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0884 - Mondwölfe

0884 - Mondwölfe

Titel: 0884 - Mondwölfe
Autoren: Jason Dark
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Waschbecken und spritzte in die Höhe. Es erreichte auch Jacksons Gesicht.
    Obwohl das Fell an seinen Wangen eine dünne Schicht gebildet hatte, war nicht viel von der Hitze abgehalten worden. Dort brannte die Haut fast genauso wie an der Stirn.
    Das kalte Wasser klatschte in sein Gesicht. Es tat gut, kühlte, aber das eigentliche Brennen verschwand nicht. Auch die Schmerzen in den Augen ließen kaum nach.
    Irgendwann drehte er das Wasser ab und sank vor dem Waschbecken zusammen. Er fluchte in sich hinein, und seine Flüche drehten sich dabei um eine bestimmte Person.
    Diese verfluchte Rita Buckly. Sie hatte ihn reingelegt, sie allein trug die Schuld an seinem Zustand.
    Hätte er sie jetzt zwischen die Finger bekommen, er hätte ihr mit den eigenen Händen den Hals umgedreht. Doch sie war geflohen und hatte ihn in seinem Elend allein gelassen. Jackson hockte mit angezogenen Beinen auf dem Boden und strich immer wieder mit den Handflächen über sein verbrühtes Gesicht. Er konnte es nicht fassen, daß er reingelegt worden war, aber die Schmerzen redeten eine deutliche Sprache.
    Leider hatte er keine Salbe im Haus, mit der er die Haut hätte behandeln können. Die Verbrühungen würden heilen, aber es würde seine Zeit dauern, das stand fest.
    Ein verfluchtes Schicksal, über das er sich unwahrscheinlich aufregte, das er aber nicht ändern konnte.
    Wichtig waren seine Augen. Er fürchtete sich davor, blind zu werden, zwinkerte einige Male, blieb dabei aber sitzen und traute sich endlich, die Hände von seinem Gesicht wegzunehmen.
    Er öffnete die Augen!
    Sehen konnte Jackson, und das machte ihm Mut. Zwar nicht so gut wie sonst, denn vor die Pupillen hatte sich ein feiner »Sprüh« gelegt, doch er war sicher, daß sich das bald legen würde.
    »Verfluchtes Miststück!« Er meinte damit die Frau und jagte noch weitere nicht druckreife Beschimpfungen hinterher. Erst als ihm die Worte ausgegangen waren, da bewegte er sich und wollte aus der sitzenden Haltung hochkommen.
    Jackson nahm diesmal die Wand zu Hilfe, um sich abzustützen. Als er stand, kam er sich unsicher vor. Der Kontakt mit dem Boden war nicht mehr da wie sonst, er kam sich vor wie jemand, der darüber hinwegschwebte, und sehr unsicher tat er die ersten Schritte.
    Bill bewegte sich nicht auf die offene Tür zu. An der Wand hing ein alter Spiegel, der würde ihm zeigen, was er sehen wollte. Daß er sich erschrecken würde, war Bill klar. Er blieb schwankend stehen, den Mund verzogen. Er ignorierte das Brennen der Lippen und saugte mit einem scharfen Geräusch die Luft ein. Die Augen hielt er noch geschlossen. Er brauchte noch einen Moment der Vorbereitung. Dann öffnete er sie.
    Das Gesicht im Spiegel! Sein Gesicht!
    Tatsächlich sein Gesicht?
    Bill Jackson konnte es nicht glauben. Er hätte heulen können, als er die Rötung auf der Haut sah.
    Entweder kamen ihm die eigenen Augen nur trübe vor, oder sie waren auch so trübe, so daß er sie rasch wieder schloß.
    Auch die Lippen hatte er sich ansehen können. Auf ihn hatten sie wie eine offene Wunde gewirkt.
    Hätte sie jemand mit Säure beträufelt, hätten sie nicht schlimmer brennen können.
    Wieder verfluchte er dieses Weib, das er in einer Kneipe aufgegabelt hatte. Er hätte seinem Drang nicht nachgeben und ihr in den Hintern treten sollen, aber er hatte eine Frau gebraucht, und da war ihm die Buckly gerade recht gekommen.
    Weg mit den Gedanken. Nicht mehr an die Vergangenheit erinnern, denn es gab trotz allem eine Zukunft für ihn, und die malte sich ebenfalls auf der Spiegelfläche ab.
    Da sah er seine Schultern.
    Wie krause Wolle war das Fell hervorgewachsen. Jackson dachte daran, wie alles begonnen hatte.
    Damals, vor einigen Wochen, in diesem verdammten Striptease-Schuppen. Da hatte er wie viele andere der Stripperin Melanie zugeschaut. Urplötzlich war das Lokal dann von Wölfen überfallen worden, angeführt von einer Frau, der die Bestien gehorchten.
    Auch er war verletzt worden und zusammen mit fünf anderen Gebissenen in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Und dort war es dann geschehen. Es hätten eigentlich bei ihnen allen normale Wunden zurückbleiben müssen, das war am Anfang auch passiert, später aber hatten sich die Bißstellen verändert und sich mit einem kalten Licht gefüllt, wobei Muskeln, Fleisch, Knochen und Sehnen verschwunden gewesen waren, es aber nicht mehr lange blieben, denn es waren zwei Polizisten erschienen, die mit dem Spuk aufgeräumt hatten.
    Die Verletzten waren
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