesen bewegte sich zwar aus eigener Kraft. Angetrieben wurde es jedoch von einer dämonischen oder teuflischen Macht, die wie ein unsichtbarer Motor in dieser Gestalt wirkte.
    Suko überlegte, ob er der Gestalt entgegengehen sollte. Es war vielleicht besser, so kam es nicht in die Nähe der Horror-Oma. Der Inspektor wollte, daß sich das Wesen einzig und allein auf ihn konzentrierte.
    Es war aus Erde entstanden. Die Materie hatte einem dämonischen Befehl gehorcht. So war ein Anfang gemacht worden, und Suko fürchtete sich, wenn er den Faden weiterspann und daran dachte, was da noch alles geschehen konnte.
    Er stand nicht auf einer Insel. Die Zeit lief normal ab. Autos fuhren vorbei, zwei Radfahrer näherten sich, die den Golem zwar sahen, aber nicht realisierten, was sich da in der Wirklichkeit abspielte.
    Suko kam es entgegen.
    Und er setzte sich in Bewegung.
    Er wollte es so schnell wie möglich hinter sich bringen. Seinen Stab ließ er stecken, denn er glaubte nicht, daß diese Gestalt wie ein normaler Schwarzblüter oder Mensch reagierte. Er würde bestimmt nicht hören können, er war einzig und allein darauf programmiert, seine Gegner zu töten. Das hatte er mit einem Zombie gemein.
    Suko schüttelte seine rechte Hand aus. Die Finger hielten den Griff der Peitsche fest. Er wollte das Gelenk lockern und nichts, aber auch gar nichts dem Zufall überlassen. Bei diesem Kampf durfte es nur einen Sieger geben.
    Der Golem bewegte sich auf Suko zu. Furcht zeigte er keine. Sicherlich hatte er die Peitsche gesehen, er war aber wohl nicht in der Lage, damit etwas anzufangen.
    Etwa sieben, acht Schritte trennten die beiden so unterschiedlichen Personen. Suko schaute an dem Golem vorbei die Straße entlang und entdeckte im Hintergrund einen Lieferwagen mit einem kastenförmigen Aufbau.
    Sorgen wegen dieses Fahrzeugs machte sich der Inspektor nicht. Es hatten in der letzten Zeit schon zahlreiche Fahrzeuge den Golem und ihn passiert, da kam es auf das eine mehr oder weniger auch nicht an. Suko ging schneller. Das bekam auch das Erdmonster mit.
    Ob es aus einem Instinkt handelte oder bewußt, es war für Suko nicht genau festzustellen, jedenfalls machte die Gestalt einen Ausfallschritt nach rechts.
    Damit erreichte sie den Rand des Gehsteigs.
    Mit dem zweiten Schritt erreichte der Golem die Straße, mit dem dritten die Straßenmitte, und Suko fiel es wie Schuppen von den Augen. Er wußte, was diese Gestalt bewußt oder unbewußt vorhatte. Sie würde sich von dem Fahrzeug überfahren lassen!
    Es gab keine Zeitverzögerung, auch wenn es dem Inspektor so vorkam.
    Suko erlebte die Dinge so genau und deutlich, als würden sie doppelt passieren.
    Er hörte die Hupe. Das Signal dröhnte über die Straße hinweg. Es hätte den Golem wieder zurückscheuchen müssen, aber diese Gestalt ging weiter auf die Mitte der Fahrbahn zu, als wollte sie die Kollision.
    Noch mal ertönte das Hupsignal.
    Das Monstrum kümmerte sich nicht darum.
    Auch Suko bewegte sich jetzt schneller. Er hatte den Gehsteig ebenfalls
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