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0899 - Schwanengesang

0899 - Schwanengesang

Titel: 0899 - Schwanengesang
Autoren: Christian Schwarz
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und war in ihrer Art nur noch mit Mona zu vergleichen, die ich später ebenfalls geehelicht habe…«
    Gryf räusperte sich. »Aber ich schweife ab. Tatsache ist: Ich muss so etwa zehn, zwölf Jahre Druide bei den Drainoch gewesen sein, als es aus heiterem Himmel rund ging. Dieser monströse, überaus hässliche Fischkopf kam plötzlich mit einer riesigen Schar Tanaar durch ein Weltentor und fing an, meine Drainoch wahlweise zu fressen oder zu versklaven. Jetzt erst erfuhr ich, dass dieses Monster in den Sagen und Legenden der Drainoch durchaus bekannt war und Lhaxxa-Tok hieß. Die riesige Dämonenechse musste schon früher auf der Erde aufgetaucht sein, war aber wohl von einer legendären Sagengestalt, dem Druiden Nectu, besiegt und von der Erde vertrieben worden. Auf jeden Fall war Lhaxxa-Tok nun zurückgekommen und wir wussten längere Zeit nicht, was er hier eigentlich wollte. Klar war nur, dass die Sklaven aus unseren Reihen in einer riesigen Höhle schuften mussten. Ich fing an, Lhaxxa-Tok magisch zu bekämpfen. Während die Tanaar nur über schwache magische Kräfte verfügten, war er richtig stark. Ich sag's nicht gern, aber ich hab mir an ihm die Zähne ausgebissen. Als dann auch noch meine Bridei auf dem Blutaltar Lhaxxa-Toks endete und der Dreckskerl ihr Herz fraß, habe ich dem Monster den Tod geschworen.«
    »Ich ahne etwas. Du hast Merlin zu Hilfe gerufen.«
    »Ja, so war's. Den Drainoch habe ich verklickert, dass ich mich an deren Götter gewandt hätte, denn das verstanden sie noch am besten. Merlin schickte eine seiner Inkarnationen vorbei. Der Mann stellte sich als Drust Gurthinmoch vor und ich erzählte den Drainoch, dass in ihm die Macht vieler Götter vereint und er unsere Rettung sei. Na ja, so war's dann auch. Gurthinmoch, von dem auch Lhaxxa-Tok glaubte, dass es sich um ein Kollektivbewusstsein piktischer Götter handelte, brachte sehr starke magische Waffen mit. Zum ersten die goldene Sichel, zum zweiten einen magischen Stein, der wie ein Dhyarra aussah, aber keiner war. Wir nannten ihn den Drainoch gegenüber Lichtkristall. Drust Gurthinmoch ging äußerst brutal vor. Mit dem Lichtkristall, der aus manifestierter Avalon-Magie bestand, rottete er ohne mit der Wimper zu zucken fast das ganze Volk der Tanaar aus. Er sagte, dass er hier ein für allemal reinen Tisch machen werde. Tja, der gute Merlin kann manchmal ziemlich brutal sein. Es sei gefährlich für das Gleichgewicht zwischen Gut und Böse, wenn es Raagh oder Svantevit oder wie du ihn auch nennen willst, gelänge, sich auf der Erde breitzumachen.«
    »Ich verstehe. Merlin muss schon damals gesehen haben, dass Svantevit auf der Erde Zugang zu diesem seltsamen universalen Energiefeld bekommen kann. Warum aber hat er ihn dann später, als Svantevit doch auf die Erde durchbrach, nicht daran gehindert?«
    »Frag ihn, keine Ahnung.«
    »Irgendwann mal, Gryf, werde ich das tatsächlich tun. Auf jeden Fall kannte Svantevit die Erde also schon ein paar tausend Jahre, bevor er das Weltentor hierher aufgestoßen hat. Möglicherweise ist er sogar nur deswegen auf die Erde aufmerksam geworden, weil Lhaxxa-Tok ihn darauf aufmerksam gemacht hat.«
    »Gut möglich. Auf jeden Fall habe ich Lhaxxa-Tok dann mit der goldenen Sichel attackiert, während Merlin die Tanaar vernichtet hat. Ich war noch immer wütend wegen Bridei und habe deswegen einen schweren Fehler begangen. Anstatt ihn so schnell wie möglich zu töten, wollte ich ihn langsam abmurksen und ihn leiden sehen. So konnte Lhaxxa-Tok seinen Tod vortäuschen und im letzten Moment schwer verletzt in die Schwarze Gruft entkommen, wo er selbst für Merlin unangreifbar war.«
    Gryf zögerte einen Moment. »Merlins Inkarnation fluchte nicht schlecht. Gurthinmoch machte mir Vorwürfe. Ich glaube aber, dass er es als seinen Fehler ansah, sich nicht selbst um Lhaxxa-Tok gekümmert zu haben, auch wenn er das nie offen zugab. Auf jeden Fall hatten wir jetzt den Salat. Und so beschloss Gurthinmoch, aus der Lage das Beste zu machen. Mit der Macht der goldenen Sichel und des blauen Avalonsteins schloss er Lhaxxa-Tok in der Schwarzen Gruft ein. Die Sichel ließ er darin schweben, weil sie so den Dämon daran hindern sollte, in der Gruft wieder seine alte Kraft zu erlangen. Den Avalonstein beließ er allerdings auf der Erde. Er sollte seine Macht durch das geöffnete Weltentor wirksam werden lassen. Gurthinmoch befürchtete, dass Lhaxxa-Tok irgendwie Einfluss auf den Stein gewinnen könnte, wenn sich der in
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