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0903 - Der Quellmeister

Titel: 0903 - Der Quellmeister
Autoren: Unbekannt
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erwachen.
    Die Zeit, die jeweils zwischen zwei Aktivitätsperioden der Sensoren verstrich, war dieselbe Zeitspanne, die zwischen zwei Eruptionen der Signalfeuer in den loowerischen Neunturmanlagen verging: 23 Stunden, 18 Minuten nach terranischer Zeitrechnung.
    Das war der Beweis! Das zweite Zeichen war gegeben!
    Zwei Zeichen, und du bist deiner Sache halbwegs sicher! So lautete die Lehre der Weisen aus jener längst vergangenen Zeit, in der das Volk der Loower mehr Quellmeister hervorgebracht hatte als heutzutage und dennoch mit der Suche erfolglos geblieben war, weil das Leben der Loower nur aus der Flucht bestand: der Flucht vor den erbarmungslosen Wesen von jenseits der Materiequelle. Über alle bisherigen Vorgänge hatte Pankha-Skrin nicht nur die Besatzungen der übrigen Raumschiffe der Kairaquola, sondern auch die Leute an Bord der RIESTERBAAHL im unklaren gelassen. Denn Der Quellmeister 9 es ziemte sich für den Quellmeister, mit seinen Erkenntnissen erst dann hervorzutreten, wenn er seiner Sache sicher war. Pankha-Skrin bezähmte seine Ungeduld und die eigene Erregung. Er erinnerte sich der Lehre der Weisen und machte sich auf die Suche nach dem dritten Zeichen.
    Der Wissenschaft der Loower war seit langem bekannt, daß Materiequellen nur an solchen Orten auftreten, an denen der Raum ungewöhnliche Eigenschaften hat, die nirgendwo sonst im Universum vorkommen.
    Die loowerischen Fachleute hatten auch Geräte entwickelt, mit denen man derlei ungewöhnliche Eigenschaften messend bestimmen konnte.
    In der Umgebung der einen Materiequelle, die die Loower suchten, wies der Raum einen ganz bestimmten Satz fremdartiger Kriterien auf.
    Pankha-Skrin verbrachte mehrere Monate, um diese Kriterien eines nach dem ändern nachzuweisen.
    Dann erst war er seiner Sache sicher.
    Alle drei Zeichen waren ihm gegeben worden. Er befand sich in der Nähe des Ziels. Er verkündete den Besatzungen der Schiffe der Kairaquola seine Entdeckung. Und kurz darauf führte er mit Burnetto-Kup, den er als seinen Stellvertreter betrachtete, das entscheidende Gespräch.
    Die Messung der Eigenarten des Raumes wies den Weg. Die RIESTERBAAHL ließ die Kairaquola hinter sich zurück und stieß in die Schwärze des Alls hinaus vor. Pankha-Skrin hatte das riesige Schiff von seinem Quartier aus völlig unter Kontrolle. Er machte. von dieser Möglichkeit selten Gebrauch. Denn die Steuerung eines Räumschiffs erfordert ein hohes Maß an Konzentration, und es gab gewöhnlich andere, wichtigere Dinge, mit denen sich die Gedanken des Quellmeisters beschäftigen.
    In diesem Fall jedoch ging es darum, mit Vorsicht zu agieren. Er kannte die ungefähre Richtung, in der sich die Materiequelle befand, aber er wußte die Entfernung nicht.
    Von jetzt an konnte ihm nur noch das Skri-marton weiterhelfen. Es. würde um so intensiver pulsieren, je mehr sich der Quellmeister der Materiequelle näherte.
    Die nächsten Tage verbrachte Pankha-Skrin im Zustand immerwährender Meditation. Er nahm keine Nahrung zu sich. Er bewegte sich nicht. Sein Denken war mit aller Kraft auf die Materiequelle gerichtet, und seine Gedanken steuerten die RIESTERBAÄHL, veranlaßten sie zu kurzen Transitionen, während das Quellhäuschen immer aktiver wurde.
    Pankha-Skrin nahm von der Umgebung seines Schiffes nichts wahr.
    Die großen Bildschirme in seinem Quartier waren abgeschaltet. Jeder Blick hinaus in die Weite des Alls hätte die Meditation des Quellmeisters gestört. Er verließ sich auf das Skri-marton, auf sonst nichts.
    Dann kam der entscheidende Augenblick.
    Die RIESTERBAÄHL hatte eine Transition durchgeführt, deren Weite nicht mehr als drei Lichtjahre betrug. Unmittelbar nachdem die Kontrollanzeige das Ende der Transition ankündigte, spürte Pankha-Skrin, daß die Aktivität des Quellhäuschens um einen geringen Betrag nachgelassen hatte. Er veranlaßte sofort, daß die Transition rückgängig gemacht wurde. Die RIESTERBAAHL kehrte an den letzten Absprungort zurück. Und Pankha-Skrin unterbrach die Meditation, als er bemerkte, daß das Skri-marton wieder so intensiv pochte wie zuvor. Er schaltete die großen Bildschirme an und sah sich um.
    Insgeheim war Pankha-Skrin schon immer der Ansicht gewesen, daß es nicht dreier, sondern über die drei Zeichen hinaus noch eines vierten bedürfe, um dem Sucher absolute Gewißheit zu geben, daß er das Ziel erreicht habe. Pankha-Skrin hatte sich darüber noch zu niemand geäußert.
    Aber es war ihm bekannt, daß sich in der Nähe der
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