Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
088 - Das Dreigestirn der Hölle

088 - Das Dreigestirn der Hölle

Titel: 088 - Das Dreigestirn der Hölle
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
Preis haben. Und ich werde nicht ruhen, bis ich ihn gefunden habe. Früher, ja, früher war alles anders. Da war es schon ein großer Erfolg für mich, wenn es mir gelang, einen einzelnen Vampir zu pfählen. Aber was habe ich wirklich damit erreicht? Um die Willkür der Dämonen zu brechen, brauche ich Macht! Nur dann kann ich die Menschheit von dieser Geißel befreien."
    „Damit haben sich meine schlimmsten Befürchtungen bestätigt", sagte Coco dumpf. Sie hätte noch gern etwas hinzugefügt, wollte Dorian ins Gewissen reden, ihm sagen, daß er bei seinem Streben nicht die höheren Werte vergessen sollte, die das Dasein erst lebenswert machten…
    Aber da erreichten sie bereits Port Navalo.
    Coco blieb an Bord. Dorian suchte zusammen mit Unga ein Postamt auf. Dort setzte er sich mit Jeff Parkers Pariser Büro in Verbindung und bat, man möge Parker ausrichten, wo sie zu finden seien. Das nahm fast eine Stunde in Anspruch. Dann stachen sie wieder in See und nahmen Kurs auf die vielen Inseln des Golf von Morbihan, die einst die Gipfel von Hügeln und Bergen gewesen waren - damals, bevor die Meere über die Ufer getreten waren und die Sintflut das Land überschwemmt hatte.

    „Brüder, ich hatte einen Traum, bei dem mir das Wasser im Mund zusammenlief", sagte Mark. Er blähte seinen Hals zu einem Ballon und stieß einen langgezogenen Pfeifton aus.
    „Willst du mir nicht deinen Traum vermachen, Bruder Mark?" erkundigte sich Möbius. Er drehte zwischen seinen Fingern ein Schilfrohrblatt, das zu einer Schleife zusammengeklebt worden war. „Um keinen Preis, Bruder Möbius", wehrte Mark ab, und sein Blähhals zitterte vor Erregung. „Diesen Traum behalte ich für mich ganz allein. Aber soviel will ich euch verraten, daß er von diesem urwüchsigen Kerl aus der Steinzeit handelte."
    „Vergiß deine Träume, Bruder Mark", sagte Spindel, der magische Fädenzieher. „Da kommt das Boot."
    „Ha, mein Möbius-Streifen hat ihnen den Weg gezeigt", triumphierte der kleinste der drei Dämonen. Er zerriß den Ring aus Schilfrohrblatt. „Und sie haben nichts davon gemerkt. Ich nehme meinen Bann von ihnen, bevor sie Verdacht schöpfen."
    Das Boot war etwa zwei Meilen von der Insel entfernt, auf der sich die drei Dämonenbrüder niedergelassen hatten.
    „Warum vernichten wir das Boot nicht auf der Stelle", sagte der fette Dämon, und seine vollen purpurnen Lippen und seine Schweinsäuglein wurden feucht. „Ihr könntet die anderen haben, ich will nur den Naturburschen. Der hat wenigstens noch Mark in den Knochen."
    Der Fettsack schlürfte genüßlich, so als hielte er sein Opfer bereits in Armen und saugte ihm das Knochenmark aus.
    „Zügle deine Gier, Bruder Mark. Wir haben einen Auftrag zu erledigen", ermahnte Spindel, der größte und dünnste der Dämonenbrüder. „Hekate will nicht nur ihre Widersacher vernichten, sondern auch das Geheimnis der versunkenen Stadt Ys ergründen. Und dazu braucht sie den magischen Stein, der zur versunkenen Stadt führt. Wenn wir das Boot versenken, können wir unseren Auftrag nicht mehr ausführen."
    „Das Warten macht mich rasend!" rief Möbius. „Wir müssen etwas tun, um die Dinge ins Rollen zu bringen."
    Das kleine Boot schaukelte im aufkommenden Wellengang und änderte seinen Kurs. Es drehte jetzt von der Insel ab.
    „Wir werden handeln", beschloß Spindel und ließ seine magische Spindel zwischen Daumen und Zeigefinger rotieren.
    Sofort lösten sich Spinnweben ab und trieben im Wind auf das Boot zu.
    Spindel fletschte die Zähne zu einem bösartigen Grinsen.
    „Wir müssen sie ja nicht gleich alle auf einmal vernichten. Wenn wir zuerst diese verräterische Hexe Coco eliminieren, dann werden die anderen beiden den Kopf verlieren und für uns eine leichte Beute sein."
    „Willst du dieses Wagnis ohne die nötigen Vorbereitungen eingehen?" fragte Möbius besorgt. Und er warnte: „Cocos Fähigkeiten sind immer noch recht imponierend, wie sich letzte Nacht gezeigt hat. Du solltest vorsichtig sein."
    „Ich habe nicht vor, den Kampf selbst aufzunehmen", erwiderte Spindel, während er zwischen Daumen und Zeigefinger weitere magische Spinnweben hervorzauberte. „Die drei auf dem Boot dürften sich jetzt völlig sicher fühlen, nachdem sie den Alten überprüft haben. Die Überraschung ist auf meiner Seite…"
    Spindels Stimme verlor sich. Er ging aus sich heraus und ließ seine Gedanken mit den magischen Spinnweben forttragen. Es war, als sei er in ihnen existent, und er sah alles aus
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher