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0869 - Die Tage des Ungeheuers

Titel: 0869 - Die Tage des Ungeheuers
Autoren: Unbekannt
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erinnert?"
    Walik Kauk lächelte ein wenig abfällig.
    „Wenn er wirklich ein echter Aphiliker wird - wer garantiert uns, daß er sich an die Übereinkunft hält? Aber Sie haben recht. Irgend etwas muß zwischen ihm und uns vereinbart werden. Sie sind der Leiter des Unternehmens. Das ist Ihre Aufgabe!"
    Um 5:10 Uhr an diesem Morgen fand eine letzte Besprechung mit Jentho Kanthall statt. Außer Kanthall selbst waren nur Hamiller und Walik KaUk zugegen. Payne Hamiller brachte ein Stück Schreibfolie zum Vorschein.
    „Ich habe hier ein eigenartiges Do-Die Tage des Ungeheuers 17 kument", sagte er. „Bevor es in meinem Safe verschwindet, wird es unsere drei Unterschriften tragen. Der Text des Dokuments ist übrigens bei dem Peripherierechner gespeichert, zu dem Sie von Ihrem Quartier aus Zugriff haben.
    Sie können sich die Worte also jederzeit ins Gedächtnis rufen."
    Jentho Kanthall schien etwas Ähnliches erwartet zu haben. Er lächelte.
    „Sie wollen mich festnageln!"
    „Genau das habe ich vor!" bestätigte Payne Hamiller. „Durch Ihre Unterschrift geben Sie uns Ihr Wort, daß Sie, während Sie unter dem Einfluß der Aphilie stehen, nichts unternehmen, was Menschen in Lebensgefahr bringt oder unmittelbar oder mittelbar dazu führt, daß die Expedition PAN-THAU-RA abgebrochen werden muß. Sie versprechen fernerhin, daß Sie, nachdem das Ungeheuer beseitigt ist, nicht zögern werden, sich einer Behandlung zu unterziehen, die Sie wieder in einen normalen Menschen verwandelt."
    Jentho Kanthall nahm das Stück Folie und las den Text. Dann brachte er wortlos einen Schreibstift zum Vorschein und setzte seine Unterschrift unter das Dokument. Bevor er es Payne Hamiller zurückreichte, sagteer: „Aphiliker haben den Ruf, nur nach dem Gebot der sogenannten Vernunft zu handeln. Wenn es mir als Aphiliker vernünftig erscheint, dieses Abkommen zu brechen, dann werde ich es brechen."
    Payne Hamiller nahm ihm das Stück Folie ab.
    „Das wissen wir", antwortete er. „Aber wenn Sie der Übereinkunft zuwiderhandeln, werden Sie vor ein ordentliches Gericht gestellt, und das Gericht wird Sie aufgrund dieses Dokuments verurteilen."
    Jentho Kanthall lächelte noch immer.
    „Daß wir mit Dargist an Bord kaum noch Aussicht haben, jemals einen irdischen Gerichtshof wiederzusehen, berührt Sie nicht im mindesten, wie?"
    „Mehr als ich mir anmerken lassen möchte", sagte Hamiller. „Aber es muß trotzdem alles seine Ordnung haben."
    Walik Kauk und Payne Hamiller unterschrieben.
    „Im übrigen haben wir noch etwas Wichtiges für Sie", sagte Hamiller dann.
    Er setzte ihm den Plan auseinander, den Walik Kauk entwickelt hatte, um Dargist das verspätete Auftauchen eines echten Aphilikers plausibel zu machen. Er schloß mit den Worten: „Die logische Wahl fiel auf Ihr eigenes Quartier. Die Arbeiten sind im Gang. Wenn Sie aus der Behandlung kommen, ist Ihre Suite so abgesichert, daß keine Spur von Zellkernstrahlung die Wände durchdringt."
    Jentho Kanthall nickte.
    „Gut, daß Sie daran gedacht haben", sagte er. „Das erspart uns eine Menge Arger."
    „Oh, das machen wir so im Handumdrehen", grinste Walik Kauk. „Jetzt bleibt uns nur noch, dir Haisund Beinbruch zu wünschen."
    Kanthall winkte ab.
    „Lassen wir das Wünschen", sagte er fast schroff. „Die Sache wird bitter genug werden."
     
    5.
     
    5. Mai 3586, kurz nach 18 Uhr.
    In der Steuerzentrale der BASIS, im Hauptgebäude auf dem schürzen-förmigen Auswuchs des Zentralsektors, sagte jemand: „Er kommt!"
    Das Hauptschott glitt auf. Jentho Kanthall war allein. Er trat durch die Schottöffnung, tat drei, vier Schritte und blieb dann stehen. Er sah sich um.
    Die Offiziere in der Steuerzentrale waren über den Plan, der zur Vernichtung des Ungeheuers Dargist führen sollte, informiert. In diesem Augenblick jedoch kamen ihnen Zweifel, ob der Plan durchgeführt werden könne. Denn Jentho Kanthall war unverändert. Er wirkte wie sonst. In der Zentrale befand sich - mit einer Ausnahme - niemand, der die Aphilie am eigenen Leib kennengelernt hatte. Und wer gewohnt war, sich einen Aphiliker •    Die eine Ausnahme war Walik Kauk.
    Er musterte den Mann. Er verglich ihn mit dem Jentho Kanthall, den er kannte. Und er fand den Unterschied. Er lag in den Augen. Kanthalls Blick, normalerweise kühl und abschätzend, war von eisiger Kälte.
    Zu diesem Zeitpunkt waren, Walik Kauk
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