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0880 - Der Vampir von Cluanie

0880 - Der Vampir von Cluanie

Titel: 0880 - Der Vampir von Cluanie
Autoren: W.K. Giesa
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Junge über eine mentale Sperre, die es niemanden ermöglichte, in seine Gedankenwelt zu schauen. Nur wenn man aus eigenen Willen und aus freien Stücken diese magische Barriere löste, konnte man einem Gedankenleser sein Innerstes zeigen.
    Hinzu kam jetzt die Llewellyn-Magie, die erwachte und ihn auf ihre Weise schützte…
    Nicole riss ihren Gefährten aus seinen Gedanken. »Wir sollten ihn erst einmal zur Ruhe kommen lassen«, schlug sie vor.
    »Und was machen wir in der Zwischenzeit?«, wollte Patricia wissen.
    »Wir machen uns Gedanken darüber, was mit Rhett geschehen ist, versprochen.«
    »Er wird Kreislaufprobleme haben!«, sagte Nicole plötzlich und ließ den kritischen Blick von Patricia einfach an sich abprallen. »Bei einem Jugendlichen nicht verwunderlich, wenn man an die ganzen hübschen Frauen denkt, die hier herumlaufen.«
    Als sie das sagte, lächelte sie verführerisch und schaute an sich herab. Wie immer, wenn Nicole nur mit Freunden im Château war, trug sie nicht sehr viel. Und das war schon viel…
    Zamorra, dem der Anblick sichtlich gefiel, blieb standhaft.
    »Nein«, er schüttelte den Kopf. »Es ist etwas anderes. Ich mache mir Sorgen um Rhett, wenn ich ehrlich bin. Es scheint, als ob die Llewellyn-Magie immer stärker in ihm durchbricht. Ich sollte versuchen, mit Gryf darüber zu sprechen. Er kannte Bryont länger als ich, und er hat auch einige frühere Inkarnationen des Erbfolgers erlebt. Immerhin ist er schon über achttausend Jahre alt und stand ihm oft genug zur Seite.«
    »Und was erhoffst du dir von dem Gespräch?«
    »Erst einmal Informationen. Vielleicht hat Bryont damals etwas zu Gryf gesagt, was in diesem Dasein seines neuen Ichs geschehen könnte. Und wenn wir Glück haben, erinnert der alte Frauenheld sich daran.«
    »Das klingt beinah neidisch«, spielte Nicole die Beleidigte.
    »Mag schon sein«, grinste Zamorra und wich dem Schlag aus, den Nicole ihm versetzten wollte.
    »Hüte dich, was du sagst, du Schlingel! Oder ich werde dir zeigen, wo du hinzuschauen hast«, grinste Nicole, die nur zu gut wusste, dass es für Zamorra keine andere Frau in seinem Leben gab. Er liebte sie innig und würde es niemals zulassen, dass sich eine fremde Frau zwischen ihn und Nicole drängte.
    »Können wir bitte beim Thema bleiben?« Patricia klang zornig.
    »Frauen?«
    »Zamorra!«
    »Ja, ja«, sagte Zamorra und griff die Theorie von Nicole eben wieder auf. »Mag sein, dass Rhetts Hormone verrückt spielen, aber in diesem Fall wäre ich mit dieser Vermutung sehr vorsichtig. Er ist mehr als nur ein Teenager.«
    »Weißt du denn, wo Gryf sich gerade aufhält, Chef?«
    »Nein, das nicht. Ich werde trotzdem versuchen, ihn auf Anglesey zu erreichen.« Anglesey, von den Walisern Mona genannt, war jene Insel nördlich von Wales, auf der der Silbermonddruide eine kleine Blockhütte in der Einsamkeit besaß, in die er sich zurückzog, wenn er nicht gerade Vampire pfählte oder Dämonen jagte.
    »Es geht hier um…«, Zamorra tat sich schwer, als er die jugendlichen Gesichtzüge von Rhett schaute, »um meinen Adoptivvater. Wenn ich ihm helfen kann, dann werde ich es tun.«
    Einige Jahre vor Bryonts Tod hatte dieser seinen Freund Zamorra wahrhaftig in den Llewellyn-Clan adoptiert. Seither war Zamorra unter anderem berechtigt, einen Kilt mit dem Clansmuster zu tragen.
    Was er allerdings nur in den allerseltensten Fällen tat.
    »Meinst du denn wirklich, dass Rhett etwas zustoßen kann? Ich meine, er hat mich eigentlich nur nach Ghared Saris ap Llewellyn gefragt, mehr nicht.«
    Zamorra sah Patricia an und nickte ihr zu. »Er hat nur gefragt, sicherlich. Aber das würde Rhett nicht umsonst tun, oder? Hat er dich jemals vorher auf Ghared angesprochen?«
    »Nein!«
    »Kannst du mit Bestimmtheit sagen, wie weit die Erinnerungen an seine früheren Leben in Rhett aufgebrochen sind, Pat?« Zamorras Frage sollte alles andere als anklagend klingen. Im nächsten Moment tat ihm diese Frage leid, denn er sah, wie Patricia zusammenzuckte.
    »Nein«, sie schüttelte wieder den Kopf und presste die Lippen aufeinander.
    »Und deswegen, weil er gerade hilflos ist, möchte ich ihm so schnell wie möglich helfen.«
    »Was sehr lobenswert von dir ist, Chef«, sagte Nicole, »aber ich finde auch, dass wir warten sollten, bis Rhett aufwacht und uns erzählen kann, was ihm widerfahren ist.«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, es ist so ein komisches Gefühl, das mir sagt, dass ich mich um Lord Zwerg zu kümmern
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