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0894 - Im Würgegriff der Wachsfiguren

0894 - Im Würgegriff der Wachsfiguren

Titel: 0894 - Im Würgegriff der Wachsfiguren
Autoren: Jason Dark
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wehte von unten her gegen die Nase des Mannes, der sich daran nicht störte.
    Alles war gut - oder nicht?
    Immer wieder mußte er an Konnex denken, an die Gestalt auf der Treppe. War es tatsächlich Konnex gewesen?
    Wieder stiegen Zweifel in ihm hoch, aber sie durften ihn keinesfalls in seiner Arbeit behindern. Die mußte getan werden, die mußte weitergehen, der Auftraggeber wollte Erfolge sehen, und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn ein brennendes Haus fiel in der Nacht auf.
    Zum Schluß holte er einen dichten Lappen aus seiner linken Seitentasche und ließ das restliche Benzin darüber fließen. Danach legte er den Lappen zu Boden und benutzte ihn als Lunte.
    Alles klar.
    Das Feuerzeug steckte ebenfalls griffbereit. Er zündelte die Flamme, bückte sich dabei, hielt sie an die Lunte, die aufpuffte und blitzschnell von einem wahren Flammenstrom erfaßt wurde, der sich in einer rasenden Geschwindigkeit ausbreitete und sofort auf das Zentrum zulief, wo es zur nächsten Verpuffung kam.
    Dabei blieb es nicht. Das Feuer griff rasend schnell um sich.
    Corky wollte weg, drehte sich hastig um, kam aber nicht weit. Er prallte gegen eine Gestalt, und es war nicht Konnex!
    ***
    In der folgenden Sekunde wußte er nicht, was er noch denken sollte. Plötzlich war er völlig durcheinander. Für ihn war die Welt auf den Kopf gestellt worden. Vor ihm stand der Fremde, in seinem Rücken spürte er die Hitze, als sollte sein Körper geröstet werden.
    Wer war der unheimliche Typ direkt vor ihm?
    Ein Mensch?
    Corky wußte es nicht. Er handelte instinktiv, streckte die Arme vor und wollte ihn zur Seite schubsen, doch der andere war einfach zu stark. Er stand auf der Stelle wie der berühmte Fels in der Brandung, und er bewegte sich sogar, denn er schlug beide Arme nach vorn und drückte die Hände auf Corkys Schultern.
    Der Mann stöhnte auf. Der Druck war so stark, daß er zwangsläufig in die Knie gehen mußte, wurde aber einen Moment später wieder in die Höhe gerissen und nach hinten gedrückt, ohne daß er etwas dagegen unternehmen konnte.
    Der andere war zu stark.
    Und hinter ihm loderte das Feuer, das mittlerweile eine immense Hitze ausstrahlte.
    Corky bekam es mit der Angst zu tun. Er hatte die Augen weit auf gerissen, er starrte in das glatte, bleiche und auch faltenlose Gesicht des Mannes und fragte sich, wie es möglich war, daß jemand mit derartigen Kräften ausgerüstet sein konnte, denn der andere hatte ihn mühelos in die Höhe gehievt.
    Nicht nur das.
    Corky ahnte, daß er sich nicht mehr befreien konnte, sosehr er es auch versuchte. Er trampelte wild mit den Beinen, um von dem verdammten Hundesohn endlich losgelassen zu werden.
    Keine Chance, die Griffe waren eisern, sie waren brutal. Sie brachten Corky den Flammen immer näher.
    Die Hitze der Flammen verzehrte alles, sie war einfach grausam, sie hatte schon seine Kleidung in Brand gesetzt. Der Rauch stieg ihm beißend in Mund und Nase. Er hatte ihm längst den Atem geraubt, aber das war nicht alles, was ihn trotz seiner lebensgefährlichen Lage beschäftigte.
    Corky sah noch mehr.
    Er sah das Gesicht des Fremden, das ebenfalls der Hitze ausgesetzt war. Und er beobachtete, wie es allmählich zerschmolz. Die Haut - falls es Haut war - zerlief wie dicker, weißer Schleim oder Pudding. Flammen zuckten jetzt auch zwischen den Männern hoch und sorgten dafür, daß sich deren Blickfeld verzerrte.
    Auch so sah das Gesicht und der Kopf des anderen schaurig aus. Eine zerlaufene Masse, eine Fratze, die sich auflöste wie eine Kerze, die mit Tropfen bedeckt war, und diese Tropfen rannen an dem zerstörten Gesicht entlang.
    Auch die Hände zerflossen. Weich wie Wachs, der Druck erlahmte, doch das war für Corky nicht weiter von Bedeutung. Er wurde noch immer zurückgedrückt, verlor den Halt und das Gleichgewicht kippte in das Feuer.
    Und seinen Mörder zerrte er mit…
    ***
    »Irgendwann, irgendwo, irgendwie«, sagte ich.
    »Was ist damit?« fragte Suko. »Kriegen wir sie? Dann packen wir die Höllensöhne, verlaßt dich darauf, Alter.«
    »Meinst du?«
    »Ich spüre es.«
    »Dann ist es ja gut. Ich spüre den Wind, der uns entgegenweht, und habe das Gefühl, als brächte er einen gewissen kalten Brandgeruch mit. Oder irre ich mich?«
    »Wohl nicht.« Auch ich hatte den Geruch bemerkt. Er wehte aus nordwestlicher Richtung gegen unsere Nasen. Dort zeichneten sich die Fassaden einiger Häuser ab, die aber nicht zu den großen Apartmenthäusern gehörten, die leider überall
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