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0881 - Erbe des Tba

Titel: 0881 - Erbe des Tba
Autoren: Unbekannt
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große, summende Spulen geraten würde. Er konnte aber nichts tun, denn er schlug fast im selben Augenblick auf und rollte sich nach vorn ab.
    Als er auf die Füße kam, war der Molekülverformer nicht mehr als Ghurianer zu erkennen. Die zwischen den Spulen überspringende Energie hatte ihn förmlich zerfetzt.
    Hassans Magen revoltierte, als er sah, wie sich die Stücke zu breiiger Masse verformten, die blind tastend aufeinander zukrochen, um sich -nach Stunden - zu einer einzigen funktionierenden Gestalt zu vereinigen.
    Nachdem Hassan begriffen hatte, daß der Molekülverformer noch lebte, beruhigte sich sein Magen wieder. Er sah sich genau in dem Raum um und entdeckte, daß sich im Boden ein zirka zwanzig Meter durchmessendes Loch befand, um das eine Galerie führte.
    Als er sich über die Galerie beugte, sah er einen Raum, in rötliches Glühen getaucht und mit zylindrischen Auswüchsen an den Wänden, die allesamt auf etwas zielten, was sich offenbar im geometrischen Schwerpunkt dieses Raumes befand.
    Hassan Ihaggar mußte lange hinschauen, um inmitten der flackernden Verzerrungen rings um den Mittelpunkt des Raumes das zu entdek-Jten, wozu die gesamte Anlage offenbar gebaut war: einen winzigen schwarzen Punkt, ein dimensionsloses Nichts, das dennoch ein Etwas zu sein schien.
    Der Junge hatte in der Schule noch keine Elementarteilchenphysik gehabt und konnte deshalb mit dem, was er sah, nicht viel anfangen. Aber er ahnte zumindest, daß das scheinbare Nichts, das er sah, das energetische Herz des MV-Schiffes sein könnte, etwas, in dem die Trümmer von Atomen so dicht gepackt waren, daß dieser winzige Punkt Tausende von Tonnen wog.
    Hassans Augen funkelten.
    Er horchte und stellte fest, daß die beiden Schreckenskinder anscheinend seine Spur verloren hatten. Und hier würde man nicht so bald nachsehen, da sich hier ein Wachtposten befand und niemand wußte, daß er vorübergehend ausgeschaltet war.
    Der-Junge nahm sich vor, nach einer Möglichkeit zu suchen, das Herz des Raumschiffs unbrauchbar zu machen...
     
    9.
     
    VORABEND DES GRAUENS
     
    Tobo Hron-Kmela sah schweigend zu, wie das Transportschiff GESINE III beladen wurde.
    Er nahm die Eindrücke des Sonnenuntergangs auf dem Mars in sich auf, denn er ahnte, daß er nie wieder zum vierten Planeten des Solsystems zurückkehren würde. Der Energie-Speicher der NULLPHASENTASTERS hatte sich während der letzten Sendung geleert - und kurz bevor das Gerät seinen Geist aufgab, war es mit einem kalten Glühen total ausgebrannt.
    Es würde niemals wieder verwendet werden - und niemand würde sein Geheimnis enträtseln.
    Die Kuppeln des interstellaren Umschlagplatzes leuchteten in einem milden rötlichen Goldton, als Sol - nur als tennisballgroße Kugel am Himmel des Mars - unterging und die Kunstsonnen der „Nachtseite" des Mars ihre nur dunkel glimmenden Kugelhälften zuwandten.
    „Die Passagiere der GESINE III bitte sofort an Bord kommen!" schallte eine Lautsprecherdurchsage über diesen Teil von Marsport.
    Tobo schulterte seinen Gepäcksack, durchquerte die offenstehende Gittertür und schritt auf die Rampe des Kugelraumschiffs zu, dessen Umgebung von Tiefstrahlern erleuchtet wurde. Als er bemerkte, daß hinter ihm noch jemand ging, wandte er den Kopf.
    Er sah eine junge Frau, zwei Techniker, die anscheinend ihren Urlaub auf der Erde verbringen wollten, und einen alten Mann, der mit gebeugtem Rücken ging und dabei ständig vor sich hinmurmelte.
    Tobo blieb jedoch nicht stehen, sondern ging weiter. An der Schleuse stand der Erste Offizier., ein schweigsamer Mann, der lediglich bei jedem Passagier, der passierte, die Hand ans Mützenschild legte.
    Nachdem Tobo sein Gepäck in der ihm zugewiesenen engen Kabine untergestellt hatte, ging er in den Funkraum.
    Er nickte Maria Oriena, der Funkerin, zu und sagte: „Ich möchte einen Hyperkom-spruch zur Erde durchgeben, Maria."
    „Nach dem Start, Tobo", erwiderte die Frau, die etwa fünfzig Jahre alt, aber dennoch von einer eigentümlichen Schönheit war. „Es tut mir leid, aber vor zwei Stunden ist offiziell Alarmstufe Beta auch für die zivile Raumfahrt verkündet worden -und das bedeutet, daß wir von Planeten aus nicht mehr senden dürfen. Angeblich ist ein riesiges Raumschiff voller Molekülverformer in der Milchstraße aufgetaucht und terrorisiert die Bewohner zahlreicher Planeten."
    Sie zuckte die Schultern.
    „Hexenjagdatmosphäre!"
    Tobo nickte bedrückt.
    Irgendwo im Schiff entstanden Vibrationen,
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