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0882 - Reise in die Hölle

0882 - Reise in die Hölle

Titel: 0882 - Reise in die Hölle
Autoren: W.K. Giesa
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streichelte er Nicole. »Danke…«
    »Es gibt einen Grund, aus dem ich dich wecke«, sagte sie. »Rob Tendyke hat angerufen…«
    Los Angeles:
    Im großen Saal, dem Zentrum des Wet Blue Oyster , roch es intensiv nach Parfüm, Schweiß, Schnaps und Rauch. Doch keinem der Besucher des Etablissements schien das etwas auszumachen. Kein Wunder, schließlich war der größte Teil von ihnen nicht mehr nüchtern. Die Kunden des Wet Blue Oyster waren es außerdem auch nicht anders gewohnt, als das es an allen Ecken und Enden des Striplokals müffelte.
    Blaues und oranges Licht hüllte die Bühne ein, auf der eine nur noch mit Hut, BH und Slip bekleidete junge Frau an einer Stange herumtanzte und versuchte, die zumeist männlichen Gäste zu begeistern. Vor ihr lagen eine gerade eben ausgezogene und weggeworfene Bluse und ein Minirock auf dem Boden.
    Die Bewegungen der Frau passten perfekt abgestimmt zu der Musik. Gerade begannen die ersten Takte des Liedes »You can leave your hat on« von Joe Cocker. Und der Hut war auch das einzige, was die Tänzerin namens Carrie am Ende der Darbietung als einzigen Teil ihrer Bekleidung anbehalten wollte.
    Die Frau musste sich erst gar nicht alle erdenkliche Mühe geben, den Pulsschlag der Männer in die Höhe zu treiben. Sie war der Höhepunkt des Abends, und der Liebling der Kerle. Man sah deutlich, wie sehr ihr die Blicke der wie gebannt auf ihren perfekt geformten Körper starrenden Männer gefielen. Sie schüttelte den Kopf, dabei schienen ihre dunklen, schulterlangen Haare zu fliegen.
    Carrie hielt die Hände wie schützend vor ihren Büstenhalter, fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen und lächelte. Dann drehte sie sich um und rieb ihren Körper an der Stange; die zuckenden Bewegungen ihres Unterleibs waren eindeutig sexueller Art. Mit der rechten Hand öffnete sie den BH und drehte den Kopf in Richtung Publikum, mit der Linken hielt sie den Fetzen Stoff fest. Sie lächelte erneut, diesmal etwas frecher, und schüttelte den Kopf, als wollte sie die Männer maßregeln. Lautes Grölen und Pfeifen beantwortete ihre Aktion.
    Kein Zweifel, sie war eine Könnerin in ihrem Metier.
    Sie schloss die Augen und tanzte um die Stange herum. Dabei wurden ihre Bewegungen zuckender, fordernder. Sie wusste genau, was den lüsternen Kerlen unten im Saal gefiel. Und ihr wiederum gefiel es, sie so richtig heiß zu machen.
    Schließlich zahlte sich das in klingender Münze aus. Und für Geld hätte sie fast alles getan…
    Besonders seit den Ereignissen der letzten Zeit.
    Während die halbnackte Schönheit die Stange betörte, betrat ein großer Mann den Saal. Die ungepflegten, dunklen, schulterlangen Haare und der verfilzte Vollbart störten hier niemand; viele der Gäste sahen ähnlich aus. Seine vollen, breiten Lippen hatte er zu einem verächtlichen Grinsen verzogen. In den Bosheit verstrahlenden schwarzen Augen schien es unheilvoll zu blitzen.
    Er blickte sich kurz um und steuerte langsam, aber trotzdem zielbewusst, auf den vordersten Tisch zu. Alle Personen, an denen er vorbeikam, zuckten zusammen und wichen unwillkürlich zur Seite. Es war, als verbreitete er einen eisigen Hauch um sich herum.
    Einer der Gäste blickte unwillig auf, als sich der Mann neben ihn stellte.
    Der Dunkelhaarige besaß eine Ausstrahlung von Kälte und Grausamkeit, die den Gast am Tisch zusammenzucken ließ. Auf ein Nicken des Mannes hin stand der Gast langsam auf und verließ wortlos den Saal. Dabei blickten seine Augen, als würde er nichts von seiner Umgebung mitbekommen.
    Am Ausgang zum Wet Blue Oyster blieb er stehen und starrte ins Leere…
    Der Dunkelhaarige setzte sich währenddessen auf den nun leeren Stuhl. Er legte die Füße auf den runden Tisch und ignorierte dabei die empörten Blicke der anderen Gäste. Die drei anderen Personen am Tisch blickten sich an und standen zögernd auf. Die Ausstrahlung des Fremden war ihnen nicht geheuer.
    Keine der Bedienungen getraute sich an den Tisch, um dem Mann jenes schale Bier anzubieten, von dem viele der Gäste nicht genug bekommen konnten.
    Der Fremde blickte die knackige Hinterfront der Tänzerin an, fast schien es, als würde er über etwas nachdenken. Plötzlich verzog er die Lippen zu einem Grinsen, das nichts Gutes verhieß.
    Er bewegte die rechte Hand, als wollte er einen Dartpfeil auf die Tänzerin werfen.
    Die hatte nichts von der Aufregung im Saal mitbekommen. Sie konzentrierte sich darauf, den BH fallen zu lassen. Dies war mit der Höhepunkt ihres
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