Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0871 - Zentrum der LÃŒge

Titel: 0871 - Zentrum der LÃŒge
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Struktur zusammengebrochen und läßt sich nicht wiederherstellen. Die Sphäre wird zu fester Form erstarren und mich einschließen."
    Das entsprach ziemlich genau den von dem Zeitlosen gemachten Beobachtungen.
    Trotzdem blieb Callibso-Ganerc mißtrauisch.
    „Hilf mir!" beschwor ihn BULLOC. „Ich bin ein Teil deines Bruders Bardioc und damit ein Teil deiner selbst."
    „Das fällt dir ziemlich spät ein", antwortete der Zwerg ironisch. „Wie soll ich außerdem wissen, ob du mich nicht betrügen willst?"
    „Du kannst es nicht wissen", gab der andere zu. „Ich flehe dich an, mir zu helfen.
    Hol mich hier heraus, bevor die Sphäre völlig erloschen und nicht mehr zu durchdringen ist."
    Der Zeitlose hatte einen bestimmten Verdacht.
    „Wie wird dieser Verwandlungsprozeß enden?" fragte er.
    „Die Sphäre wird sich schließlich in ein winziges Schwarzes Loch verwandeln", erklärte BULLOC. „Du weißt, was das bedeutet. Es wird kein Entkommen für mich geben."
    Callibso-Ganerc war erschüttert. Gleichzeitig wurde er sich der Gefahr bewußt, die ihm von der sich verändernden Sphäre drohte. Wenn er sich nicht weiter von ihr entfernte, wurden sein Flugobjekt und er von dem entstehenden Schwarzen Loch aufgesogen. Dann stürzte er zusammen mit BULLOC in einen Bereich des Universums, aus dem es kein Zurück mehr gab.
    Hastig nahm er ein paar Schaltungen vor und manövrierte den Flugkörper von der erlöschenden Sphäre weg.
    Er hörte BULLOC aufschreien.
    „Du überläßt mich meinem Schicksal!"
    „Ich kann dir nicht helfen, selbst wenn ich wollte! Die Sphäre ist bereits undurchdringlich geworden, das kann man deutlich erkennen. Die Veränderung geht so schnell, daß es keine Rettung mehr geben kann."
    BULLOC kreischte.
    „Ich verfluche dich, Mächtiger!"
    Der Zeitlose hätte am liebsten abgeschaltet, um die Flüche und Verwünschungen der vierten Inkarnation nicht mehr hören zu müssen. Doch er fühlte sich auf eine unerklärliche Weise verpflichtet, seine Aufgabe als einziger Zeuge dieses schrecklichen Endes zu erfüllen. Natürlich wollte er auch sicher sein, daß BULLOC tatsächlich zugrunde ging.
    Die Sphäre wurde noch dunkler und begann zu schrumpfen.
    BULLOC verlegte sich wieder aufs Bitten. Das bewies, daß er sich in Auflösung und Panik befand, denn er hätte eigentlich erkennen müssen, daß keine Rettung mehr möglich war. Vielleicht hätte der Zeitlose mit dem Anzug der Vernichtung in die Sphäre eindringen können, doch er wäre niemals wieder aus ihr entkommen.
    Allmählich beruhigte sich die Inkarnation.
    Sie hörte auch auf, den ehemaligen Mächtigen zu beschimpfen.
    Plötzlich sah Callibso-Ganerc eine blitzähnliche Entladung auf der Außenhülle der Energiesphäre. Danach meldete sich BULLOC nicht mehr. Vielleicht war es ihm im letzten Augenblick gelungen, sich in psionische Energie aufzulösen und aus der Sphäre zu entkommen. Das änderte jedoch nichts an seinem Schicksal, jedenfalls nichts, was das Wesen dieses Raum-Zeit-Kontinuums betraf. Wenn BULLOC zu einem psionischen Impuls geworden war, mußte er für alle Zeiten ziellos durch das Nichts schwingen.
    Trotzdem setzte Callibso-Ganerc seine Reise noch nicht fort. Er wollte sicher sein, daß das absehbare Ende der Sphäre tatsächlich eintraf.
    Das Gebilde, mit BULLOC einst von einem Ende der Mächtigkeitsballung BAR-DIOCs zum anderen gerast war, um Angst und Schrecken zu verbreiten, verkleinerte sich immer mehr und mehr und war schließlich optisch überhaupt nicht mehr auszumachen. Lediglich die Massetaster zeigten die Anwesenheit eines Objekts an.
    Wie alle anderen bestimmenden Kräfte waren auch Gut und Böse in diesem Universum polarisiert, dachte Callibso-Ganerc. Dabei sah es manchmal so aus, als sollten die negativen Einflüsse die Oberhand gewinnen.
    Doch das waren lokale Entwicklungen.
    Manchem, der das Universum aus dieser Sicht beurteilte, bot sich dann ein furchteinflößendes Gesamtbild, in dem totales Chaos zu herrschen schien. Der Zeitlose wußte es längst besser. Man mußte eine gewisse Stufe der Entwicklung erreicht haben, um das Muster einer positiven Ordnung in diesem Universum zu erkennen. BULLOC hatte nicht mehr in dieses Muster gepaßt, ja, er war zu einer regelrechten Gefahr für seinen Bestand geworden. Das hatte schließlich zu seinem Ende geführt. Callibso-Ganerc wußte nicht, wer über die Ordnung der Muster wachte, aber er vertraute der Zuverlässigkeit dieser Wächter. Vielleicht, überlegte er mit einem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher