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0887 - Das Horror-Pendel

0887 - Das Horror-Pendel

Titel: 0887 - Das Horror-Pendel
Autoren: Jason Dark
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könnte.«
    Stahl war nicht zufrieden. Derartige Aussagen gerieten immer tief in die Spekulation hinein. »Haben Sie denn wenigstens in Erfahrung bringen können, ob die verschwundenen Personen vor dem plötzlichen Auftauchen den Dom besucht haben?«
    »Das müssen Sie uns schon zugestehen, Harry. Wir haben mit den Hinterbliebenen gesprochen und mußten hören, daß jeder dieser Männer den Dom besucht hatte.«
    »Gut.«
    »Sehen Sie.«
    »Allein oder…«
    »Sowohl als auch. Konzentrieren wir uns auf den letzten Verschwundenen. Er heißt Heinz Hollmann. Wie ich Ihnen sagte, war er noch am Abend vor seinem Abtauchen mit Freunden auf dem Dom. Sie haben sich prächtig amüsiert, wie uns Frau Hollmann berichtete. Ihr Mann kam nach Hause, legte sich hin und schlief ein. Nur hat sie in einem anderen Raum gelegen, weil ihr Mann schnarcht. Das ist die ganze Geschichte, mehr haben wir nicht herausfinden können. Der Fall ist und bleibt rätselhaft, und wir stehen vor einem Problem.«
    »Das ich lösen soll.«
    »Ja, Herr Stahl.«
    »Warum gerade ich?«
    Brinkmann hob seine Tasse an und gab zu, daß es eine gute Frage war. »Weil Sie gewisse Erfahrungen auf bestimmten Gebieten besitzen«, erwiderte er leise, als hätte er Angst, daß jemand mithören könnte, obwohl sich in ihrer Nähe niemand aufhielt.
    »Verstehe«, murmelte Harry. »Sie gehen also davon aus, daß dieses Verschwinden rational nicht zu erklären ist.«
    »So ungefähr.«
    »Was haben Sie sich denn dabei gedacht?«
    Brinkmann hob die Schultern. »Wir haben es uns abgewöhnt, darüber nachzudenken, weil wir finden, daß Sie sich Ihren Kopf zerbrechen sollen. Sie sind so etwas wie ein Fachmann, sage ich mal.«
    »Bitte keine Übertreibungen.«
    »Doch, doch. Wir kennen Ihre Vergangenheit nach der Wende.«
    Es paßte Harry nicht, in den Himmel gehoben zu werden. Er beugte sich vor und sagte. »Ich möchte nicht, daß Sie den Fehler begehen und mich überschätzen, Herr Brinkmann. Da gibt es noch andere, größere Spezialisten.«
    »Ich weiß.«
    »Tatsächlich?«
    »Ein gewisser John Sinclair.«
    »Stimmt. Er ist der Fachmann, sein Freund Suko ebenfalls. Warum engagieren Sie ihn nicht, um den Fall der Verschwundenen aufzuklären? Es wäre sicherlich erfolgversprechender.«
    »Mag sein«, gab Brinkmann zu und zeigte dabei ein etwas spöttisches Lächeln. »Aber wir leben in einem anderen Land. Ihr John Sinclair ist Brite, wir sind Deutsche. Zudem haben wir Sie – und Sie sind doch ehrgeizig. Es sollte uns also gelingen, den Fall mit den eigenen Leuten aufzuklären.«
    »Verstehe.«
    »Sie können noch aussteigen, wenn Sie wollen, aber das wäre nicht ratsam, denke ich.«
    »Weiß ich. Trotz allem wollte ich Ihnen durch meine Antworten nur andeuten, daß ich kein Supermann bin und Sie von mir auch keine Garantie dafür bekommen können, daß ich den Fall der verschwundenen sechs Männer lösen werde.«
    »Das wissen wir.«
    »Dann ist es gut.«
    »Dennoch wäre es besser, wenn wir zu einem Erfolg kämen. Zudem können Sie mit jeglicher Unterstützung unsererseits rechnen.«
    »Auch wenn ich Hilfe aus dem Ausland brauche…?«
    »Sie denken an Sinclair.«
    »An wen sonst?«
    »Im Notfall schon.«
    »Dann scheint die Auflösung zu drängen.«
    Brinkmann trank seine Tasse leer. »Natürlich drängt sie. Wir möchten, daß die Serie endlich gestoppt wird. Im nächsten Dezember soll kein Mensch mehr verschwinden, wenn hier der Dom stattfindet.«
    »Ich werde mich bemühen.«
    »Gut.« Brinkmann griff in die Tasche. Er holte einen Wagenschlüssel hervor und schob ihn über den Tisch auf Harry zu.
    »Wir haben uns erlaubt, Ihnen einen Leihwagen in die Hotelgarage zu stellen. Es ist eine BMW der Dreierreihe. Zwar herrscht viel Verkehr in Hamburg, doch Sie werden ohne Wagen wohl kaum auskommen. Ein Stadtplan liegt im Handschuhfach, und wenn Sie Geld brauchen, dann greifen Sie zu diesem hier.«
    Er griff in die Innentasche seines Jacketts und holte einen Umschlag hervor. Der Inhalt war weich, wie Harry fühlen konnte. Er mußte aus zahlreichen Scheinen bestehen. »Wieviel?«
    »Fünftausend.«
    »Sie sind großzügig.«
    Brinkmann schaute ihn kalt an. »Dafür verlangen wir auch gute Arbeit. Denken Sie immer daran, daß es das Geld der Steuerzahler ist, das Sie ausgeben.«
    »Ja, Tag und Nacht.« Er steckte den Umschlag ebenfalls in die Innentasche.
    »Haben Sie sonst noch Fragen?«
    »Ja, wie kann ich Sie erreichen?«
    »Eigentlich rufe ich Sie an. Aber für den Notfall
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