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0893 - Abschied von Eden II

Titel: 0893 - Abschied von Eden II
Autoren: Unbekannt
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einfachen Lager aus.
    Um ihn herum war nichts als die Stille einer friedlichen Welt.
     
    *
     
    Erst als Ellert/Ashdon am anderen Tag das Haus verließ, erfuhr er die Neuigkeit. Aus dem benachbarten Gebiet war ein Abgeordneter eingetroffen, um Verhandlungen einzuleiten, deren Ergebnis ein Treffen von Sprechern beider Gebiete sein sollte. Zweck dieses Treffens sollte eine Vereinbarung sein, die dem gemeinsamen Ziel diente: der Gesamtvereinigung aller Konzepte.
    Im Gebiet Sphäro beschäftigten sich die Konzepte in erster Linie damit, die physikalischen Vorgänge des Universums hörbar zu machen und in angenehme Melodien zu verwandeln. Ein Projekt, das Ellert schon lange interessiert hatte, aber Ashdon war unmusikalisch und hatte sich stets gegen einen Besuch von Sphäro gewehrt. „Das ist doch Verschwendung geistiger Energien", hatte er argumentiert, wenn Ellert einen entsprechenden Vorschlag machte. „Da ist mir Kelten-Bays Philosophie schon lieber."
    Um des lieben Friedens willen hatte Ellert nachgegeben und auf den geplanten Besuch verzichtet.
    Doch nun ergab sieh die Gelegenheit, direkt mit einem Konzept der Nachbarregion Kontakt aufzunehmen und mit ihm zu sprechen. Ellert spürte den Widerstand Ashdons bei diesem Gedanken.
    Er beschwichtigte seinen Partner: „Du mußt zugeben, daß dieser Besuch auch andere Aspekte für uns bereithält. Vielleicht weiß das Konzept aus Sphäro etwas über ein verborgenes Raumschiff. Wenn sie dort schon das Universum erforschen, können ihnen Raumschiffe nicht unbekannt sein."
    „Ihre Verbindung zum Universum ist rein geistiger Art", machte Ashdon ihn aufmerksam. „Na, und wenn schon! Fragen kann nicht schaden." Ashdon gab nach: „Also gut, ich überlasse das dir und mische mich nicht ein."
    Die anderen Konzepte kamen aus den Häusern und schlugen den Weg zum Versammlungsplatz ein, der an der Oberfläche lag und von einem grünen Blätterdach überspannt wurde. Entsprechend gewachsene Baumstämme ersetzten die Bänke.
    Zu der ersten Verhandlung mit dem Konzept aus Sphäro erschienen natürlich nicht alle Bewohner von Kelten-Bay, sondern in erster Linie nur jene, die sich außer für mathematische Philosophie auch noch für die Belange der Sphäronen interessierten.
    Magul gesellte sich zu KIlert/Ashdon. „Ein großer Tag für uns!" schwärmte er. „Wir hatten schon lange keinen Besucher mehr."
    „Das stimmt", gab das Doppelkonzept ihm recht. „Ob sich für mich Gelegenheit ergibt, mit dem Besucher zu sprechen?"
    „Mit Bacho? Doch, das erscheint mir unmöglich. Was willst du von ihm?"
    „Du kennst meine Probleme, soweit sie ES betreffen. Vielleicht weiß Bacho einen Rat."
    „Wie sollte er?"
    „Sein Kontakt mit dem Universum muß intensiver sein als der unsrige. Vielleicht empfing er ebenfalls den Notruf."
    „Ich werde euch bekanntmachen", versprach Magul und eilte ihnen voraus, um den Besucher zu begrüßen.
    Bacho war ein Mann von kleiner, gedrungener Statur und dichtem Haarwuchs. Nach der offiziellen Begrüßung durch Magul und andere Vertreter der Siedlung Kelten-Bay überbrachte er die Freundschaftswünsche der Bewohner von Sphäro und ging dann gleich zu dem konkreten Anliegen über. Er sprach lange und ausführlich und schloß seinen Vortrag mit den Worten: „Die uns gestellte Aufgabe kann nichts anderes als die totale Vergeistigung sein, die den Körper überflüssig macht. Wir brauchen die Unabhängigkeit von der Materie, um wirklich frei sein zu können. So wie die Menschen vor dem Raumfahrtzeitalter an ihren Planeten gebunden waren und die Dinge nur von ihrem kleinlichen Standpunkt aus beurteilen konnten, so sind wir an unsere Körper gefesselt. Der damalige Mensch wurde erst frei, als er die Weiten des Kosmos kennenlernte. Und wir werden erst frei sein, wenn wir unsere Körper nicht mehr brauchen."
    Beifall rauschte durch die mit Zweigen und Blättern überdachte Halle. Bacho fuhr unbeirrt fort: „Aber was ist das einzelne Bewußtsein, wenn es sich vereinsamt inmitten des gewaltigen Universums wiederfindet? Ein freies Nichts, mehr nicht. Doch welche gigantischen Aufgaben wären zu lösen, wenn sich alle freien Bewußtseine zu einem einzigen vereinen, ihre Energie und ihren Willen bündeln und auf ein gemeinsames Ziel zustreben? Die Antwort auf diese Frage ist atemberaubend, die Möglichkeiten nicht auszuschöpfen. Ich stehe hier vor euch, um euch zu bitten, mit uns an der Verwirklichung dieses Zieles zu arbeiten. Die Bewohner von Sphäro erwarten eure
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