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0857 - Amoklauf der Werwölfe

0857 - Amoklauf der Werwölfe

Titel: 0857 - Amoklauf der Werwölfe
Autoren: W.K. Giesa
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Beschlag!
    So, wie er sie erkannte, erkannten sie auch ihn sofort und nahmen ihn in ihre Mitte. »Woher kommst du?«, fragte einer von ihnen.
    »Das sollte ich lieber euch fragen. Das hier ist meine Stadt. Warum seid ihr hier?«
    »Zum Jagen natürlich. Wir sind mal hier, mal dort. Aber weil wir ständig unser Revier verlegen, immer um Hunderte von Kilometern weiter, findet uns niemand. Bis man auf uns aufmerksam wird, sind wir längst am anderen Ende der Republik.«
    Er nickte zustimmend. Er machte es ja genau so.
    »Ihr hättet vorher fragen sollen, ob dies nicht schon das Revier eines anderen ist«, tadelte er.
    »Wozu? Wir nehmen uns, was wir finden.«
    »Aber wenn ihr schon mal hier seid, könnt ihr mir auch helfen.«
    Der Werwolf, der sich wie alle anderen in Menschengestalt zeigte, grinste.
    »Natürlich«, sicherte er zu. »Wir sind stets sehr hilfsbereit.«
    »Ich werde von Dämonenjägern verfolgt. Ich muss meine Spur verwischen. Wir gehen noch ein paar Dutzend Meter gemeinsam weiter, dann trennen wir uns - jeder in eine andere Richtung. Eine andere Straße, ein Haus, ein Garten und über den Zaun - und so weiter. Sie werden uns nicht mehr finden können. Und sie können sich nicht verteilen, weil nur einer das magische Instrument besitzt, das ihnen meine Spur zeigte.«
    »Aber dann wissen sie, dass sie es gleich mit einer ganzen Pfote voller Wölfe zu tun haben«, sagte der Sprecher der anderen, der wohl auch der Anführer des Rudels war.
    »Das ist ja der Trick bei der Sache.«
    Einer der anderen grinste. »Ich habe ein Auto in der Nähe«, sagte er. »Damit rechnen sie bestimmt nicht. Ich fahre sie nieder und begehe Fahrerflucht.«
    »Wenn es Zeugen gibt, wird die Polizei dein Auto suchen«, gab er zu bedenken.
    »Wieso mein Auto. Ein Auto, sagte ich. Das, welches am einfachsten zu knacken ist.«
    »Das ist genial«, sagte der Anführer des Rudels. »Wir treffen uns dann später in der Kirche. Da werden sie uns ganz bestimmt nicht suchen.«
    Er fragte sich, wie sie es schaffen wollten hineinzugelangen. Aber das war ihr Problem, nicht seines. Er benutzte sie nur, um seine Spur zu verwischen. Danach musste er nicht unbedingt noch etwas mit ihnen zu tun haben. Mit in die Kirche gehen würde er auf keinen Fall.
    »So machen wir es«, sagte er.
    Das zweibeinige Rudel setzte sich in Bewegung.
    Sie hatten ihn nicht einmal nach
    seinem Namen gefragt…
    ***
    Zamorra war nahe daran, aufzugeben. Er spürte Erschöpfung. Der Fall lag zeitlich zwar nicht so besonders weit zurück - die letale Grenze lag bei 24 Stunden -, aber die Dauer machte ihm zu schaffen. Er musste aber mit seinen Kräften haushalten, psychisch wie physisch, wenn er sich auf einen Kampf mit dem Werwolf einlassen wollte.
    In manchen Fällen waren selbst schwächste schwarzmagische Kreaturen mordsgefährlich, die er unter anderen Voraussetzungen mit der linken Hand erschlagen konnte.
    Noch eine Straßenkreuzung… dann wollte er aufgeben. Pech gehabt! Er musste sich etwas anderes einfallen lassen, um den Werwolf zu erwischen. Ob der umgekehrte Weg zum Ziel führte, jener, den das Mördermonster genommen hatte, um zu dem Haus zu kommen, war fraglich. Wahrscheinlich führte der ihn auch nicht zum Versteck.
    Zamorra erreichte die Kreuzung. Der Werwolf war hier in die Hauptstraße des Ortes abgebogen. Noch ein paar Schritte…
    O nein!
    Das musste ein ganzes Rudel sein, dem er sich anschloss! Alle wiesen die gleichen körperlichen Merkmale auf, die sie den Eingeweihten als Wolfsmenschen kenntlich machten!
    Zamorra fror das Bild ein und löste sich mit einem weiteren »Schaltwort« aus der Halbtrance. Er schüttelte sich, kehrte komplett in die Realität zurück, während er vorher eine Art »Doppelbelichtung« erlebt hatte - was ihm das Amulett zeigte, schob sich über die Wirklichkeit, ohne sie allerdings völlig abzudecken. Es war, als würden zwei Projektoren ihre Filme auf die gleiche Leinwand schicken.
    »Was ist los?«, fragte Robin.
    Zamorra seufzte. »Es wird eine halbe Stunde her sein, da hat sich unser spezieller Freund mit einem ganzen Wolfsrudel getroffen. Wir haben es also nicht nur mit einem, sondern einem halben Dutzend dieser Ungeheuer zu tun.«
    Wisslaire murmelte eine Verwünschung.
    »Da steht uns ja einiges bevor«, stöhnte Robin auf. »Wenn die alle gleichzeitig überall Remmidemmi machen, haben wir ein Problem.«
    »Was machen wir jetzt?«, fragte Wisslaire.
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Ich gehe noch mal ran. Mal sehen,
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