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0860 - Die Blutbank von Venedig

0860 - Die Blutbank von Venedig

Titel: 0860 - Die Blutbank von Venedig
Autoren: Earl Warren
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lerne es lieber allein«, sagte der Hexen jäger. »So schwer kann es nicht sein, damit umzugehen.«
    Da irrte er sich.
    Er stieß Nicole, die einen Schritt aus der Eisernen Jungfrau getreten war, wieder hinein.
    »Jetzt könnt ihr euch gegenseitig beim Sterben zusehen, ihr Hexen!«, rief er. »Du wirst Nicole Duvals Blut aus der Eisernen Jungfrau über den Boden rinnen sehen, Giulia. Und du, Nicole, wirst den Geruch ihres verschmorenden Fleisches als letzte Erinnerung außer dem Schmerz mit ins Jenseits nehmen.«
    Im Hof ein Feuer zu entfachen, hätte die Nachbarn alarmiert. Im Keller fiel es nicht auf, der Rauch würde durch den Rauchfang des Kamins abziehen, zum allergrößten Teil jedenfalls.
    »Nein!«, schrie Nicole.
    Sie hörte das Lachen des Hexenjägers. Dann schloss er die vordere Klappe der Eisernen Jungfrau. Der Bucklige Luigi hatte eine Fackel von der Wand genommen und zündete das Benzin an, das Holz und Reisig zu Füßen der Giualia Cavalli tränkte.
    ***
    »Da ist etwas mit dem Amulett«, sagte La Genovesa im Jenseitspalazzo. »D'Annocchio, der Tölpel, sollte es haben. Das ist aber nicht so. Da stimmt etwas nicht. Wir dürfen kein Risiko eingehen, Söhnchen. Flieg mit den Vampiren aus. Kontrolliert die Stadt, bewacht den Palazzo Sanseverino, in dem sich D'Annocchio aufhält. Und…«
    Sie sagte: »Da ist ja das Amulett. Jetzt hat es der Hexenjäger. Die Duval hatte es, diese Schlampe. Das bedeutet, dass Zamorra, der auf einem Motorboot heranrast, wehrlos ist. Ich sehe ihn mittels der Kugel und des Astrolabiums. Er hat keine magischen Waffen, die wurden ihm genommen. Das ist die Gelegenheit.«
    Sie schickte Donata einen Gedankenbefehl.
    »Töte ihn! Jetzt, sofort!«
    Die Macht ihrer Gedanken war so stark, dass die Vampirin sofort handelte. An ihre weitere Existenz dachte sie nicht. Die Männer im Boot würden sie pfählen.
    »Und du, Umberto, fliegst mit den Vampiren los«, entschied La Genovesa. »Du befiehlst, Söhnchen. Seid vorsichtig, aber handelt entschlossen. Jetzt geht es um alles. Venedig wird unser sein.«
    Kurz darauf schwärmten 150 Vampirfledermäuse von dem Jenseitspalazzo aus.
    Es war die Nacht der Entscheidung.
    ***
    Die Augen der Vampirin Donata funkelten plötzlich rot im Vollmondlicht. Sie riss Pietro Cavalli den Pflock aus dem Gürtel und wollte ihn Zamorra in die Brust rammen. Der Professor wehrte sie ab, war aber nach seinem Knockout noch geschwächt.
    Er wäre verloren gewesen. Doch der dicke Commissario presste Donata sein silbernes Kreuz ins Gesicht. Es zischte und brannte sich ein. Die Vampirin taumelte zurück. Cavalli sprang hinzu wie ein Tiger.
    Er stieß mit dem Pflock zu, der sich jedoch nur in Donatas Schulter bohrte. Als Vampirfledermaus flog sie hoch, wollte gleich wieder niederstürzen, von Mordlust gegen Zamorra beseelt. La Genovesas Befehl trieb sie selbstmörderisch voran.
    Zamorra ließ das Boot stoppen. Er ergriff einen Pflock, den man ihm reichte, sprang vor auf den Bug. »Hier bin ich, Vampir!«
    Donata stieß wie ein Raubvogel herunter und flog genau in den Pflock, den Zamorra ihr tief in die Brust rammte. Sie schrie gellend auf, spuckte schwarzes Blut, taumelte, zur Mumie verdorrend und zu Staub werdend, in den Kanal, wo sie unterging.
    Doch was war das? Vampirscharen flatterten heran, allen voran der Alte Umberto, halb Mensch, halb Vampir.
    »Tötèt Zamorra!«, krächzte er in der Luft. »Tötet sie alle. Saugt ihnen das Blut aus.«
    Die Vampire befanden sich in einer erdrückenden Übermacht gegen die Handvoll Männer von der Bruderschaft im Boot. Die übrigen Wächter der Scalbas waren weiter entfernt und würden ebenso angegriffen werden in dieser Blutnacht.
    Nur das Amulett hätte Zamorra retten können. Doch das hatte er nicht. Er dachte daran, rief e s.
    Und da war es, materialisierte sich aus dem Nichts in seine Hand. Nicole hatte er es gedanklich nicht abbeordern können, weil sie es nicht freigab. D'Annocchio jedoch vermochte es nicht zu halten.
    Eine grünliche Energielohe umwaberte Zamorra. Silberblitze zuckten aus seinem Amulett.
    Die Männer im Boot reckten der Vampirbrut ihre Kreuze entgegen und riefen bald kühn: »Kommt, lasst euch pfählen! Heute rechnet die Bruderschaft mit euch Blutsaugern ab.«
    Der Alte Umberto, der Doge des Grauens, starb und zerfiel nach 562jährigem unheiligem Leben. Seine Asche versank im Kanal, wie die vieler von seiner Brut. Der Rest, immer noch sehr sehr viele, flog dem Palazzo Sanseverino zu.
    Doch Kreuze und
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