Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0872 - Die Schattenwelt

Titel: 0872 - Die Schattenwelt
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Roboter zusammen. Sie gehörten zu dem zylindrischen Typ, der über Drehkränze, Waffen und bestechende Ortungssysteme verfügten. Immer mehr erwachende Robothirne wurden von den Leitrechnern registriert und programmiert.
    Diese hektischen Aktivitäten entgingen der Beobachtung der Terra-ner.
    An Bord der SOL fand Rhodan endlich Gelegenheit, in seiner Kabine mit Atlan allein sprechen zu können. Er nahm einen langen Schluck rauchgrauen Alkohol und fragte scheinbar übergangslos: „Ich wollte ihn nicht fragen. Aber -was ist das mit Roi?"
    Atlan lächelte, aber es war ein versonnenes Lächeln.
    „Ich habe darauf gewartet, daß du das fragen würdest. Roi ist in jene Dunja verliebt. Und das Verblüffende an dieser Geschichte ist, daß an Bord der BASIS ein großes Rätselraten stattfindet. Es hat auch schon Teile der SOL-Raumfahrer erfaßt."
    „Kann sich niemand vorstellen, daß Roi sich verliebt hat und jetzt zutiefst traurig ist?" erkundigte sich Perry ungläubig. Atlan schüttelte den Kopf.
    „Das ist es nicht."
    „Sondern?"
    Atlan drehte seinen Sessel in eine andere Richtung und entgegnete: „Dunja Varenczy, die eindeutig auf Terra zur BASIS-Mannschaft stieß, besitzt laut Hamiller und Kanthall eine frappante Ähnlichkeit mit den Tschuschik-Leuten. Jeder behauptet, daß Dun ja und die Eingeborenen der Galaxis ein und demselben Sternenvolk angehören."
    Rhodan dachte darüber nach. Natürlich hatte er diese Geschichte sich ebenfalls berichten lassen. Aber At-lan hatte, ohne irgendwelche Rücksichten nehmen zu müssen, intensiv nachgeforscht.
    „Das wäre eine weitere Sensation. Was sagte diese Dunja zu der erstaunlichen Feststellung?"
    Atlan goß nach und zuckte die Schultern.
    „Sie sagte gar nichts. Sie wußte nichts, und hin und wieder machte sie Andeutungen über Amnesie, Gedächtnisschwund und was weiß ich. Selbst Hamiller ist überzeugt, daß sie keine Ahnung hat."
    „Und ausgerechnet Dunja ist verschwunden. Sie nehmen an, sie ist tot. Und dazu Tekeners Freund, der Chef des AID-Teams. Ich kann Roi verstehen. Alle sagten, Dunja wäre eine der schönsten und gleichermaßen exotischsten Frauen gewesen, die es gibt."
    „Das trifft zu. Ich sah ihr Bild in Rois Kabine."
    „Wie hält er sich?" fragte sein Vater leise.
    „Für einen Obersten Terranischen Rat, der ohne besondere Funktion an Bord ist, sehr gut. Er schweigt und wirkt wie versteinert. Völlig apathisch."
    „Und niemand weiß, wie Dunja zur Erde kam?"
    „Nein. Niemand."
    Eine Verbindung zwischen der Galaxis Tschuschik und der Erde war grundsätzlich möglich, aber doch außerordentlich unwahrscheinlich. Andererseits hatten die Ortungsfachleute der BASIS die Charakteri-stika der Tschuschik-Raumschiffe genügend lange und genau studieren können. Die Vermutung, daß ihre Ferntriebwerke ebenso phantastische Leistungen erbrachten und, vergleichsweise, technisch einfach waren, lag nahe. Aber warum einen einzelnen Vorstoß zur Erde, nur um eine einzige Person mit verlorenem Gedächtnis dort abzusetzen. Rhodan schüttelte den Kopf.
    „Ich habe in der letzten Zeit einige Dinge erlebt, die mich das Wort .unmöglich' vergessen ließen. Wenn die Fragen, die der Komplex um ES, die Notrufe, BARDIOC, PAN-THAU-RA und anderes umfaßt, miteinander zusammenhängen, dann läuft mir ein eiskalter Schauder den Rük-ken herunter."
    Atian stellte das leere Glas ab.
    „Warum dies?"
    „Weil wir uns nämlich dann in Bereiche vorwagen müssen, die weit über alles hinausgehen, was wir geistig bewältigen können. Ich glaube nicht, daß wir bald Antwort auf unsere vielen Fragen erhalten werden."
    Beide Männer waren, was Erfahrungen und Einsichten betraf, nur schwer zu übertreffen; wenn sie begannen, sich vor der neuen Dimension der vor ihnen liegenden Probleme zu fürchten, hatten sie Grund dazu. Rhodan massierte seine Schläfen und erklärte: „Ich werde mich um Roi kümmern. Ich glaube allerdings nicht, daß ihm väterlicher Trost viel helfen wird."
    „Gerade deswegen solltest du es tun. Wir werden in Kürze wieder in der BASIS sein."
    „Einverstanden."
    Atlan verließ mit ernstem Gesicht die Kabine. Rhodan saß schweigend da; eine total undurchschaubare Entwicklung lag vor ihm wie eine schwarze Wolke. Einerseits bedrückte ihn die Vorstellung, andererseits wußte er mit einer eigentümlichen Bestimmtheit, daß von der Lösung dieser Probleme das Wohl der Menschheit abhing.
    Ein Gedanke, der ihn mit Panik erfüllte, schob sich in den Vordergrund.
    Vielleicht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher