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0875 - Die Rückkehr des Jägers

0875 - Die Rückkehr des Jägers

Titel: 0875 - Die Rückkehr des Jägers
Autoren: Andreas Balzer
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Finsternis. Die Erzdämonin war seit vielen Jahren eine seiner erbittertsten Gegnerinnen, und wenn sie starb, würde er ihr keine Träne nachweinen. Aber eine Kreatur, und sei sie noch so bösartig, aus reinem Vergnügen leiden zu lassen, ging ihm gewaltig gegen den Strich. Das hier war kein fairer Kampf, sondern purer Sadismus.
    Die Batui bevölkerten die ganze Bühne. Es waren Hunderte, und sie hatten sich alle um einen Gegenstand gruppiert, der tiefgrün leuchtete. Die Klinge der Vergeltung . Jean Fournier stand wenige Meter daneben. Sein Blick wirkte seltsam entrückt. Er steht unter der Kontrolle der Batui , dachte Zamorra. Es überraschte ihn nicht. Seit seiner ersten Begegnung mit den schwarzhäutigen Höllenwesen hatte er vermutet, dass der Jäger seit seinem Bündnis mit Gautard nicht mehr Herr seiner selbst war.
    Niemand schien auf die Menschen zu achten, die sich ängstlich in den Zuschauerreihen zusammendrängten. Es hatte Verletzte und Tote gegeben, aber offenbar befanden sie sich nicht in unmittelbarer Gefahr. Das konnte sich jedoch jederzeit ändern. Lucifuge Rofocale hatte keinen Zweifel daran gelassen, dass diese Menschen seine Geiseln waren, deren Überleben von Zamorras Kooperation abhing. Satans Ministerpräsident hatte sich nicht mit den Damonenjägern ins Studio teleportiert, aber der Parapsychologe war sich sicher, dass er alles aus unmittelbarer Nähe beobachtete.
    Merlins Stern schien sich förmlich in Zamorras Brust zu brennen. Mit Mühe hielt der Dämonenjäger das Amulett davon ab, selbständig einzugreifen. Nicole und Gryf zogen ihre Blaster und richteten sie auf Paul Gautard. Sie hatten die Strahlenwaffen und den Dhyarra nahe ihrer Zelle gefunden. Mit den wenigen als Wachen zurückgebliebenen Batui hatte Lucifuge Rofocale kurzen Prozess gemacht.
    Gautard starrte die Neuankömmlinge entgeistert an.
    »Professor Zamorra, nehme ich an?«
    »Derselbe.« Zamorra trat einen Schritt vor. »Es ist vorbei, Gautard. Hören Sie auf damit.«
    »Warum sollte ich das tun, Professor? Ich habe lange auf diesen Moment gewartet.«
    »Und diese Menschen?« Zamorra deutete auf die verängstigte Menge. »Wollen Sie die alle Ihrer Rache opfern?«
    Gautard lachte höhnisch. »Halten Sie mich nicht für herzlos, Zamorra, aber was ist das Leben von ein paar Hunderten, sogar Tausenden, gegen den Tod dieses Monsters? Glauben Sie mir, ich erweise der Menschheit einen Dienst.«
    »Sie sind das wahre Monster hier, Gautard«, zischte Nicole und hob den Blaster. Der Abstrahlpol zielte jetzt genau auf die Stirn des Milliardärs, der davon jedoch nicht im Mindesten beeindruckt zu sein schien.
    »Wenn Sie Stygia töten, wird die Hölle ihre Schleuse öffnen und die Welt überfluten. Ist es das wirklich wert?«, fragte Zamorra.
    Für einen kurzen Moment wirkte Gautard verunsichert, doch dann spuckte er verächtlich aus. »Nichts als Spekulation. Sie haben einfach nicht den Mumm, um das hier durchzuziehen, Professor. Auf welcher Seite stehen Sie eigentlich?«
    »So langsam frage ich mich das auch«, brummte Gryf mürrisch.
    »Gryf, das hatten wir doch schon!«
    »Ist ja schon gut, Nicole. Ich habe gesagt, ich bin dabei. Deshalb muss es mir noch lange nicht gefallen!«
    Ein höhnisches Lachen unterbrach die hitzige Diskussion. Im Eifer des Gefechts hatte niemand mehr auf Stygia geachtet. Die Fürstin der Finsternis bot all ihre Kräfte auf, um ihren Oberkörper ein paar Zentimeter aufzurichten. Das schmerzverzerrte Gesicht verzog sich zu einer hämisch grinsenden Grimasse. »Wer hätte das gedacht? Meine versammelten Todfeinde streiten sich um mein Wohlergehen. Armer Paul, so hattest du dir das nicht vorgestellt, oder?«
    »Allerdings nicht. Und deshalb werden wir das jetzt beenden. Stirb endlich, du Hexe!« Stygia schrie gellend auf, als Gautard den Batui erneut einen Befehl gab. Schwarzes Blut lief der Dämonin aus Mund und Nase, als sie sich verzweifelt gegen den mentalen Druck der schwarzhäutigen Höllenwesen wehrte.
    Im selben Moment schoss eine schattenhafte Gestalt auf die Bühne und ergriff die Klinge der Vergeltung . Es war Jean Fournier.
    ***
    Wie betäubt hatte der Jäger das Geschehen verfolgt. Und dann spürte er, wie die Kontrolle über seinen Körper und seinen Geist langsam zurückkehrte. Der Kampf gegen Stygia erforderte die ganze Konzentration der Batui. Sie bemerkten gar nicht, wie Jean Fournier dabei unmerklich ihrer Kontrolle entglitt. Und es wäre ihnen auch egal gewesen. Sie hatten den TV-Star längst
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