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0880 - Ich will dein Blut, Sinclair!

0880 - Ich will dein Blut, Sinclair!

Titel: 0880 - Ich will dein Blut, Sinclair!
Autoren: Jason Dark
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Nachtkonsole lagen. Das Versteck für sie fand ich unter meinem Kopfkissen. Wasser füllte ich noch einmal nach, trank das Glas leer und ließ mich wieder zurückfallen.
    Von wegen schlafen.
    Ich war hellwach, denn ich wußte, daß ich noch in dieser Nacht Besuch bekommen würde…
    ***
    Der Tag war vorbei. Die Dämmerung hatte eine sehr grelle Herbstsonne abgelöst, und darüber freute sich niemand mehr als Dorena Camdon. Sie hatte ihr Versteck verlassen, war aus dem Brunnen gestiegen und erlebte wieder einmal den Schutz des Nebels und der allmählich hereinbrechenden Dunkelheit.
    Sie tauchte ab, und während sie ging, begann ihre Metamorphose. Es dauerte nicht lange, bis sich aus den Dunstschwaden ein großer Schatten erhob, der mit sich bewegenden Schwingen kraftvoll in die Luft schraubte und es jetzt ohne Schwierigkeiten schaffte, über die höchsten Wipfel der Bäume hinwegzugleiten.
    Die gewaltige Fledermaus hatte sich mit ihren geistigen Antennen auf den Feind konzentriert. Sie konnte ihn damit aufspüren. Seine Ausstrahlung würde sie leiten und ihr den genauen Weg weisen.
    Das Ziel lag nicht in der Nähe, aber damit hatte sie gerechnet, und sie würde auch die Einsamkeit der Wälder verlassen müssen, um den Feind zu erreichen.
    Der Schatten bewegte sich durch den Nebel. Seine Bewegungen wallten die Dunstschwaden durcheinander, rissen manchmal Löcher, die allerdings rasch wieder gestopft wurden, denn immer wieder floß die graue Suppe nach. Es machte ihr nichts, denn die Fledermaus liebte die Finsternis und ließ sich auch nicht vom Nebel stören, der wie ein nie abreißendes Meer in der Luft lag.
    Selby hieß der Ort, in dem ihr Feind lag. Sie spürte genau, daß sie sich der kleinen Stadt näherte, denn die Impulse nahmen an Stärke zu. Sie kannte ihren Feind, aber sie war sich über dessen genaue Stärke nicht im klaren.
    Das würde sich auch regeln lassen. Jedenfalls durfte sie ihn auf keinen Fall unterschätzen. Er war ein Mensch, doch er war in seiner Gruppe ein besonderer, eine Person, die herausstach, da er es fertiggebracht hatte, ihren Diener zu vernichten, durch einen Schuß in den Kopf, aber nicht mit einer normalen Waffe. Dorena hatte die gefährliche Ausstrahlung der im Kopf steckenden Kugel genau gespürt, als sie in der Nähe der Leiche gestanden hatte.
    Sie würde vorsichtig sein, sehr vorsichtig sogar.
    Noch immer segelte sie durch die Luft. Unter ihr lag weiterhin das Grau des Nebelmeeres, aber es hatte sich verändert. Schatten stachen hinein, die Umrisse der ersten Häuser erschienen. Sie konnte sie deshalb sehen, weil der Nebel in der Stadt nicht so dicht war wie auf dem freien Land.
    Häuser, Dächer, verschwommene Lichter und vom Nebel stark gedämpfte Geräusche.
    Das Ziel lag mitten in der Stadt!
    Wie von der Schnur gezogen flog die riesige Fledermaus darauf zu. Die Schatten der Häuser traten zurück und schufen dunklen, oft relativ großen Grünflächen Platz.
    In einem der Parks befand sich auch das Krankenhaus. Es war ein hohes Gebäude mit einem flachen Dach, auf dem die Riesenfledermaus ohne Probleme landen konnte.
    Der Körper sank nach unten. Es sah so aus, als würde sich ein fremdes Stück Schwärze aus dem Nebel lösen, und schon bald schleiften die Ränder der Schwingen über das Dach hinweg.
    Geschafft!
    Die Fledermaus duckte sich und machte sich so klein wie möglich, saß plötzlich ganz still, und Sekunden später begann sie mit ihrer Metamorphose…
    ***
    Schwester Janet hatte ihr Versprechen tatsächlich gehalten und war noch einmal zu mir gekommen.
    Ich lag günstig und konnte vom Bett aus die Tür im Auge behalten. Deshalb bekam ich auch mit, wie sich die Türklinke nach unten bewegte. Meine Reaktion glich einem Automatismus. Ich schloß die Augen bis auf einen kleinen Spalt und hoffte, die Schwester täuschen zu können, auch mit den ruhigen und gleichmäßigen Atemzügen eines tief schlafenden Menschen.
    Janet trat noch bis an mein Bett heran, kontrollierte mich, war zufrieden und zog sich wieder zurück.
    Erst als sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, öffnete ich wieder die Augen. Diesmal lag ein Lächeln auf meinen Lippen. Ich freute mich über die Täuschung wie ein Schüler, der seinem Mathelehrer einen Streich gespielt hatte.
    Einige Minuten gab ich der Schwester noch, dann schob ich behutsam die Bettdecke zurück und drehte mich ebenso behutsam auf die rechte Seite, um das Bett dort zu verlassen.
    Meine Schuhe standen in der Nähe. Die brauchte
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