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0855 - Kalis Würgertruppe

0855 - Kalis Würgertruppe

Titel: 0855 - Kalis Würgertruppe
Autoren: Jason Dark
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Schlangen umtanzten ihn. Sie wischten über den Boden hinweg, aber sie griffen ihn nicht an, denn die Magie der Peitsche sorgte für eine Zerstörung.
    Suko zerrte die Schlinge vom Hals weg, was nicht einfach war, denn das dünne Material hatte sich in die ebenfalls dünne Haut des Halses hineingebissen.
    Carol Deep rührte sich nicht. Die beiden Würger waren vernichtet.
    Sollten sie doch noch gewonnen haben?
    Sie lebte!
    Suko lachte auf, denn er spürte den leichten Herzschlag. Sie würde es schaffen, das stand fest. Er knüllte die Seidenschlinge zusammen und schleuderte sie voller Wut weg.
    Dann zuckte er zusammen, denn durch den Flur gellte ein furchtbarer Frauenschrei.
    Waren noch weitere Würger im Bau?
    Suko sprang in den Flur hinein, er schaute nach rechts. Vor einer offenen Bürotür stand ein junges Mädchen, umgeben von einigen Aktenordnern, die ihm aus den Händen gerutscht waren. Die Kleine starrte in das Büro, als würde sich dort der Teufel aufhalten.
    Der war es nicht.
    Aber Suko sah den toten Rodney auf dem Boden liegen.
    An der Stellung seiner Augen war zu sehen, daß ihm kein Mensch auf der Welt mehr helfen konnte…
    ***
    Kali war erwacht, aus dem Material hatte sich eine lebende Person gebildet, und sie war damit zu einer Furie geworden, die alles vernichten wollte, was sich ihr in den Weg stellte.
    Da stand ich an erster Stelle.
    Aber ich hatte Mandras Dolche!
    Ich warf den ersten.
    Auch wenn ich lange nicht mehr eine derartige Waffe eingesetzt hatte – meinen Dolch besaß ich ja nicht mehr – umgehen konnte ich damit noch.
    Ich traf sie!
    Der erste der sieben Dolche jagte auf ihre Gestalt zu. Er durchbrach den Feuervorhang, und die schwarze Klinge drang in die Brust, wo auch die Kette mit den Menschenköpfen hing, die mir vorkamen, als wären sie erwacht.
    Die Klinge steckte fest.
    Kali zuckte.
    Brach sie zusammen?
    Diese Überlegung schoß mir durch den Kopf, als ich den zweiten Dolch anhob.
    Wieder pfiff er durch die Luft und bohrte sich tief in den Körper der Unperson.
    Plötzlich schlugen die Flammen von zwei Seiten auf die Gestalt zu. Ich rechnete damit, daß sie das Abbild der Göttin verbrannten, aber sie war einfach zu stark.
    Die Flammen verloschen mit zischenden Geräuschen, als hätte jemand Wasser hineingeschüttet.
    Kali aber blieb.
    Böser, grausamer und schauriger als zuvor. Und es machte ihr nichts aus, daß in der Brust zwei Dolche steckten, selbst deren Macht hatte nicht ausgereicht, um sie zu zerstören. Ich war möglicherweise von einem Denkfehler ausgegangen. Wahrscheinlich brauchte ich alle sieben Dolche, um sie zu vernichten.
    Die Zeit ließ mir die Göttin nicht mehr. Denn jetzt wollte sie mich und kam auf mich zu.
    Vier Arme standen ihr zur Verfügung, und die konnte sie unabhängig voneinander bewegen. Es war keine besonders angenehme Vorstellung, sich im Würgegriff der Todesgöttin wiederzufinden. So etwas Ähnliches hatte ich schon einmal durchgemacht und wollte es nicht noch einmal erleben.
    Die Göttin bewegte sich mit sehr unsicheren Schritten. Ich fragte mich, weshalb sie das tat. Hatten ihr die beiden Dolche trotz allem einen Teil der Kraft genommen?
    Die Flammen hielten sich zurück. Mit dem Feuer wollten sie mich nicht fangen. Dafür bewegte sie ihre vier Arme. Es war ein hektisches Auf und Ab, sie griff mit den Klauen zu, aber sie faßte immer ins Leere. Jetzt sah ich auch, daß sich die verfluchten Köpfe an der Kette von selbst bewegten und nicht nur den Gesetzen der Göttin gehorchten. Mäuler öffneten sich, Zungen streckten sie mir wie graue, dicke Fische entgegen. Ein widerlicher Gestank wehte durch den Raum, als wären hier uralte und tiefe Gräber geöffnet worden.
    Das Grauen kam näher.
    Ich ließ mich zurücktreiben.
    Aber nicht, weil ich Furcht hatte, in meinem Kopf bereitete ich bereits den anderen Plan vor.
    An die restlichen fünf Dolche kam ich nicht mehr so schnell heran.
    Es blieb also nur das Sprechen der Heiligen Silbe, und ich mußte es einfach schaffen.
    Als das Kreuz freilag, zeigte Kali zunächst keine Reaktion. Ob sie überhaupt in der Lage war, es genau zu erkennen, wußte ich nicht.
    Ich war auch zu sehr mit mir selbst beschäftigt, denn ich durfte beim Sprechen oder Singen der Heiligen Silbe keinen Fehler begehen, dann würde ich diese Möglichkeit nie mehr bekommen.
    Ich riß mich zusammen und versuchte es mit der vollen Konzentration. Ich wollte reden und singen, aber ich brauchte schon eine gewisse Menge an Speichel. Im
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