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0867 - Bardioc und die Kaiserin

Titel: 0867 - Bardioc und die Kaiserin
Autoren: Unbekannt
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der SOL ist, der die Wahrheit erkannt hat."
    Rhodan war schockiert. Er konnte es nicht fassen. SENECA ergriff die Partei Gavro Yaals. „Und wie erklärst du dir, daß die SOL ohne Bardioc verloren gewesen wäre?"
    „Das bedarf keiner Erklärung", antwortete SENECA. „Gavro Yaal hat völlig recht. Die SOL mit allem, was sie in sich birgt, ist eine Einheit, ein Gemeinschaftswesen, eine Superintelligenz."
    Rhodan erwartete, daß SENECA fortfahren würde, doch die biopositronische Hyperinpotronik schwieg. „Moment", rief Rhodan. „Da ist doch ein Widerspruch."
    „Das wüßte ich aber!"
    „Wieso wäre die SOL ohne Bardioc verloren gewesen?"
    „Man darf die SOL nicht ohne ihren Bestandteil Bardioc sehen."
    „Willst du damit sagen, daß Bardioc aus deiner Sicht zum Gemeinschaftswesen SOL gehört?"
    „Genau das."
    Rhodan schüttelte den Kopf. „Ich sagte es schon. Bardioc stirbt."
    „Das wüßte ich aber", entgegnete SENECA erneut. „Wir haben alles versucht, Bardioc zu retten. Wenn er nicht augenblicklich von der Kaiserin von Therm übernommen wird, setzt der Zerfall des Gehirns ein."
    Ein Bildschirm leuchtete vor Rhodan auf. Darauf war ein leuchtender Ball zu erkennen. „Was ist das?" fragte er verblüfft. „Das ist Bardioc", erklärte SENECA. „Er hat sich mit einer energetischen Hülle umgeben.
    Auf diese Weise erhält er sein Leben. Er ist nicht verloren."
    Die energetische Hülle wurde ein wenig transparenter. Rhodan konnte das Gehirn der Superintelligenz sehen, das sich darunter verbarg. „Warum hast du Bardioc vor mir abgeschirmt?" fragte Rhodan.
    SENECA antwortete nicht. „Ich will es wissen", rief der Terraner. „Warum?"
    SENECA schwieg.
    Rhodan sah ein, daß es wenig Sinn hatte, weiterhin auf einer Antwort zu bestehen. Er wandte sich ab, um die Beta-Zentrale zu verlassen.
    In diesem Moment meldete sich SENECA erneut. „Ich werde über die Bordsprechanlage bekanntgeben, daß ich Gavro Yaals Stellung eingenommen habe", erklärte SENECA. „Ich werde mitteilen, daß Bardioc als Bestandteil des Gemeinschaftswesens anzusehen ist und auf keinen Fall mit der Kaiserin von Therm verschmolzen werden darf."
    „Das wirst du nicht verkünden", entgegnete Rhodan. „Auf keinen Fall. Du würdest die Sicherheit des Schiffes gefährden. Ein Chaos wäre die Folge."
    „Warum sollte die Wahrheit ein Chaos auslösen?"
    „Die Solgeborenen würden versuchen, die Oberhand zu gewinnen. Wie du weißt, nähern wir uns dem Planeten Dackrioch mit der Kaiserin von Therm. Vermutlich fliegt uns eine Choolk-Flotte entgegen."
    „So ist es."
    „Wenn wir zu diesem Zeitpunkt erklären, daß Bardioc sich nicht mit der Kaiserin von Therm vereinigen, sondern bei uns an Bord bleiben wird, ist ein Kampf unvermeidlich.
    Wenn dabei keine klar umgrenzten Befehlsgewalten an Bord herrschen, ist die SOL verloren. Das liegt nicht in deinem Interesse."
    „Ich werde vorläufig schweigen", erklärte SENECA. „Die Wahrheit wird später verkündet."
    „Wann?" fragte Rhodan.
    Als er keine Antwort erhielt, verließ er die Beta-Zentrale und eilte in die Hauptleitzentrale, um hier zu berichten, was vorgefallen war.
    Seine Mitteilung löste einen Schock aus. „SENECA kann nicht aus eigenem Antrieb so handeln", sagte Bully. „Jemand muß ihn manipuliert haben."
    In der Hauptleitzentrale wurde es ruhig. Alle blickten Reginald Bull an. Obwohl für alle schon vorher ziemlich klar gewesen war, daß SENECA sich nicht aus eigenem Entschluß gegen die Interessen der Schiffsbesatzung stellen würde, hatte dies niemand ausgesagt.
    Die SOL hatte das Yoxa-Sant-System erreicht. Mit mäßiger Geschwindigkeit drang sie in das System ein. Mehrere hundert Raumschiffe der Choolks begleiteten sie. Rhodan hatte einige nichtssagende Funksprüche mit dem Oberkommandierenden der Choolks gewechselt. „Wer sollte SENECA manipuliert haben?" fragte er. „Es gibt nur zwei Möglichkeiten", erklärte Icho Tolot mit dröhnender Stimme. „Bardioc oder Joscan Hellmut."
    Der Kybernetiker stand am Steuerleitpult. Er erbleichte. Seine Hände preßten sich so fest gegen das Pult, daß die Knöchel weiß wurden „Bardioc?" fragte Rhodan. „Das kann ich mir nicht vorstellen. Bardioc will zur Kaiserin von Therm."
    „Bardioc ist in höchster Gefahr", erwiderte der Haluter. „Wir haben ermittelt, daß er mit seinem Lebenserhaltungssystem nicht lebend bis zu seinem Ziel kommt. Daraus folgt, daß er einen anderen Weg suchen mußte."
    Rhodan schüttelte den Kopf. „Das glaube
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