Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0893 - Abschied von Eden II

Titel: 0893 - Abschied von Eden II
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
weiterhelfen."
    „Vielleicht. Wir alle wünschen dir Glück."
    Magul erhob sich und ging zur Leiter, die nach unten führte. Als er sie herabkletterte, sagte er: „Wirst du später zu uns zurückkehren und berichten?"
    Ellert beugte sich vor und sah zu ihm hinab. „Das weiß niemand, Magul. Ich kenne die Zukunft nicht."
    Magul erreichte den Boden und ging davon, ohne sich noch einmal umzuwenden. „Da geht er dahin", sagte Ashdon. „Er ist froh, uns endgültig los zu sein."
    „Wir brechen in einer Stunde auf", gab Ellert zurück.
    Weit war es nicht nach Sphäro, wohl aber beschwerlich. Kelten-Bay und Sphäro wurden durch ein mittleres Gebirge getrennt, das sich bereits ein Jahr nach der Halbierung des Planeten gebildet hatte.
    Ellert/Ashdon trug auf der Schulter einen Beutel mit Früchten, die sowohl Hunger als auch Durst zu stillen vermochten. Sie würden für drei bis vier Tage reichen, aber bis dahin hatte man das Ziel erreicht.
    Das Gelände stieg leicht an. Die höchsten Gipfel, die noch vor ihnen lagen, waren bis zu fünfhundert Meter hoch. Zwischen ihnen waren Pässe zu erkennen, bis zu dreihundert Meter hoch.
    Die Kunstsonne von Kelten-Bay blieb zurück und sank schließlich unter den Horizont, ohne daß es viel dunkler wurde. Der Energieschirm über EDEN II schimmerte milchig und verbreitete ein dämmeriges Zwielicht. In dieser Region gab es weder Tag noch Nacht.
    Aber der Körper hatte sich an den Rhythmus von Kelten-Bay gewöhnt, er wurde von dem ungewohnten Fußmarsch müde, denn übermäßige körperliche Anstrengung war in der Siedlung verpönt.
    Die Vegetation war spärlicher geworden, der Boden steinig und unfruchtbar. Ein kaum sichtbarer Pfad führte zum Paß hinauf. „Wir brauchen ein paar Stunden Schlaf, sagte Ashdon, und mit wir meinte er den gemeinsamen Körper. „Vielleicht finden wir auf der Paßhöhe einen geeigneten Platz."
    „Ich möchte sie erreichen, um zu sehen, was dahinter liegt", gab Ellert zurück. „Vielleicht ist es schon ein Gebiet, das zu Sphäro gehört."
    Die Temperatur blieb gleich, obwohl Ellert/Ashdon sich dreihundert Meter über dem Niveau der Ebene aufhielt. Der Energieschirm verhinderte, daß sich die Wärme in den Weltraum verflüchtigte.
    Der Pfad führte zwischen steilen Felsen hindurch und erreichte schließlich den eigentlichen Sattel. Das Konzept blieb stehen.
    Vor ihm lag eine hügelige und mit vielen Schluchten und Tälern durchzogene Landschaft, die sich bis zum Horizont erstreckte.
    Schweigend betrachtete das Konzept das Gebiet, das es durchqueren mußte, wenn die Siedlung Sphäro nicht in einem der schlecht einzusehenden Täler lag. Sie würden dem Pfad folgen müssen, um das herauszufinden.
    Dann sagte Ashdon plötzlich: „Hörst du es auch, Ernst?" Ja, aber sprich nicht! Denke nur! Du hast recht.
    Ellert glaubte, es auch gehört zu haben, war sich aber nicht sicher. Nun lauschte er mit doppelter Aufmerksamkeit.
    Es hörte sich an wie ein fernes Klingen, vermischt mit hohen und regelmäßig wiederkehrenden Tönen, die sich zu einer fremdartigen Melodie aneinanderreihten.
    Die geisterhafte Musik schien überall zu sein und begann Ellert allmählich zu irritieren.
    Gleichzeitig begann sie, ihm zu gefallen. .
    Was kann das sein? fragte Ashdon. Ellert antwortete: Ich weiß es nicht, aber wir wissen ja, womit sich die Konzepte von Sphäro beschäftigen. Sie wollen die physikalischen Vorgänge im Universum hörbar machen. Scheint so, als wäre es ihnen gelungen.
    Scheint mir auch so, Ernst. Aber wir sollten uns nach einem Ruheplatz umsehen, der Musik können wir dann immer noch zuhören. „Einverstanden", erwiderte Ellert laut und deutete zu der rechten Felswand. „Dort gibt es einige Überhänge. Sammeln wir ein wenig Gras, damit wir nicht zu hart liegen."
    Wenig später streckte sich das Konzept auf dem einfachen Lager aus und aß einige Früchte. Die seltsame Sphärenmusik war nicht verstummt, sondern begleitete den Schlaf des Körpers, der durch das stumme Zwiegespräch der beiden Bewußtseine nicht gestört wurde.
    Findest du nicht auch, Gorsty, daß die Melodie wie ein Lockruf wirkt und einen nicht mehr los läßt?
    Fast wie Hypnose.
    Wie Sirenengesang, stimmte Ashdon zögernd zu.
    Ich frage mich, wie sie das machen. Nähmen nur Bewußtseine die Töne wahr, müßte die Erklärung einfach sein, aber auch die Ohren/unseres Körpers hörten sie. Die Musik ist akustisch real.
    Die Akkorde wirkten aufreizend und beruhigend zugleich. Sie ließen keine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher