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088 - Das Dreigestirn der Hölle

088 - Das Dreigestirn der Hölle

Titel: 088 - Das Dreigestirn der Hölle
Autoren: Dämonenkiller
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der steinernen Landkarte neue Zeichen und Symbole zu sehen, die Dorian zuvor noch nicht bemerkt hatte. Einige Hinweise hatte ihnen Unga schon gegeben, so daß sie ziemlich sicher waren, daß auf dem Stein die vor vielen tausend Jahren versunkene Stadt Ys eingezeichnet war.
    Nun verdichteten sich diese Beweise.
    Dorian drehte den Stein in die richtige Richtung. Dann fuhr er mit den Fingerspitzen vorsichtig über die Gravierungen. Wenn er sich erhofft hatte, daß er dabei irgendwelche Empfindungen hatte, so wurde er enttäuscht. Es sprang kein Funke auf ihn über.
    Die Zeichen und Symbole blieben für ihn unverständlich.
    Er deutete auf eine Stelle und sagte: „Wir befinden uns ungefähr hier, wo der spitzwinkelige Pfeil eingeritzt ist. Weiter südlich befindet sich ein großer Ring mit weiteren Spitzen. Ich nehme an, daß dies der Menhir-Wall ist, der die Stadt Ys umgeben hat. Heute ist dieses Land überflutet, und an dieser Stelle befindet sich der Golf von Morbihan. Zwischen den Menhir-Symbolen - falls es sich überhaupt um solche handelt - sind rätselhafte Zeichen eingraviert, die sich im Zentrum des Ringes verdichten. Könnte das die Stadt Ys bezeichnen, Unga?"
    „Möglich", sagte der Cro Magnon.
    „Warum weichst du aus?" fragte Dorian ärgerlich. „Du müßtest diese Zeichen doch entschlüsseln können. Du hast in dieser Zeit gelebt, in der dieser Stein gefertigt worden ist."
    „Sagt dir das der Stein?" fragte Unga.
    „Verdammt!" fluchte Dorian. „Stell dich nicht so an, Unga! Warum bist du nur so stur? Warum verweigerst du uns deine Unterstützung? Du selbst hast uns von deinen Abenteuern mit den Linkshändern vor etwa zwölftausend Jahren erzählt. Dabei kann es sich nur um die Vorgänger der heutigen Dämonen gehandelt haben. Du hast auch immer wieder den Namen Ys erwähnt. Also mußt du etwas über die versunkene Stadt wissen."
    „Ich habe überhaupt nichts erzählt", behauptete Unga.
    „Na schön", schränkte Dorian ein. „Du hast von der Auseinandersetzung mit den Linkshändern nur geträumt, und Coco und ich haben diesen Traum miterlebt. Willst du etwa leugnen, daß dieser Traum deinen Erlebnissen in dieser Zeit entsprach?"
    „Leugnen hieße lügen - ich lüge nie", sagte Unga würdevoll.
    „Ja, ja. Aber bevor du die Wahrheit sagst, schweigst du lieber."
    Coco legte ihm die Hand auf die Schulter.
    „Laß ihn in Ruhe, Dorian", bat sie den Dämonenkiller. „Ich bin sicher, daß Unga uns zur gegebenen Zeit unterstützen wird. Nicht wahr, Unga?"
    Der Cro Magnon gab keine Antwort. Er stand am Fenster und blickte hinaus. Coco sah, daß auf der Straße eine junge Frau aufgetaucht war. Sie entfernte sich vom Haus und wandte sich der Heidelandschaft zu. Bevor sie hinter einer Bodenerhebung verschwand, blickte sie noch einmal zurück. Coco meinte, Unga zusammenzucken zu sehen.
    „Vielleicht möchtest du dich auf dein Zimmer zurückziehen, um dich auszuruhen", sagte sie zu ihm. Unga wandte sich wortlos um und verließ durch die Verbindungstür den Raum.
    „Wenn er nur nicht so stur wäre, dann könnten wir mit unseren Nachforschungen längst weiter sein!" sagte Dorian, als sie allein waren. „Ich bin sicher, daß uns Unga wichtige Informationen vorenthält."
    „Bevor Jeff mit seiner Jacht nicht eingetroffen ist, können wir ohnehin nichts unternehmen", erwiderte Coco. „Du erwartest dir von Unga einfach zuviel. Und du behandelst ihn falsch. Versetze dich einmal in seine Lage. Versuche, dir einmal zu überlegen, wie du reagieren würdest, wenn du aus der Steinzeit plötzlich in dieses technisierte Zeitalter versetzt werden würdest. Unga hat sich vorzüglich in der Gewalt. Aber wenn er sich das auch nicht anmerken läßt - es wird ihm sicher nicht leichtfallen, die technischen Wunder psychisch zu verarbeiten. Darauf solltest du Rücksicht nehmen."
    „Deine mütterlichen Gefühle sind bei Unga fehl am Platz", erwiderte Dorian. „Er braucht kein Mitleid. Und er wird mit allen Problemen unserer Zivilisation allein fertig. Ich weiß auch, warum. Es spielt nämlich keine Rolle, daß er vor zwölftausend Jahren geboren wurde. Auch in der Steinzeit hat es bereits die Magie gegeben, und Unga ist mit ihr aufgewachsen. Unsere Technik ist für ihn auch eine Art Zauber. Er fragt nicht nach dem Wie und Woher, er nimmt alles als gegeben hin. Ich bin jedenfalls sicher, daß das Leben im 20. Jahrhundert für ihn keine psychische Belastung darstellt. Er ist einfach stur."
    „Aber dann akzeptiere wenigstens
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