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0866 - Aura des Unheils

Titel: 0866 - Aura des Unheils
Autoren: Unbekannt
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Material mit Aggregaten unbekannter Funktion, verwirrenden, aber harmlosen Energiebarrieren, Eigengeräuschen und Echoeffekten.
    Unwillig starrte Nchr auf den Rücken der mit einer Kombination bekleideten Frau. Der Silberton ihres Haares war nicht altersbedingt; das erkannte er. Er war aber auch anders als der Silberton der Haare von Arkoniden. Dazu kam die bronzene Hautfärbung, die sich mit keiner anderen Hautfarbe vergleichen ließ als mit der von Urmarsianern - und von denen gab es seit undenkbaren Zeiten keine mehr. „Mich stört auch etwas", flüsterte Ytter. „Betrachte den Schnitt ihres Gesichts, Nchr! Ich weiß, daß dieser Schnitt bei den Griechen des Altertums als edel bezeichnet wurde. Es erscheint mir unwahrscheinlich, daß Angehörige einer völlig anderen, nicht mit der Menschheit verwandten Rasse über genau diesen Gesichtsschnitt verfügen."
    „Du meinst, dieses Wesen könnte in Wirklichkeit eine andere Körperform gehabt haben und hätte sich, als es nach Terra kam, derjenigen menschlichen Körperform angepaßt, die bei den Menschen als ideal gilt."
    „Nicht gilt, sondern galt - und zwar vor mehreren tausend Jahren", erwiderte Ytter. „Aber das alles sind Spekulationen, die uns nicht weiterbringen. Wohin sollen wir dieses Wesen bringen, sobald wir es überwältigt und kopiert haben?"
    Nchr blieb stehen. „Wir waren dumm!" sagte er beinahe zu laut. „Warum überlegen wir, wo wir dieses Wesen verstecken könnten? Wir brauchen ihm ja nur alles bewußte und unbewußte Wissen zu nehmen, während einer von uns es kopiert. Anschließend nimmt der Betreffende seine vorherige Gestalt wieder an. Und wenn das Wesen erwacht, hat es erfahrungsgemäß keine Erinnerung daran, daß es überwältigt worden ist. Wir aber werden wissen, wen wir da vor uns haben."
    „Du hast es erfaßt!" stieß Ytter hervor. „Schnell, greifen wir zu, bevor das Wesen wieder in eine belebte Gegend kommt!"
    „Ich greife zu, wie wir es vereinbart hatten", erklärte Nchr. „Du mußt mir den Rücken freihalten.
    Niemand darf mich beobachten, wie ich die Kraft des Motuul gebrauche."
    Ytter machte eine Geste des Einverständnisses. Nchr sah sie und stürmte los. Er lief durch drei kubisch geformte Räume, schwebte einen zylindrischen Schacht hinunter, sprang über ein goldrot leuchtendes Wasserbecken und holte Dunja Varenczy in einem Kuppelsaal voller unterschiedlich reflektierender Feldspiegeldreiecke ein.
    Der Anblick der Feldspiegel und der von ihnen mehr oder weniger scharf wiedergegebenen Objekte und vervielfachten Spiegelbilder verwirrte den Gys-Voolbeerah so, daß er taumelte, zu weit lief und plötzlich das Wesen, das er verfolgte, anstieß.
    Dunja Varenczy wirbelte mit unmenschlicher Schnelligkeit herum und ließ ihre Handkanten gegen die Halsseiten des vermeintlichen Akonen sausen, bevor sie ihre Reaktion bremsen konnte.
    Doch der vermeintliche Akone war keiner, und der Gys-Voolbeerah verkraftete die für einen Akonen lebensgefährlichen Handkantenhiebe fast mühelos.
    Nur etwas geschah, womit der Gys-Voolbeerah nicht gerechnet hatte. Das in zwei von ihm gebildeten Körperhöhlen entstandene hochkomprimierte Gas zischte unkontrolliert aus den vorgebildeten Öffnungen ins Freie, ohne das Opfer zu treffen.
    Zwar sammelte Nchr sofort neues Betäubungsgas, und es gelang ihm sogar, es auf die völlig verblüffte Dunja Varenczy abzuschießen, aber als er sich auf das Kopieren dieses Wesens und die Aufnahme ihres bewußten und unbewußten Wissens konzentrierte, geschah etwas völlig Unerwartetes...
    Pyon Arzachena warf sich in einem eingeschliffenen Reflex hinter eine Säule, als die beiden Roboter neben ihm von Energiestrahlen getroffen wurden.
    Da es sich nicht um Kampfroboter handelte, hatten sie dem Angriff kaum etwas entgegenzusetzen. Sie fielen einfach aus. Einer stürzte um und qualmte aus allen möglichen Öffnungen; der andere' Roboter fiel ebenfalls, bewegte aber seine Glieder weiter, wenn auch unkontrolliert.
    Der Prospektor war unbewaffnet. Nach der ersten Reaktion aber wurde ihm auch klar, daß der Blue, der mit schußbereitem Blaster etwa acht Meter vor ihm stand, ihn längst hätte töten können, wenn er das wollte. Da er das offenbar nicht wollte, hielt es der alte Prospektor für das klügste, ihm seine Waffenlosigkeit zu demonstrieren, damit er nicht etwa aus Angst schoß.
    Er stand also auf, die Hände vom Körper weggestreckt, Finger gespreizt und ein unschuldiges Lächeln im Gesicht. „Hallo!" sagte er
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