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088 - Das Dreigestirn der Hölle

088 - Das Dreigestirn der Hölle

Titel: 088 - Das Dreigestirn der Hölle
Autoren: Dämonenkiller
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diesem einsamen Haus hinter Auray in der Nähe von Plougoumelen gelangt.
    „Unga wäre es sicherlich recht, wenn hier Endstation wäre", meinte sie.
    Der Cro Magnon straffte sich und sagte: „Ich habe mich nicht beschwert."
    „Nein, natürlich nicht", versicherte Coco. Sie seufzte. „Also…“
    Sie öffnete die Beifahrertür und stieg aus. Im Eingang des Hauses erschien ein grauhaariger Mann. Obwohl er an die sechzig sein mußte, machte er einen rüstigen Eindruck. Er schob sich den Schlapphut ins Genick und starrte mit zusammengekniffenen Augen zu dem staubigen Citroen herüber.
    Coco ging zu ihm. Dorian beobachtete die Reaktion des Mannes, als sie ihn ansprach. Seine Augen Wurden auf einmal groß und starr - Coco hatte ihn hypnotisiert. Als er dann auf ihre vielen Fragen antwortete, bewegte er kaum die Lippen. Nach zehn Minuten kam Coco zum Wagen zurück und sagte durch das heruntergekurbelte Seitenfenster: „Der Mann ist in Ordnung. Er heißt Yves Merger, und von Dämonen hat er höchstens aus Sagen und Legenden gehört. Er beklagt sich nur darüber, daß es in diesem Herbst besonders viel Spinnweben gibt. Er würde uns gern bei sich aufnehmen. Zimmer stehen genügend zur Verfügung."
    „Du sagst das, als, hättest du trotzdem Bedenken", meinte Dorian.
    Coco warf Unga einen schnellen Blick zu und sagte: „Ach, es ist eigentlich bedeutungslos. Merger hat nur erwähnt, daß außer ihm, seiner Tochter Daniele und seinem Knecht Louis auch eine junge Lehrerin hier wohnt."
    Dorian verstand, worauf sie anspielte. Sie befürchtete, daß Unga beim Anblick der weiblichen Wesen sein Temperament nicht zügeln könnte. Es war schon einige Male zu solchen Zwischenfällen gekommen, doch bisher war nichts Schlimmes geschehen, weil immer jemand zur Stelle war, der ihn zur Raison brachte.
    „Kann ich endlich aussteigen?" fragte Unga, der mit keiner Miene verriet, ob er Cocos Anspielung verstanden hatte.
    „Gut, wir bleiben", beschloß Dorian. „Eine günstigere Absteige finden wir zwischen Plougoumelen und Lomariaquer sicher nicht mehr."
    Dorian hatte kaum ausgesprochen, da riß Unga den Verschlag auf und stürzte ins Freie. Der gewaltige Brustkorb des über zwei Meter großen Steinzeitmenschen spannte sich unter seiner engen Windjacke, als er die frische Luft gierig einsog.
    „Ich werde unsere Sachen ins Haus bringen", sagte er und hob den Kofferraumdeckel, als wolle er ihn aus den Angeln reißen.
    Dorian ging zu dem Besitzer des Hauses.
    „Haben Sie vielen Dank, Monsieur Merger, daß Sie uns in Ihrem Haus aufnehmen", sagte er.
    Der Mann war die Freundlichkeit in Person.
    „Aber ich bitte Sie, Monsieur Hunter…"
    Coco hatte ganze Arbeit geleistet, und dem Mann unter Hypnose bereits alle nötigen Informationen gegeben.
    „Ich werde Ihnen jetzt Ihre Zimmer zeigen."
    Yves Merger ging voraus, Coco und Dorian folgten ihm. Unga kam mit zwei schweren Koffern nach.
    „Das hier war früher unser eheliches Schlafzimmer", sagte der Mann, als er sie im Obergeschoß in ein einfach eingerichtetes, aber sauberes Zimmer mit einem Doppelbett führte. Von hier aus sah man auf die Straße und das Meer. „Aber seit dem Tod meiner Frau vor drei Jahren benütze ich es nicht mehr. Das angrenzende Zimmer, zu dem es eine Verbindungstür gibt, steht Ihrem Diener zur Verfügung. Ich fürchte nur, daß das Bett für ihn zu kurz sein wird."
    „Ich stelle keine Ansprüche", sagte Unga in passablem Französisch. Es geschah immer seltener, daß er Begriffe aus verschiedenen Sprachen durcheinanderbrachte. Er hatte unglaublich schnell gelernt. „Wenn ich noch etwas für Sie tun kann…" Merger stand unschlüssig da.
    „Nein, danke, Monsieur Merger", sagte Coco.
    Der Mann verließ mit einer Verneigung das Zimmer.
    Dorian wandte sich an Unga.
    „Hast du den Landkartenstein bei dir?" fragte er den Cro Magnon.
    Dieser holte wortlos einen gut fünfzehn Pfund schweren flachen Stein aus seinem Hosenbund, der annähernd die Form einer geschlossenen Hand hatte, und legte ihn auf den Tisch.
    Dorian musterte den Stein überrascht.
    Mit ihm war eine Veränderung vor sich gegangen.

    Sie hatten diese steinerne Landkarte der Bretagne, wie sie vor fünf- oder zehntausend Jahren ausgesehen haben mußte, auf magische Weise in einer Höhle des Perigord gefunden. Als Dorian auf eine ungewöhnliche Felszeichnung aufmerksam gemacht und Coco sie berührt hatte, war der Stein, der die Form der bretonischen Halbinsel hatte, aus dem Fels gefallen.
    Nun waren aber auf
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