Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
086 - Der Alptraum-Dämon

086 - Der Alptraum-Dämon

Titel: 086 - Der Alptraum-Dämon
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
Chance, die Ihnen gar nicht zustand. Sie hätten sie nützen sollen. Sie können Malas nicht behalten. Er ist gefährlich!«
    »Nicht für mich«, erwiderte Mortimer Kull.
    Carrasco war erregt. Seine olivfarbene Haut schien sich zu verfärben. Kull kam es vor, als würde das Gesicht des Schamanen zuerst aschgrau und dann jadegrün werden.
    JADEGRÜN!
    Wie die Statue!
    Bis jetzt hatte Carrasco dunkle, fast schwarze Augen gehabt. Jetzt wurden sie rubinrot.
    Malas gestattete dem Schamanen, seine Gestalt anzunehmen! Carrasco sollte aussehen wie er.
    Lebende und tote Materie… Und beides zusammen war Malas!
    Das Verblüffendste war wohl, daß Carrasco sogar den Diamantenkranz um die Stirn trug. Er war jetzt Malas, aber keine Statue. Er konnte sich bewegen, und er war um ein Vielfaches größer als die Figur, die sich in Mortimer Kulls Koffer befand.
    Carrasco streckte verlangend die Hand aus. Auch sie war jadegrün.
    »Gib mir Malas! Ich warne dich nicht noch einmal! Gib ihn mir!«
    Wo ist McEveely? durchzuckte es Mortimer Kull. Verdammt noch mal, wo ist Atax? Ich brauche seine Hilfe!
    Um keinen Preis wollte sich Kull von der wertvollen Figur trennen. Er hatte sie bereits zum Kauf angeboten, und er würde sich lächerlich machen, wenn er jetzt einen Rückzieher riskierte. Man bestiehlt keinen Professor Mortimer Kull!
    Er wollte Alarm schlagen. Es waren genug OdS-Leute auf der Insel. Außerdem gab es noch den Cyborg, der sich zur Zeit im Laboratorium aufhielt. Daß der Roboter längst zerstört war, konnte der wahnsinnige Wissenschaftler nicht wissen.
    Obwohl sich Carrasco vor seinen Augen in eine lebende Jadestatue verwandelt hatte, fürchtete ihn Kull nicht. Er glaubte noch immer, diesem Gegner beikommen und die Malas-Figur behalten zu können.
    »Her mit Malas!« verlangte Carrasco. Seine Stimme war rauh geworden. Kull holte Luft, um seine Männer herbeizurufen.
    Da passierte etwas, das selbst ihm, den nicht so leicht etwas aus der Fassung bringen konnte, den Atem verschlug.
    Wie an Bord der ALBATROS sprengte Malas abermals sein finsteres Gefängnis. Diesmal brauchte er dafür wesentlich weniger Kraft, denn es handelte sich um keinen massiven Tresor, sondern nur um einen schaumgummigepolsterten Handkoffer.
    Seine dämonische Kraft ließ den Koffer förmlich in Kulls Händen explodieren. Der Professor schrie auf. Der Kofferdeckel flog in hohem Bogen davon, die Statue fiel heraus, überschlug sich einmal und stand dann auf den Füßen.
    Mortimer Kull hielt einen leeren Koffer in der Hand. Er schleuderte ihn wütend zu Boden.
    »Malas!« jubelte Carrasco. »Komm! Komm zu mir!«
    Und das Unglaubliche geschah!
    Malas erhob sich in die Luft und schwebte langsam auf den verwandelten Schamanen zu. Kull traute seinen Augen nicht.
    Carrasco fing Malas mit beiden Händen auf. Kull schien dieses Kräftemessen eindeutig verloren zu haben.
    Doch das Blatt sollte sich noch einmal wenden…
    ***
    Kulls Joker war Atax, die Seele des Teufels. Der Dämon brannte darauf, sich an Carrasco zu rächen. Er mußte beweisen, daß man ihm nicht so leicht beikommen konnte, wie es vorhin den Anschein gehabt hatte.
    Atax eilte zum Haus zurück. Schon von weitem spürte er die große Machtkonzentration, die sich im Haus des griechischen Reeders befand. Er bereitete sich auf die Auseinandersetzung vor, mobilisierte all seine dämonischen Kräfte.
    Und dann sah er die beiden Jadefiguren.
    Der Alptraumdämon wollte Mortimer Kull vernichten. War es Lust am Töten? Oder wollte Malas den Professor bestrafen, weil dieser sich nicht freiwillig von ihm getrennt hatte?
    Wie auch immer, Malas wirkte auf Mortimer Kulls Geist ein. Der Wissenschaftler sah sich plötzlich in einem weichen, morastigen Boden versinken.
    Das tödlich Gefährliche an Malas' Alpträumen war, daß er sie jederzeit zur schrecklichen Realität werden lassen konnte, und das bewirkte er auch hier.
    Es war nicht nur ein Alptraum , daß Mortimer Kull versank. Es geschah wirklich !
    Atax hätte seinen Verbündeten verloren, wenn er nicht eingegriffen hätte.
    Kull sah Atax nicht. In dem von Malas geschaffenen Schreckenstraum war Kull allein. Er befand sich inmitten einer unwegsamen Wildnis. Keine Menschseele weit und breit - und der Sumpf fraß ihn Zentimeter für Zentimeter. Plötzlich umgaben ihn rote Teufelsfratzen. Die Horrorwesen umtanzten ihn.
    Sie trug der Boden. Nur Kull sank ein. Ganz nahe kamen sie, und er wollte sich an einen von ihnen klammern, um nicht weiter unterzugehen, aber
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher