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0892 - Jagd durch die Zeit

0892 - Jagd durch die Zeit

Titel: 0892 - Jagd durch die Zeit
Autoren: Christian Schwarz
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verehren und sich Menschenopfer darbringen. Er ist ziemlich gefräßig und scharf auf Menschenfleisch.«
    Der ERHABENE ließ sich nach einigen weiteren Erläuterungen wieder in den Jäger abstrahlen. Er befahl dem Piloten, die Küstenregion anzusteuern, in der die Ranen Svantevit verehrten. Auf einem Kap, an das die sturmdurchtoste See brandete, bemerkte er eine Burganlage mit mehreren, gegen das Land gerichteten Wällen, in dessen Mitte ein zierlicher, hölzerner Tempel stand. Fast tausend Menschen bewegten sich innerhalb der Festung. Nicht weit davon, im Schutze eines Felsens, erstreckte sich ein kleines Feld wunderbarer, übermannshoher Blumen, deren Kelche in allen Regenbogenfarben leuchteten. Der ERHABENE verschwendete keinen zweiten Blick daran.
    »Ich werde mich für einige Tage unter diese Primitiven mischen und Svantevits Ankunft erwarten«, beschloss der ERHABENE. »Was die Cyborgs nicht geschafft haben, schaffe ich mit meinem Sternenstein spielend. Einem Machtkristall wird auch der Vierköpfige nicht widerstehen können.«
    Während der Jäger über den Wolken blieb, kam der Ewige als Gott, der sich Svantevit unterwerfen wollte, unter die Ranen. Die Priester behandelten ihn mit höchstem Respekt und sagten, dass die Ankunft des Vierköpfigen bald wieder bevorstünde.
    Der ERHABENE bemerkte nichts von dem Verhängnis, das unsichtbar aus den Regenbogenblumen trat. Der Unsichtbare ortete den Ewigen und beeinflusste ihn sofort über dessen Dhyarra. Der ERHABENE fühlte sich plötzlich erschöpft und ausgelaugt. Was mache ich hier überhaupt? Das alles hat doch ohnehin keinen Sinn mehr. Der Kampf ist längst verloren. Ich bin müde, nur noch müde. Ihr Götterlasst mich hinübergehen, ich bitte euch…
    Ein Mal noch konnte sich der ERHABENE diesem schleichenden Gift entziehen. Als dann der Unsichtbare seine mentale Beeinflussung verstärkte, überfielen ihn die Depressionen mit derartiger Wucht, dass er zusammensackte und Minuten lang regungslos an einer Wand kauerte. Danach informierte er über den Handwurzel-Kommunikator den Jagdbootpiloten. Kurze Zeit später befand sich der ERHABENE wieder an Bord. Er konzentrierte sich auf seinen Dhyarra und zündete ihn. Der Ringraumer flog in einer gigantischen Explosion auseinander. Der ERHABENE riss vierzehn Ewige mit in den Tod.
    Nazarena Nerukkar, die gerade dabei war, ihren Dhyarra aufzustocken, wollte sich zur neuen ERHABENEN ausrufen. Aber sie war klug genug, im Moment Hephaistos den Vortritt zu lassen. Er war mit der Aufstockung seines Sternensteins ein ganzes Stück weiter als sie, sie hätte ihn also im nötigen Zweikampf niemals besiegen können.
    Hephaistos wurde von weiten Teilen der Ewigen als ERHABENER akzeptiert. Er befahl den sofortigen Rückzug aus der Galaxis ESC 12 S. Iva Sanko und Ser Capdevila widersetzten sich allerdings. Sie wollten durch den Rückzug ihre Experimente nicht gefährden. Und Hephaistos ließ sie gewähren. Vielleicht machte es sich ja eines Tages tatsächlich bezahlt. Viel eher jedoch bestand die Wahrscheinlichkeit, dass die Betas dem unheimlichen Feind zum Opfer fielen. Nun, das Hinübergehen zweier Hohlköpfe störte ihn nicht besonders. Er musste schauen, dass er seine Macht weiter ausbaute und festigte. Andere Galaxien waren lohnender für die Ewigen. ESC 12 S würde von nun an verbotenes Raumgebiet sein.
    ***
    Gegenwart, Sigmaringen / Levertsweiler
    Zamorra und Nicole nahmen sich ein Zimmer im Hotel Fürstenhof. Der Abend dämmerte bereits herauf und die untergehende Sonne zauberte ein Meer von orangeroten Wolken an den Himmel. Nach einem üppigen Abendessen im Hotelrestaurant mit Zwiebelrostbraten und Muscheln enterten Zamorra und Nicole nochmals den Cadillac und fuhren die sechzehn Kilometer nach Levertsweiler. Das kleine Dörfchen mit kaum dreihundert Einwohnern schmiegte sich abseits der Hauptverkehrsstraße an einen Hang. August Benz wohnte direkt neben der Kirche in einem schmucken Häuschen. Eine kitschige Windmühle und Gartenzwerge schmückten das kleine, eingezäunte Grundstück, das von der Straßenlaterne erleuchtet wurde.
    Nicole parkte ihr Schmuckstück an der steil ansteigenden Stichstraße. Als sie klingelten, schlug ihnen das hohe Kläffen eines Hundes entgegen. Gleich darauf wurden schlurfende Schritte hörbar. »Moment!«, rief eine Männerstimme. »Komme gleich. Ingo, jetzt halt endlich dein Maul.«
    Das Kläffen verstärkte sich daraufhin noch. »So viel zum Thema gut erzogene Hunde«, sagte Nicole.
    Ein
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