Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0896 - Die Meuterer

Titel: 0896 - Die Meuterer
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
reizvollen Beiklang der Stimme dieser schönen Fremden. Roi Danton ging es ebenso - nur noch in weitaus stärkerem Maße. Er wandte den Kopf und blickte sie aus Augen an, die vor verhaltener Leidenschaft so dunkel wirkten wie das absolute Nichts. „Das ist natürlich viel zu weit", warf Gucky ein. Der Mausbiber hockte auf einem für ihn viel zu großem Sessel, hatte die Beine übereinander geschlagen und die Arme vor der Brust verschränkt. Er wirkte merklich gealtert, obwohl ich nicht hätte sagen können, was diese Wirkung hervorrief.
    Konnte er eigentlich feststellen, dass mein Begleiter gar nicht Dalaimoc Rorvic war? Oder hatten die Verschwörer sich darauf verlassen, dass Gucky den Tibeter gar nicht erst telepathisch zu belauschen versuchte, weil er früher mehr als genug vergebliche Versuche unternommen hatte? „Vielleicht verhalten wir uns falsch", warf Jentho Kanthall, der Kommandant der BASIS, ein. „Wie meinen Sie das, Kanthall?" fragte Reginald Bull.
    Kanthall lächelte hintergründig. „Wir sind ein Rudel Wölfe, das versucht, der Umwelt weiszumachen, wir wären eine Schafherde.
    Völlig klar, dass wir deshalb nicht mehr den Mumm aufbringen, eine Nuß zu knacken. Statt dessen versuchen wir die Nuß zu überreden, sich selbst zu öffnen."
    „Sie haben nicht ganz unrecht", sagte Bull. „Manchmal muß man mit der Faust auf den Tisch schlagen."
    „Und das Porzellan zertrümmern", erklärte Roi Danton sarkastisch und blickte Reginald Bull vorwurfsvoll an. „Wenn du schon Vergleiche benutzen willst, dann nenne uns eine Büffelherde. Wir greifen niemanden an, aber wenn wir angegriffen werden, können wir uns unserer Haut wehren."
    Bulls Augen trübten sich sekundenlang. „Früher gab es riesige Büffelherden auf der Erde. Und heute ...?"
    „Wir befinden uns auf dem richtigen Weg", sagte Kitai Ishibashi. „Ihr redet ausgesprochenen Unsinn, weil ihr euch vor Sorge wegen Perry und seinem Trupp beinahe verzehrt. Glaubt mir dennoch: Es wäre dumm, wenn wir zur alten terranischen Methode zurückkehrten und überlegten, wie wir PAN-THAU-RA mit Hilfe der Machtmittel der SOL und der BASIS gewaltsam erobern könnten."
    „Ganz abgesehen davon, dass PAN-THAU-RA von den Mächtigen bestimmt gegen eine Kaperung durch primitive Intelligenzen, die wir in ihren Augen wären, perfekt abgesichert wurde", meinte Andre Noir.
    Reginald Bull dachte mit finsterem Blick nach, dann seufzte er und sagte: „Es ist richtig, was ihr sagt, Kitai und Andre. Dennoch gibt es eine zeitliche Grenze für meinen Geduldsfaden. Wird sie zu weit überschritten, reißt er." Er hob die Stimme. „Oder sollen wir untätig zuschauen, wie Perry, Atlan und die anderen vom Alles-Rad beziehungsweise dem mysteriösen LARD umgebracht werden!"
    Er wandte sich an Demeter. „Was denken Sie darüber, schöne Frau?"
    „Ich akzeptiere Ihre Sorge und auch teilweise Ihre Ungeduld, dicker Mann", antwortete Demeter mit kaum sichtbarem Lächeln. „Aber es wäre garantiert ein verhängnisvoller Fehler, wollten Sie gegen PAN-THAU-RA Gewalt anwenden. Wir alle, auch Rhodan, kannten die Risiken des ,Suskohnen-Einsatzes. Dennoch wurde der Einsatz gewagt, weil wir keine andere Möglichkeit sahen, mit einer starken Einsatzgruppe ans Ziel zu kommen."
    Sie schaute zu mir herüber - und ich gestehe, dass mich mich ungewöhnlich stark stimuliert fühlte. „Tatcher, wie denken Sie darüber?"
    Während ich noch versuchte, den imaginären Kloß im Hals hinunter zu schlucken, warf der falsche Dalaimoc Rorvic ein: „Seit wann kann ein Marsianer der a-Klasse denken, gnädige Frau? Hainu schon gar nicht. Sein Gehirn ist vor vielen Jahren von einer Schmeißfliege aufgefressen worden - von einer einzigen."
    „Das ist eine Verwechslung, Demeter", sagte ich, innerlich vor Zorn bebend, aber nach außen hin kalt wie ein Kühlschrank. „Damals war Rorvic stark erkältet, und als er einmal besonders stark nieste, flog sein Gehirn durch ein Nasenloch heraus, wurde im Flug von einer Fliege aufgefangen und verschlungen, bevor ich es verhindern konnte. Seitdem denkt er mit einer nach oben gerutschten Rachenmandel, die natürlich keine Erinnerungen an den Vorfall haben kann und einfach nicht wahrhaben will, was damals geschah."
    „Oh!" sagte Demeter und tat, als fiele sie in Ohnmacht. Roi Danton eilte herbei, um sie aufzufangen, aber Payne Hamiller, der wissenschaftliche Leiter der Tschuschik-Expedition, kam ihm zuvor, was ihm einen wütenden Blick Rois einbrachte. „Daran ist nur
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher