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0878 - Raniel und die Gerechten

0878 - Raniel und die Gerechten

Titel: 0878 - Raniel und die Gerechten
Autoren: Jason Dark
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Antworten bekamen, denn es gelang uns nicht, einen Blick durch die sehr hoch angebrachten Öffnungen zu werfen. Nicht ein Stern war zu erkennen.
    »Darf ich mal fragen, wie du dich fühlst, John?«
    »Leer.«
    »Danke, ich auch.«
    »Wie können wir die Leere überwinden?«
    »Durch Kevin.«
    Ich lächelte. »Sicher, nur müßte man mit ihm reden oder auf irgendeine andere Art und Weise Kontakt zu ihm aufnehmen können.«
    »Laß dir was einfallen.«
    »Warum ich?«
    »Du hast das Kreuz.«
    Ich winkte ab. »Das nutzt uns nichts. Ich denke an etwas anderes.«
    »An das Gesicht?«
    »Genau. Wir haben es bei unserer ersten Inspektion hier im UFO gesehen, jetzt ist es verschwunden. Mich interessiert der Grund, und ich fragte mich auch, ob es nicht wieder zurückkehren wird.«
    »Denk lieber darüber nach, wer sich dort gezeigt haben könnte.«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Kam es dir nicht bekannt vor?«
    Ich schaute auf den großen Bildschirm, als wollte ich ihn zwingen, den Abdruck des Gesichts zu zeigen. Aber da war nichts zu sehen. Die Fläche blieb glatt und grau. »Ja, ja«, murmelte ich, »es kam mir auch irgendwo bekannt vor, aber ich weiß nicht, wo ich es hinstecken soll.«
    »Es gibt zwei Möglichkeiten.«
    »Welche?«
    »Einmal die positive und zum anderen die negative. Wohin tendierst du?«
    »Ist schwer zu sagen«, erwiderte ich leise und schaute auf den neutral wirkenden Boden. Es war sowieso verrückt, was wir hier taten. Da standen wir in einem UFO und diskutierten über ein Gesicht, das wir einmal auf einem Bildschirm gesehen hatten, anstatt uns mit den Realitäten - sprich Kevin - zu beschäftigen. Aber das eine griff in das andere hinein, davon war ich überzeugt.
    »Keine Antwort, John?«
    Ich hob den Kopf wieder an. »Nein, keine.«
    Suko wurde fast lästig. »Noch mal, was könnte es gewesen sein? Würdest du zustimmen, wenn ich von einem feinstofflichen Wesen spreche?«
    »Nur bedingt.«
    »Warum?«
    »So hat es eigentlich nicht ausgesehen.«
    »Und wie hätte es deiner Meinung nach aussehen sollen?«
    »Das weiß ich nicht. Wenn wir von einem feinstofflichen Wesen sprechen, kommt mir der Begriff Engel in den Sinn.«
    »An den denke ich schon lange.«
    Ich blickte Suko an. »Da bist du schlauer als ich. Darf ich fragen, wie du darauf kommst?«
    »Das kannst du. Ich will nicht von meinem Gefühl reden, aber mich hat das Licht mißtrauisch gemacht. Es muß doch eine Erklärung geben. Immer wenn wir mit Engeln zu tun gehabt hatten, war das Licht vorhanden…«
    »Und hat mein Kreuz deformiert, wie?« Meine Antwort hatte leicht höhnisch geklungen. »Ich glaube, du befindest dich auf dem Holzweg, alter Kämpe.«
    »Nein.«
    »Wieso nicht?«
    »Weil es ja auch zwei Kategorien von Engeln gibt. Diejenigen, die zu Luzifer gehören und dann die, die man als Beschützer ansehen kann. In unserem Fall tippe ich auf die Helfer des Bösen.«
    Ich dachte nach. So ganz wollte mir Sukos Logik nicht in den Kopf. Die Helfer des Bösen, die schwarzen Engel, das war die eine Seite, die andere, mit der wir konfrontiert wurden, lief in eine völlig andere Richtung. Da ging es nicht um Engel, sondern um Wesen, die man als Außerirdische bezeichnen mußte. Das waren zwei verschiedene Paar Schuhe.
    Suko ließ mir keine Ruhe. »Du hast selbst davon gesprochen, daß es eine andere Kraft geben muß.«
    »Ja, habe ich auch.«
    »Eben. Ich rechne damit, daß…« Er hob die Schultern. »Verdammt, es ist so schwer, aber da ist etwas durcheinandergeraten, denke ich mir. Vielleicht haben sich Zeitkomponenten verschoben, was weiß ich. Jedenfalls scheint unser Freund Kevin nicht gewalttätig zu sein. Und wir selbst haben in dem Licht auf dem freien Gelände eine Gestalt gesehen, John. Keiner von uns weiß, wer sie gewesen ist, so können wir auf einen Engel tippen.«
    »Der uns nicht vernichtet hat.«
    »Es allerdings versuchte«, sagte Suko. »Da brauchst du nur an dein Kreuz zu denken.«
    »Stimmt.«
    Ich war sauer, weil ich die Dinge nicht in die Reihe bekam. Das Puzzle war einfach noch zu offen.
    Es fehlten die meisten Teile, die den Erfolg gebracht hätten.
    Engel, ein UFO und ein Außerirdischer! Paßte das zusammen! Ich fand die Fäden nicht und würde sie auch kaum finden können, wenn uns der Kontakt mit Kevin nicht gelang.
    Ich schaute ihn an.
    Mittlerweile hatte ich mich an ihn ebenso gewöhnt wie an die Umgebung. Daß wir uns in einem UFO befanden, war für mich gedanklich weit weg.
    Wichtig war diese Person von einem
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