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0892 - Der Höllenclub

0892 - Der Höllenclub

Titel: 0892 - Der Höllenclub
Autoren: Jason Dark
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wissen, wann die nächsten Maschinen von Leeds nach London fliegen.«
    »Das bekam ich mit. Erst morgen früh.«
    »Dann werde ich mich noch einige Stunden ausruhen, wenn Sie nichts dagegen haben…«
    »Wie könnte ich?« fragte sie nur…
    ***
    Don Farell spürte die Feuchtigkeit an seiner linken Wade und schimpfte leise vor sich hin, bevor er diesen Sinclair verfluchte, den er vor kurzem noch angegriffen und dessen Kugel ihn tatsächlich gestreift hatte. Es war keine lebensgefährliche Wunde, aber sie blutete. Don war bisher nicht dazu gekommen, sich die Wunde genauer anzuschauen, zunächst wollte er die Stadt verlassen, um nach einem einsamen Platz Ausschau zu halten, an dem er Ruhe hatte.
    Er rollte in einen schmalen Feldweg hinein, dessen Oberfläche hart gefroren war. Er schaltete die Innenbeleuchtung ein, ohne an seinem Bein viel erkennen zu können, deshalb stieg er aus.
    Die kalte Luft drückte gegen ihn. Sie störte ihn nicht. Im Licht der Scheinwerfer besah er sich die Verletzung. Die Wunde blutete kaum noch, trotzdem wollte er sie verbinden, um sich keine Infektion zu holen. Er holte den Verbandskasten aus dem Wagen, wühlte darin herum und fand endlich den Verbandsmull, den er auf die Wunde legte und festklebte. Er rollte das Hosenbein wieder nach unten und ging einige Schritte.
    Es klappte. Natürlich spürte er ein scharfes Ziehen in der Wade, aber darüber konnte man hinwegkommen. Der Haß auf diesen Sinclair aber blieb. Er konnte ihn nicht unterdrücken. In seiner Wut besorgte er sich über die Auskunft die Telefonnummer der Donata McBain und rief Sinclair dort an.
    Dann fuhr er weiter. Er befand sich in einer aufgeputschten Stimmung. Er hätte auch bis London durchfahren können, das aber wollte er nicht. Sein Ziel war Leeds. Von dort aus wollte er in die Hauptstadt fliegen. Er würde den Leihwagen wieder abgeben, und alles würde so laufen, wie er es sich vorgestellt hatte.
    Oder nicht?
    Diesen Sinclair hatte er am letzten Abend zum erstenmal persönlich gesehen. Er hatte bisher nur von ihm gehört. So wußte Farell, daß Sinclair für den Yard arbeitete, und er wußte auch, daß Sinclair dafür sorgen würde, ihn, den Mörder, zu stellen.
    Aber was wußte der Bulle?
    Nichts oder nicht viel. Er verfügte über eine Beschreibung, das war alles. Er kannte keinen Namen, und Farell war auch nicht in irgendwelchen Fahndungscomputern registriert. Sinclair würde Mühe haben, seine Identität herauszufinden, und dies wiederum brachte ihm einen genügend großen Vorsprung. Jetzt konnte er die Aktion nicht mehr auf die eigene Kappe nehmen. Sie war mißlungen, das gestand er sich ein. Er brauchte Rückendeckung. Nie hätte er gedacht, daß es sich so schwierig gestalten würde, an die beiden Bücher heranzukommen. Aber sie waren wichtig, sie durften nicht in fremde Hände fallen. Es war sowieso schon zu lange gezögert worden. Ihr großes Ziel durfte nicht gefährdet werden, auch nicht durch diesen verfluchten Sinclair.
    Farell knirschte mit den Zähnen, als er durch die Nacht fuhr. Er hatte es nicht weit bis zum Ziel und war mittlerweile auch von der Nebenstraße abgefahren.
    Aber auch der direkte Weg über die gut ausgebaute Landstraße war glatt und gefährlich. Er mußte höllisch achtgeben.
    Er brauchte nicht nach Leeds hinein und auch nicht hindurch. Der Flughafen lag in einem nördlichen Vorort, der Airborough hieß. Hinter Harrogate konnte er in Richtung Airport abfahren.
    Die Nacht war kalt und klar. Schnee war zwar angesagt worden, doch erst für die nächsten Tage.
    Die Maschinen starteten normal.
    In der Nacht glich der Flughafen einer riesigen, kalten und schimmernden Insel. Sie schien in der Luft zu schweben, umgeben von blauen und weißen Lichtern. Der Tower ragte wie ein blinkendes Gespenst in die Höhe, und Farell dachte daran, daß um diese Zeit keine Maschine mehr nach London startete.
    Er fuhr zum Parkplatz der Leihwagenfirma und stellte den BMW ab. Fingerabdrücke brauchte er nicht zu entfernen, er hatte den Wagen nie ohne Handschuhe benutzt. Auch sonst hatte er keine weiteren Spuren hinterlassen, bis auf das Blut auf dem dunklen Boden. Aber das konnte man leicht übersehen, hoffte er.
    Den Schlüssel mußte er noch abgeben.
    Wichtig war dann das Telefonat mit London.
    Er kam sich vor wie in einem gewaltigen Spielzeugland oder in einer künstlichen Landschaft, als er sich über das Freigelände des Flughafens hinweg bewegte. Hier war der Wind eisig. Er fegte ihm um die Ohren, und der
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