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0885 - Kampf in der PAN-THAU-RA

Titel: 0885 - Kampf in der PAN-THAU-RA
Autoren: Unbekannt
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vorhatte, denn die Haltung Plondfairs zeigte dies deutlicher als alle Worte. „Sie werden Demeter zum Schacht bringen", vermutete der Zeitlose. „Was dort mit ihr geschehen soll, wissen wir nicht, aber da der Schacht unser Ziel ist, werden wir Demeter nicht aus den Augen verlieren."
    Die Vierarmigen nahmen keinen Anstoß daran, daß ihnen die vier Männer in größerem Abstand folgten. Borl vermutete, daß es nur diesem Umstand zu verdanken war, daß Plondfair keine unüberlegte Handlung beging.
    Das Verhalten des Berufenen zeigte deutlich, was er für Demeter empfand. Bei aller Sympathie, die der Jäger von Vorcher Pool für Plondfair aufbrachte, hielt er den Wynger für zu wenig erfahren, um in einer solchen Situation zu überstehen. Mit seiner Selbstüberschätzung und seinen gefühlsbetonten Reaktionen brachte Plondfair nicht nur sich, sondern auch seine Begleiter immer wieder in eine gefährliche Lage. Allein wäre Plondfair längst getötet worden, obwohl man ihm weder Mut noch Intelligenz absprechen konnte. Als Plondfair erkannt hatte, daß das Alles-Rad die Zivilisation der Wynger mit Lügen und Tricks manipulierte, war für ihn eine Welt zusammengebrochen. Er würde einige Zeit brauchen, um sich in der Wirklichkeit zurechtzufinden.
    Seine Liebe zu Demeter konnte ihm dabei allerdings nicht helfen, sondern bedeutete nur eine zusätzliche Belastung.
    Der Zusammenstoß mit den Biophore-Wesen hatte auch einen Vorteil. Die Vierarmigen hatten Pfade geschaffen, denen sie nun folgten. „Ich nehme an, daß diese Wesen ihren Hauptstützpunkt im Innern des Schachtes errichtet haben", sagte Ganerc-Callibso. „Es ist also möglich, daß wir dort nicht durchkommen."
    „Das würde bedeuten, daß wir den ganzen Weg noch einmal machen müssen", stellte Borl fest. „Wir können den Schacht umgehen", sagte der Zeitlose. „Aber damit hätten wir nichts gewonnen."
    Aus der Ferne erklang jetzt unverständlicher Singsang. Borl sah einige erloschene Feuerstellen auf kleinen Lichtungen. „Wir befinden uns in unmittelbarer Nähe des Schachtes", verkündete der Zwerg.
    Sie traten zwischen den Büschen hervor und blickten auf einen gerodeten Platz. Vor ihnen lag das Dorf der Vierarmigen. Es bestand aus primitiven Zelten, die von ihren Bewohnern aus farbigen Stoffbahnen gefertigt worden waren. Diese einfachen Behausungen standen so dicht nebeneinander, daß kein Durchgang zum Schacht zu erkennen war. Der Schachteingang lag unter einer halbzerstörten Kunststoffkuppel. Von dort kam der fremdartig klingende Gesang. Zwischen den Zelten bewegten sich Hunderte von Vierarmigen. Sie gingen ihren üblichen Beschäftigungen nach. Boris Blicke suchten die Gruppe, die Demeter in das Dorf gebracht hatte. Er sah die Speerträger in der Nähe des Schachteingangs. Sie führten Demeter in ihrer Mitte. „Wenn wir zum Schacht wollen, müssen wir durch das Dorf", sagte Borl. „Ich weiß nicht, ob die Bewohner damit einverstanden wären."
    Immer mehr Vierarmige ließen jetzt ihre Arbeit liegen und entfernten sich in Richtung des Schachteingangs.
    Demeters Ankunft schien großes Interesse hervorzurufen. „Sie haben irgend etwas mit ihr vor", sagte Plondfair grimmig. Er hob die Waffe. „Ich werde nicht zulassen, daß ihr etwas geschieht."
    Innerhalb kürzester Zeit war das Zeltdorf von seinen Bewohnern verlassen. Borl schätzte, daß sich mehr als tausend Biophore-Wesen um den Schachteingang drängten, in dem Demeter mit ihren Bewachern inzwischen verschwunden war. Die Gesänge, die aus dem Innern des Schachtes kamen, nahmen noch an Intensität zu. „Ich denke, wir können das Dorf jetzt durchqueren", sagte Borl.
    Sie drangen zwischen die Zelte ein. „Das Material für diese Behausungen stammt aus den Lagerräumen der PAN-THAU-RA", erklärte Ganerc-Callibso ärgerlich. „Ich befürchte, daß überall im Schiff geplündert und gestohlen wird."
    „Glaubst du, daß die PAN-THAU-RA jemals wieder fliegen wird?" erkundigte sich Borl. „Ich bin überzeugt davon", erwiderte der Zeitlose, aber der Tonfall seiner Stimme strafte seine Worte Lügen.
    Zwischen den Zelten hatten die Vierarmigen Mulden ausgehoben, in denen sie ihren Unrat unterbrachten.
    Innerhalb des Dorfes stank es so abscheulich, daß Borl unwillkürlich eine schnellere Gangart einschlug. Rund um die zerstörte Kuppel über dem Schacht drängten sich die nackten Biophore-Wesen. Es war offensichtlich, daß dort ein Kampf um die besten Plätze stattfand.
    Dank seiner hochgewachsenen Statur
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