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088 - Das Dreigestirn der Hölle

088 - Das Dreigestirn der Hölle

Titel: 088 - Das Dreigestirn der Hölle
Autoren: Dämonenkiller
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überzeugend. „Nur ist jetzt, glaube ich, nicht der richtige Augenblick."
    „Was ist denn mit Ihnen los?" fragte Caroline und blickte von Dorian zu Coco. Beide saßen angespannt auf ihren Stühlen.
    „Kennen Sie den Mann, der eben das Lokal betreten hat?" fragte Coco. „Er hat links von Ihnen in der Ecke Platz genommen. Gleich neben dem Zugang zur Küche."
    Caroline blickte unauffällig in die angegebene Richtung.
    Dort saß eine gnomenhafte Gestalt in einem rötlichen Umhang mit einer in den Nacken geworfenen Kapuze. Sein Gesicht war knochig und faltig, die Mundpartie wie bei einem zahnlosen Greis eingefallen. Er hatte eine gerade hochangesetzte Nase. Seine verschlagen wirkenden Augen waren ständig in Bewegung, ebenso wie seine knöchernen Finger. Diese rissen Papierstreifen von einer Zeitung und gaben ihnen ein Drehung von 180 Grad. Dann befeuchtete er die Enden mit seinem Speichel und klebte die Streifen zu Möbius-Bändern zusammen.
    „Ich - ich habe diesen Fremden hier noch nie gesehen", sagte Caroline. „Wer ist das? Er sieht unheimlich aus. Direkt zum Fürchten."
    „Er ist auch gefährlich", sagte Coco und blickte dabei Dorian an. „Ich spüre seine dämonische Ausstrahlung fast schmerzlich. Er gibt sich auch keine Mühe, sie zu verbergen. Er will uns seine Anwesenheit spüren lassen."
    „Was sagen Sie da?" rief Caroline irritiert. „Wollen Sie mir Angst einjagen?"
    „Nicht so laut!" ermahnte Dorian sie. „Wir werden uns schon zu helfen wissen."
    „Caroline!" sagte Coco eindringlich. Und als die Lehrerin zu ihr hinblickte, bannte Coco sie mit ihrem Blick und hypnotisierte sie. Zu Dorian meinte sie: „Es war besser, ihr meinen Willen aufzuzwingen."
    Dorian nickte. „Wie ist die Lage? Wie schätzt du unsere Chancen ein?"
    „Wir sind von Besessenen umgeben", sagte Coco wie im Plauderton. „Die Gäste scheinen durchweg ahnungslos zu sein. Doch die Angestellten sind alle in der Gewalt des Dämons. Achtung!"
    Ein Kellner servierte am Nebentisch Bandnudeln mit Muscheln. Dorian riskierte einen Blick und sah, daß alle Bandnudeln zu Möbius-Streifen geformt waren. Er konnte sich denken, daß die Gäste nach dem Genuß dieser Teigwaren ebenfalls in die Gewalt des gnomenhaften Dämons geraten würden.
    „Sollen wir darauf warten, bis alle in diesem Lokal besessen sind?" meinte Dorian. „Ich schlage vor… "
    Weiter kam er nicht. Der Kellner, der am Nebentisch serviert hatte, drehte sich plötzlich um und zielte mit einer Gabel nach Dorians Augen. Als sei dies das Zeichen zum Angriff, tauchten die anderen Kellner und Serviererinnen und das Küchenpersonal auf.
    Dorian hatte mit einer Attacke gerechnet und entging der Serviergabel durch eine schnelle Kopfwendung. Gleichzeitig trat er dem Kellner in den Unterleib.
    Im Hintergrund erscholl ein schrilles Lachen, und der Dämon rief: „Auch ihr werdet dem Einfluß des Möbius nicht entrinnen!"
    Und er warf die von ihm verfertigten Papierstreifen in die Luft. Sie kamen wie Rauchringe durch den Raum gesegelt und steuerten auf Dorian und Coco zu. Die Front der Besessenen rückte näher. Unter den Gästen entstand eine Panik. Doch einige änderten ihr Gebaren schnell, als sich die Möbius-Streifen wie Stirnbänder auf ihre Köpfe senkten und sie in die Gewalt des Dämons brachten.
    Der Kellner, den Dorian eben niedergeschlagen hatte, kam wieder auf die Beine. Sein Hemd stand offen. Darunter wurde ein ledernes Halsband in Form eines Möbius-Streifens sichtbar.
    Neben ihm tauchte die Serviererin mit dem Möbius-Armband auf. Es glitt in schlangenartigen Zuckungen ihr Handgelenk auf und ab. Ihr Gesicht war eine haßverzerrte Fratze.
    Dorian riß sich die Gnostische Gemme vom Hals, ließ sie durch die Luft kreisen und schlug nach den Gesichtern der beiden Besessenen. Wo sie von der Gemme getroffen wurden, blieben rauchende Brandmale zurück. Sie wichen schreiend nach hinten, kamen aber sofort wieder näher.
    Da legte sich eine Hand auf Dorians Arm - und im nächsten Augenblick erstarrte die Szenerie zur Bewegungslosigkeit. Dorian erblickte neben sich Coco, die ihre Hand wieder zurückzog, und meinte erleichtert: „Ich dachte schon, der Dämon hätte deinen Fähigkeiten entgegengewirkt."
    „Ich fürchtete selbst schon, daß ich nicht mehr die Kraft aufbringen würde, sie einzusetzen." In Cocos Gesicht zuckte es. In diesem Augenblick schien sie um Jahre gealtert. Dorian konnte nur ahnen, welche Anstrengung es sie kostete, sie beide in einen schnelleren Zeitablauf
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