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086 - Spukschloss im Mittelpunkt der Erde

086 - Spukschloss im Mittelpunkt der Erde

Titel: 086 - Spukschloss im Mittelpunkt der Erde
Autoren: Larry Brent
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Sekunden lang starrten die beiden Männer noch auf die Mattscheibe, wo
jetzt nur noch ein schwarzweißes Geflacker , verbunden
mit starkem Rauschen, zu sehen war. Die Bilder waren völlig lautlos über den
Schirm gelaufen. »Es ist unglaublich «, stieß Mathews hervor. »Ich habe
schon manches gesehen, aber so etwas noch nicht ...«
    »Und ich, Mathews, habe schon viel erlebt, aber so etwas noch
nicht. Sie haben mich ganz schön an der Nase herumgeführt .« Dr. Bingham schaltete die Deckenlampe ein und musterte den Besucher mit
vernichtendem Blick. »Wie meinen Sie das, Doc ?« ,
fragte der Sterbeforscher verwirrt. »Wie ich's sage! Packen Sie Ihre
Siebensachen, Mathews, und verschwinden Sie von hier! Lassen Sie sich nie
wieder in diesem Haus sehen ... Und wegen eines solchen Unsinns habe ich mir
die Nacht um die Ohren geschlagen .«
    »Doc«, stammelte Eliot Mathews erbleichend und fuhr sich nervös
durch sein widerspenstiges Haar. Der Sterbeforscher begriff die Welt nicht
mehr. Er hatte offensichtlich eine andere Reaktion seines
Gegenüber erwartet. »Das ist kein Unsinn ... es ist die Wahrheit ... und
wir sind die ersten Menschen, die etwas so eindeutig und klar gesehen haben,
wie es im Hirn eines Sterbenden ablief! Ich muss ehrlich sein, dass auch ich überrascht bin ... so
etwas hatte ich nicht erwartet .«
    »Hatten Sie das wirklich nicht, Mathews? Glauben Sie, mich für
eine solche Geschichte gewinnen zu können? Sie haben manipuliert, Mathews! Ich
habe es nur nicht rechtzeitig bemerkt. Glauben Sie wirklich, mich mit einem
solchen Gruselstreifen, den Sie irgendwo einkopiert haben, nachdenklich stimmen
zu können ?« Eliot Mathews stand da wie ein begossener
Pudel. »Ich habe das Band nicht manipuliert. Es war neu und ungebraucht. Ich
habe es Ihnen vor dem Einlegen in den Energie-Receiver vorgespielt. Sie konnten
sich davon überzeugen, dass nichts aufgenommen war .« Bingham lachte trocken. »Sie wollten mich überzeugen, um
weitere Experimente durchführen zu können. Ganz abgeneigt war ich diesem Plan
nicht, Mathews. Aber die Art und Weise, wie Sie sich mein Vertrauen
erschleichen wollten, hat jegliches Verständnis in mir getötet .«
    »Was wir gesehen haben, Doc, ist die Wahrheit !«
    »Die Sterbende soll einen solchen Unsinn gesehen haben ?«
    »Zumindest wurde es durch den Energiestrom, der ihren Körper
verließ, ausgelöst. Das braucht natürlich nicht zu bedeuten, dass es der Bewusstseinsinhalt der alten Frau gewesen sein muss .«
    »Interessant ... Das geben Sie also zu !«
    »Es gibt eine andere Möglichkeit, der ich schon lange auf der Spur
bin, und die sich durch das Experiment heute Nacht zu
bestätigen scheint ... Jeder, der starb, hat solche Energieströme von sich
gegeben, Doc.« Eliot Mathews' Gesichtshaut zeigte hektisch rote Flecken. Der
Sterbeforscher ereiferte sich. »Was mit diesen Strömen wird, weiß niemand. Ob
sie erdgebunden bleiben, ob sie zum Teil vielleicht wieder Menschen beleben
oder beseelen, die neu geboren werden, oder ob sie sich in die Unendlichkeit
des Weltalls verflüchtigen, um eins zu werden mit dem Geist der Schöpfung ...
Verirrte Geister gibt es immer wieder. Wie viele ungeklärte Spukerscheinungen
gibt es in der Welt, hervorgerufen durch Geister, die keine Ruhe finden können
und an die Erde gekettet bleiben ... Die alte Frau, von deren Sterben wir Zeuge
wurden, hat die Energie eines anderen Toten aufgefangen und weitergegeben.«
    »Ich lach mich tot, Mathews !«
    Der Sterbeforscher ließ sich nicht beirren. »Es gibt starke und
schwache Energieströme. Wir haben einen ausgesprochen starken aufgefangen. Die
Bilder, die die Tote in den letzten vier Sekunden ihres Lebens noch gesehen
hat, entstanden nicht in ihrem Hirn, sondern wurden von außen an sie
herangetragen. Ein Geist, der schon einige Jahrzehnte oder gar Jahrtausende alt
sein kann, hat sich bemerkbar gemacht. Was er einst sah und erlebte, hat er nun
weitergegeben ...«
     
    ●
     
    Die junge Frau wurde plötzlich wach. Sie hielt den Atem an und lauschte ...
    Da war es wieder! Das leise, schabende Geräusch. Dann ein
gedämpftes, fernes Tappen, als würde jemand durch das nächtliche Haus
schleichen. Nick? Das war Conny Michelsons erster Gedanke. Aber das Bett
neben ihr war nicht leer. Sie hörte ihren Mann leise und tief atmen. Die Hand
der jungen Engländerin zuckte zum Lichtschalter der Nachttischlampe. Der rote
Schirm dämpfte das Licht. Nick lag halb aufgedeckt neben ihr. Seine linke Hand
ragte
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