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0871 - Zwischen den Wassern

0871 - Zwischen den Wassern

Titel: 0871 - Zwischen den Wassern
Autoren: W.K. Giesa
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gingen ja normalerweise davon aus, dass sie mit so wenig Ausstattung wie möglich unterwegs waren. Sie kalkulierten durch, was sie erwartete, und nahmen mit, was hilfreich sein würde. Dass bei dieser Aktion E-Blaster benötigt wurden - wer hätte damit rechnen können?
    Niemand außer Rhett, und den hatte Coryn zurück in seine Zeit gestoßen.
    Zamorra fühlte den magischen Würgegriff seines Gegners immer stärker. Taranys versuchte ihn am Atmen zu hindern. Gleichzeitig erhöhte sich die Schwerkraft geradezu immens. Das kann er also auch , dachte Zamorra überrascht. Bisher kannte er diese magische Fähigkeit nur von den Corr-Dämonen!
    Er stemmte sich dagegen an, soweit ihm das möglich war. Aber viel konnte er nicht dagegen ausrichten. Der Druck wurde immer stärker, und er konnte kaum noch atmen. Vor seinen Augen kreisten bunte Ringe.
    Warum unternahm Nicole nichts? Hatte Taranys sie etwa ebenfalls unter seiner Kontrolle?
    Taranys war der zweite Llewellyn, mit dem sie Ärger hatten. Damals, als Bryont starb und Rhett geboren wurde, spukte ein Conn ap Llewellyn durch Llewellyn-Castle. Auch er war einer, der kein Erbfolger hatte werden können. Aber er hatte die extreme Langlebigkeit auf andere Weise gewonnen: Er war zum Vampir geworden!
    Aber dann war ihm ausgerechnet Don Cristofero zum Verhängnis geworden. Als Conn sich an ihm vergreifen wollte, hatte der Zeitreisende ihn umgebracht. [9]
    Zamorra fragte sich, warum er ausgerechnet jetzt an Conn ap Llewellyn denken musste. Dabei gab es doch weit Wichtigeres!
    Nämlich sein Überleben!
    Er schaffte es einfach nicht mehr.
    Seine letzten Minuten liefen ab!
    ***
    Nicole überlegte fieberhaft, wie sie Zamorra helfen konnte. Aber es blieben ihr kaum Möglichkeiten. Das Amulett konnte nichts gegen den Llewellyn ausrichten. Ihre beiden Messer… Mit einem hatte sie es doch versucht, und Taranys hatte die Wunde sofort wieder geschlossen. Vielleicht war die Klinge nicht tief genug eingedrungen… aber so, wie sie diesen Mann einschätzte, hätte er mit seiner überstarken Magie doch noch eine Chance gehabt.
    Aber was war, wenn sie ihn mit beiden Messern und dem Amulett zugleich attackierte?
    Es war einen Versuch wert.
    Nicole rief das Amulett zu sich. Sie wollte nicht die Aufmerksamkeit des Bösen auf sich lenken, indem sie hinüber lief und es aufhob. So hingegen achtete er nicht auf die Silberscheibe. Die erschien prompt in Nicoles Hand.
    Und jetzt stand sie vor dem Problem, drei Waffen zugleich mit nur zwei Händen einzusetzen! Wie sollte sie das anstellen?
    Sie entsann sich an den längst dahin geschiedenen Helden Gunnar mit den drei Schwertern. Dem stellte sich das gleiche Problem. Der Schwarzzauberer Amun-Re war nur von diesen drei Schwertern zugleich zu töten gewesen, die von einem Mann benutzt wurden.
    Gunnar hätte eines der Schwerter in die Luft werfen und mit den beiden anderen den Schwarzzauberer in genau dem Moment angreifen müssen, in welchem das fallende Schwert ihn erreichte.
    Doch zu dieser Auseinandersetzung war es nie gekommen, und als Gunnar starb, hatte er die Schwerter Zamorra geschenkt. Aber Amun-Res Schicksal wurde von dem Alptraumdämon Muurgh besiegelt, und die drei Schwerter blockierten jetzt den Zugang in die Welt der Namenlosen Alten. [10]
    Über so eine Möglichkeit verfügte Nicole jetzt natürlich nicht. Es würde kein Dämon kommen, der Taranys verschlang. Dafür kam höchstens Nessie infrage, die ihn fraß - aber dazu musste er in den Bereich zwischen den Wassern gezwungen werden. Und das war einfach unmöglich.
    Aber…
    Nicole konzentrierte sich auf das Amulett, befahl ihm, seine ganze magische Kraft gegen Taranys zu richten, sobald es ihn berührte.
    Dann schleuderte sie es hoch, sodass es beim Herunterkommen den Llewellyn treffen musste!
    Und noch während sich Merlins Stern in der Luft befand, zog Nicole die beiden Messer aus den Beinscheiden und sprang Taranys an. Er war zu überrascht, rechtzeitig zu reagieren. Vielleicht nahm er Nicoles Angriff auch nicht wirklich ernst. An das Amulett dachte er nicht - aus den Augen, aus dem Sinn.
    Im gleichen Augenblick, als es ihm auf den Kopf fiel, stieß Nicole mit beiden Messern zu. Sie trieb die Klingen in seine Brust und in seinen Rücken, dorthin, wo sich das Herz befand, bis zum Heft. Sie glaubte, die Klingenspitzen müssten sich berühren. Aber sie setzte noch einmal alle Körperkraft ein und schnitt, soweit das möglich war.
    Nach oben, nach unten… die Messer wühlten
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