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0900 - Für Teufel, Gold und Templer

0900 - Für Teufel, Gold und Templer

Titel: 0900 - Für Teufel, Gold und Templer
Autoren: Jason Dark
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bei mir behalte?«
    »Ja!«
    Diesmal hatten sich auch die Augen bewegt, nur kurz gezuckt, aber es war nicht zu übersehen gewesen.
    »Das freute mich. Wir beide werden eine Verbindung bilden, die so stark ist, daß sie niemanden trennen kann. Bist du da mit mir einer Meinung?«
    »Ja.«
    »Gut, gut!« flüsterte der Anwalt. »Machen wir weiter. Wo Licht ist, da gibt es auch Schatten. Ich werde Neider haben, ebenfalls Feinde. Aber da bin ich mir nicht sicher. Habe ich Feinde?«
    »Ja.«
    Der Anwalt schluckte. Mit dieser schnellen Antwort hatte er nicht gerechnet, und da sie so prompt erfolgt war, konnte es sich nicht um eine Lüge handeln. Er wußte sowieso nicht, ob dieser Kopf überhaupt log oder einfach gezwungen war, die Wahrheit zu sprechen. Das würde sich noch alles herausstellen.
    »Gefährliche Feinde?«
    »Ja.«
    »Bin ich stärker?«
    »Nein!«
    Zum erstenmal hatte Dacry eine negative Antwort gehört. Er war nicht entsetzt, aber doch verunsichert, und er beugte sich noch weiter vor, um die nächste Frage zu flüstern. »Wenn ich Feinde habe, und davon gehe ich aus, kannst du dann auch ihre Namen sagen?«
    »Ja und nein!«
    »Bitte?«
    Der Kopf bewegte sich nicht. Dacry dachte daran, daß er angeblich in die Zukunft schauen konnte. Wenn das stimmte, mußte er preisgeben, was er in der Zukunft gesehen hatte. Dann konnte er nicht mehr nur verneinen oder bejahen.
    »Kannst du es?«
    »Ja.«
    »Gut.« Der Anwalt nickte. »Dann will ich wissen, wer meine Feinde sind. Denn meine Feinde sind auch deine Feinde, das wirst du doch hoffentlich verstehen.«
    Der Kopf nickte. Und danach tat er etwas, das den Mann erschreckte und zugleich erfreute. Er bewies, daß er tatsächlich nicht nur diese beiden Worte sprechen konnte, denn zum erstenmal sprach er einen Namen aus.
    »Hector de Valois…«
    Duc Dacry kam damit nicht zurecht. Er schüttelte den Kopf. Dieser andere Name hatte ihn getroffen, wie der Joker bei einem Kartenspieler.
    Er wußte damit nichts anzufangen, dachte darüber nach und war sich sicher, daß er sich französisch anhörte.
    Und in Frankreich, in Paris, hatte er einen Mord begangen. Sollte es einer der französischen Bullen sein, die seine Spur gefunden hatten? Vor der Tat hatte er sich ja nicht unsichtbar machen können. Er ärgerte sich im nachhinein darüber, daß er den Händler nicht in der Nacht besucht hatte, dann wäre einiges anders gelaufen, das aber hätte diesen Hugo Gall nur mißtrauisch gemacht. Daß Gall tot war, das hatte er noch festgestellt.
    Der Anwalt schüttelte den Kopf. »Ich bin überrascht, denn du hast in Rätseln gesprochen. Ich weiß mit dem Namen nichts anzufangen. Ich habe ihn nie gehört, er ist mir auf meinen Recherchen nie begegnet. Er ist völlig neu für mich. Muß ich mich auf ihn einstellen -oder was?«
    »Er ist ein Feind!«
    »Danke, das weiß ich. Aber ich habe hier in London, nein, das kann nicht sein!« Der Anwalt war durcheinander. »Oder lebt dieser Mann hier in London?«
    »In deiner Nähe!«
    Dacry schluckte. Seine Hand fuhr hoch zur Kehle und umklammerte den Hals. Er war unsicher geworden. Die Templer-Kirche gab ihm keinen Schutz mehr, er fühlte sich bedroht, und die Wände kamen ihm vor wie bedrohliche Schatten mit langgezogenen Augen.
    Er sah es dem Schädel an - zumindest glaubte er das -, daß dieser auf weitere Fragen wartete, und Dacry hatte sich auch einige zurechtgelegt, die Worte aber in den letzten Sekunden wieder vergessen, weil er noch zu durcheinander war. Dann fiel ihm wieder ein, welche Frage er als erste hatte stellen wollen.
    Er begann mit den Namen. »Dieser Hector die Valois ist ein besonderer Mensch, nicht?«
    »Ja!«
    Diesmal war die Antwort wieder zu knapp gewesen, und Dacry sah sich gezwungen, weitere Fragen zu stellen. »Ist er ein Templer?«
    »Ja!«
    Zischend floß der Atem über Dacrys Lippen. Er war beruhigt oder beruhigter. Wenn er zum »Club« gehörte, lagen die Dinge schon wieder ganz anders, da hatte er durchaus die Chance, einen Verbündeten an der Seite zu haben.
    »Welchen Pfad ist er gegangen?«
    »Den anderen.«
    »Anderen?«
    »Den linken nicht!«
    Das Gesicht des Anwalts verzerrte sich vor Wut. Nur für einen Moment zeigte er seine Gefühle, dann hatte er sich wieder unter Kontrolle. Der Name spukt auch weiterhin durch seinen Kopf. Am meisten ärgerte es ihn, daß er trotz seiner intensiven Recherchen in der Vergangenheit nicht über ihn gestolpert war. Aber dieser Hector de Valois mußte eine zentrale Rolle
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