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0892 - Der Höllenclub

0892 - Der Höllenclub

Titel: 0892 - Der Höllenclub
Autoren: Jason Dark
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Killer hörte ein leises Rauschen. Er hatte den Kragen hochgestellt, stemmte sich gegen den Wind, sah eine Maschine auf dem Rollfeld, deren Lichter ihm wie wandernde Planeten vorkamen. Er war froh, die Halle zu erreichen, auch wenn sie ihm seltsam still und leer vorkam.
    Ein Telefon war schnell gefunden. Er mußte unter eine Haube tauchen, holte die Karte hervor und steckte sie in den Schlitz. Nach dem Eintippen der Nummer wartete er, daß im fernen London jemand abhob.
    Während der Wartezeit schaute er sich um. In seiner Umgebung war es leer. Weiter entfernt standen die Wartebänke. Dort hatten es sich einige Passagiere bequem gemacht. Sie lagen auf den Sitzen, um den Start der ersten Maschine abzuwarten.
    Die Stimme meldete sich mit einem Krächzen. Es fiel Farell schwer, sich dahinter einen Menschen vorzustellen. Vielleicht war es auch keiner mehr, aber darüber wollte er nicht nachdenken.
    »Ich bin es…«
    »Farell?« Der Name war kaum zu verstehen und nur mehr ein düsteres Krächzen.
    »Ja.«
    »Du wieder da?«
    »Nein, am Flughafen in Leeds.«
    »Hast du es?«
    »Leider nicht.«
    Der ehrlichen Antwort folgte ein Stöhnen, das nicht Farell abgegeben hatte, sondern die Person am anderen Ende der Leitung »Warum hast du es nicht bekommen?«
    »Weil ich es nicht fand. Es ist nicht mehr da.«
    »Und die Frau?«
    »Weiß auch nichts.«
    »Bist du sicher?«
    »So gut wie.«
    »Das ist mir zuwenig.«
    »Ich weiß, daß es wenig ist, aber ich kann daran leider nichts ändern. Wir müssen davon ausgehen, daß die Bücher nicht mehr existieren.«
    Er hörte so etwas wie ein Schnauben oder röhrendes Atmen. Dann war wieder die rauhe Flüsterstimme da. »Was ist denn noch passiert? Ich spüre, daß es Ärger gegeben hat.«
    »Ich werde morgen früh mit der ersten, Maschine nach London fliegen und alles erklären. Nur soviel: Wir haben einen Feind bekommen. Jemand hat sich auf unsere Spur gesetzt. Ich weiß nicht, wie er es schaffte, ich weiß nur, daß wir diesen Sinclair nicht unterschätzen sollen. Ich habe schon über ihn gelesen. Frag mich nicht, wie er in den Fall einsteigen konnte. Jedenfalls habe ich es nicht geschafft, ihn zu töten. Wir werden ihn uns in London vornehmen.«
    »Sinclair?« hörte er das Krächzen.
    »Du kennst ihn?«
    »Ich hörte von ihm. Aber ich bin im dunkeln, das weißt du. Hoffentlich hast du keinen Fehler begangen, und hoffentlich ist nicht schon zuviel ans Tageslicht gedrungen. Du darfst die Existenz unseres Clubs nicht gefährden, hörst du?«
    »Ich verstehe. Ich muß jetzt Schluß machen. Ich rufe dich an, sobald ich wieder in London bin. Die restlichen Stunden werde ich hier auf dem Flughafen verbringen.«
    »Gut.«
    Farell legte auf. Für wenige Sekunden schloß er die Augen, dann tauchte er unter der Haube hervor und dachte daran, daß er nie und nimmer seine Schußwaffe durch die Kontrolle bekommen würde.
    Er mußte sie loswerden, wollte sie auch nicht verstecken oder wegwerfen, sondern suchte ein geöffnetes kleines Postamt auf und erwarb dort einen kleinen Karton, der für die Waffe passend war.
    An einer einsamen Stelle packte er den Revolver hinein, klebte das Päckchen zu und schrieb die Empfängeranschrift sowie einen Phantasie-Absender darauf. Dann übergab er das Päckchen dem Beamten am Schalter.
    »Wann wird es in London sein?«
    Der Mann gähnte. »Morgen. Es wird mit der ersten Maschine mitgenommen, wenn Sie Luftfracht wählen.«
    »Nein, das nicht. Zu teuer.«
    »Dann dauert es länger.«
    »Es ist nicht eilig. Ich habe mich für den normalen Weg entschieden.«
    »Auch gut.«
    Überzeugt davon, das Richtige getan zu haben, verließ der Killer das kleine Postamt. Ohne Waffe kam er sich fast nackt vor, aber er besaß noch die lange Nadel, die in der Umhüllung steckte. Von ihr wollte er sich nur im Notfall trennen und versuchen, sie mit in den Flieger zu nehmen.
    Er schritt durch die fast leere Halle. Auch sie war gesichert. Die Polizisten ließen sich hin und wieder auf ihren Kontrollgängen sehen, entdeckten auch den Killer, schöpften aber keinen Verdacht.
    Bevor er sich setzte, orientierte sich Farell an der Tafel.
    Die erste Maschine nach London startete gegen sieben Uhr.
    Eine gute Zeit.
    Er war zufrieden.
    Auf einem der Stühle nahm er Platz und streckte die Beine aus. Den Mantel hatte er ausgezogen und über die Knie gelegt.
    Trotz der Erlebnisse der Vergangenheit spürte er die Müdigkeit in sich hochkriechen. Es gehört einfach zu ihm, sich mit allen
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